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„Bist du dir da sicher? Willst du wirklich in die Schule gehen?", besorgt rennt Brentons Mutter ihn hinterher. Brenton wirft sein Rucksack über seine Schulter und gibt seine Mutter einen Kuss auf die Stirn, „Mom, ich brauche wieder eine alltägliche Routine! Außerdem habe ich meinen Schulabschluss noch nicht"

Brenton muss in sich hinein grinsen. Wer hätte je gedacht, dass er wirklich diesen langweiligen, normalen, eintönigen Schulalltag vermissen würde?

Brenton musste sich um die ganzen Anmeldungsformulare keine Sorgen machen, denn die Regierung hat sich um alles gekümmert und gesorgt, dass er in der Schule angemeldet wurde. Wenn sie wollten, dass Brenton seine Klappe hielt, mussten sie auch eine Gegenleistung bringen.

Die Mutter umarmt Brenton, so als ob er wieder spurlos verschwinden könnte. Sanft löst sich Brenton von seine Mutter, „Um drei bin ich wieder daheim. Versprochen!"

Mit eiligen Schritten verlässt er das Haus und geht in die Bushaltestelle, die ein paar Blocks weiter entfernt ist. In der Bushaltestelle entdeckt Brenton schon einige Schüler. Brenton muss grinsen. Die neue Mode sieht ja so pennerhaft aus! Über die Hälfte, der dort stehenden Jugendlichen tragen zerrissene Jeans mit Löcher. Manche haben ihre Haare lila oder grün gefärbt. Die meisten Mädchen sind übertrieben stark geschminkt, sodass sie einfach künstlich aussehen. Brenton versteht die Mode dieser Zeit einfach nicht. Wie kann man sowas überhaupt Mode nennen?

Nach einigen Minuten kommt der Bus an. Wie vor zehn Jahren, drängen sich die Schüler, wie verrückte Hühner in den Bus hinein. Brenton schafft es noch gerade rechtzeitig sich auf einen Platz zu sitzen. Ein junge mit orogenen Haaren und mit vielen Sommersprossen auf der Nase, setzt sich neben Brenton hin. Dieser lächelt ihn freundlich an, „Bist du neu? Ich habe dich noch nie gesehen?"

„Ähm... ja, so was in der Art! Ich bin Brenton", grinst Brenton verlegen.

Die Augen des Jungen weiten sich, „Ich bin Marco. Warte! Brenton? Du bist doch der Junge, der für 10 Jahren verschwunden ist, oder? Du kamst überall im Fernsehe! Du bist so was, wie eine Berühmtheit jetzt!"

Brenton zwingt sich zu lächeln, „Ja... genau, das bin ich!"

„Willst du mir dein WhatsApp geben? Dann können wir in Kontakt bleiben!"

Brenton runzelt verwirrt die Stirn. Was in aller Welt ist denn ein WhatsApp?

„Ich glaube, ich habe kein WhatsApp"

„Kann gar nicht sein! Gib mir mal dein Handy, dann tippe ich dir meine Nummer ein"

Zögernd gibt Brenton den Jungen sein Handy. Der Junge muss lachen, als er Brentons Handy sieht.

„Du hast ein Nokia Handy?", fragt er Brenton spöttisch. Brenton verzieht etwas beleidigt das Gesicht. Sein Blick wandert auf die Handys der anderen Schüler, die wie kleine Tablets aussehen. Was ihm auch noch auffällt, ist, dass die Blicke der ganzen Schüler auf diesen kleinen Geräten kleben. Sie unterhalten sich gar nicht miteinander. Das einzige, was sie vielleicht mal tun, ist den anderen etwas vom Handy zu zeigen und dabei heimtückisch grinsen.

Nach ein paar Minuten hält der Bus vor der Schule an. Brenton beobachtet das alte Gebäude, den er nur zu gut kennt. Zögernd folgt er Marco in das Gebäude hinein. Zur Erleichterung hat sich nicht viel in den letzten Jahren dort verändert. Außer, dass die ganzen Nachrichtenboards, jetzt nun auf einen riesigen elektronischen Bildschirm übertragen wurden und die Lehrer alle um einiges älter waren.

„Hey Marco, ich gehe noch kurz ins Sekretariat, um meinen Stundenplan zu holen!"

„Ich komm mit"

Eilig läuft Brenton ins Sekretariat. Marco wundert sich, dass Brenton sich so gut in der „neuen" Schule auskennt. Brenton schiebt die Glastür vorsichtig auf. Die Sekretärin wartet schon auf ihm, „Du musst Brenton sein, oder?", höflich lächelt sie ihn an. Brenton nickt kurz.

„Gut, also hier ist dein Stundenplan und deine Bücher", die Sekretärin zeigt auf einen weißen Tisch mit einen Haufen Bücher, „Ely wird dir die Schule zeigen"

„Och! Ich dachte ich könnte das machen!", jammert Marco, der dann abrupt rot wird, als er Ely sieht. Ein wunderschönes junges Mädchen strahlt Brenton mit ihren Schokoaugen an. Sie wirft ihre langen schwarzen Haare nach hinten und lächelt Brenton unsicher an. Brenton merkt, wie seine Backen Feuer fangen, als er sieht, dass das Mädchen ihn von unten nach oben genau mustert. Schnell wendet er sein Blick von Ely ab und stopft seine Bücher in seinen Schulranzen schnell rein.

„Du hast Glück Alter, Ely ist einer der schönsten und beliebtesten Mädchen der ganzen Schule!", flüstert Marco, der dann leider von der Sekretärin weggeschickt wird. Brenton spürt, wie Ely sich ihm nähert, „Du erkennst mich wahrscheinlich nicht, oder?"

Brenton wirft sein Schulranzen über die Schulter und schaut Ely nun verwirrt an, „Sorry, ich... ähm... ich glaube nicht"

Sie lächelt schüchtern, „Nun ja, es sind ja auch zehn Jahre vergangen. Da ändert sich einiges, außer... egal. Ich bin Eleonor!"

Brenton wird buchstäblich weiß im Gesicht. Eleonor? Die beste Freundin seiner Schwester?

„Was?", Brenton fällt die Kinnlade nach unten. Sein weißes Gesicht wird plötzlich ganz rot, „D-das ist ja verrückt!", sprachlos schaut er Eleonor genau an. Die kleine schüchterne und nervige beste Freundin von Jasmin ist zu eine wunderschöne Frau geworden.

„Du bist in meine Klasse. Ich glaube die Schule muss ich dir nicht zeigen, die kennst du bestimmt noch, oder?", fragt sie vorsichtig.

„Ja... warte! Ich bin in deine Klasse? Du bist doch zehn Jahre jünger als ich!"

Brenton wird plötzlich bewusst, was er da gerade gesagt hat und schüttelt dann schnell mit dem Kopf, „Sorry, es ist einfach komisch dich so zu sehen. Das letzte Mal als ich dich gesehen habe, da warst du noch ein kleines Kind"

Jetzt wird Eleonor rot, „Ja, das ist wahr! Da war ich jünger als du. Doch du scheinst nicht viel älter geworden zu sein!", es sollte sich, wie eine Aussage anhören, hörte sich aber eher wie eine Frage an. Brenton ignoriert Eleonors Frage und geht in den Flur hinaus. Doch dann bleibt er abrupt stehen, „Ist meine Schwester hier?"

 Doch dann bleibt er abrupt stehen, „Ist meine Schwester hier?"

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Verlorene ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt