Mit Gänsehaut und geweiteten Pupillen schlendert Brenton durch die Straße entlang. Das Gefühl, dass ein Schatten ihn verfolgt, lässt ihn erschaudern. Der Himmel verdunkelt sich und dunkle Wolken drohen in starken Regen auszubrechen. Brenton beschleunigt seine Schritte. Plötzlich bewegt sich eine große Mülltonne neben einem Haus. Erschrocken bleibt Brenton stehen und schaut die Mülltonne vorsichtig an.
„Wer ist da?", ruft Brenton, indem er seine Hände zu Fäuste ballt. Es kommt jedoch keine Antwort zurück.
„Lass mich in Ruhe!", brüllt Brenton panisch, der seine ausgetrockneten Lippen mit der Zunge schnell feuchtet. Plötzlich hüpft eine schwarze Gestalt aus der Tonne heraus. Brentons Herz bleibt buchstäblich für einige Sekunden lang stehen. Schnell weicht er drei Schritte zurück. Kleine gelbe Augen schauen Brenton erschrocken an. Dann huscht die kleine Katze ängstlich davon. Brenton lacht erleichtert auf.
„Ich glaube ich werde paranoisch!"
Als Brenton sich wieder auf dem Weg machen will, lässt ein Donner die ganze Erde erschaudern und ein heller Blitz erleuchtet den Himmel. Brenton merkt, wie sich ein Schatten einer menschlichen Gestalt sich hinter einem Baum erstreckt. Als der Blitz vorbei ist, ist der Schatten nicht mehr zu sehen, bloß ein großer dicker Baum neben der Mülltonne. Jemand ist hinter dem Baum! Brenton hatte Recht! Jemand verfolgt ihn! Ob es die Regierung ist? Oder sind es die Banditen vom Professor? Brenton schluckt ängstlich. Langsam dreht er sich um. Früher würde Brenton normalerweise in eine Schockstarre geraten und sich nicht aus dem Fleck bewegen können, doch zum Glück ist er nicht mehr so! Mit großen und sanften Schritten sprintet Brenton die Straße entlang. Brenton wirft noch einen flüchtigen Blick nach hinten, um zu sehen, ob sein Verfolger die Jagd auf sich genommen hat und hinter ihm herrennt. Doch hinter Brenton ist keiner. Dadurch verlangsamt Brenton seine Schritte und entscheidet nicht nach Hause zu gehen. Er biegt schnell in eine Gasse ab und nach zwei weitere Straßen klopft er hastig gegen eine Tür. Brenton spürt, wie dicke Wassertropfen auf sein Gesicht fallen. Es fängt an zu regnen! Die Tür öffnet sich und eine verwirrte Eleonor schaut ihn an, „Brent? Was machst du denn hier? Komm doch rein! So wirst du ja ganz nass!", lädt ihn Eleonor freundlich herein. Dankbar huscht Brenton in das Haus hinein und schließt panisch die Tür hinter sich. Dann grinst er Eleonor unschuldig an, „Tut mir leid, dass ich einfach so rein platze, ich...", Brenton überlegt kurz, welche Entschuldigung er diesmal erfinden soll, „... ich bin gekommen, um mit meine Schwester zu reden. Wie du es mir vorgeschlagen hast!", das ist gar nicht eine so schlechte Ausrede, weshalb er so plötzlich bei Eleonor Zuhause war. Er wollte ja wirklich mit seiner Schwester die Sachen klären und er wusste, dass sie bei ihrer besten Freundin war.
Eleonor beißt sich nervös auf die Lippen, „Ich glaube... dass es nicht der beste Zeitpunkt ist Brent!"
„Wieso?", Brenton runzelt verwirrt mit der Stirn.
„Polo ist hier! Die beiden sind in meinem Zimmer und..."
Brenton muss Eleonor nicht mal zu Ende reden hören. Er geht mit eiligen Schritten zu Eleonors Zimmer und schlägt hastig die Tür auf. Erschrocken lösen sich Jasmin und Polo von ihren Kuss ab. Brenton läuft vor Wut rot an, als er seine Schwester mit Polo zusammen geknuddelt auf dem Bett sieht.
„Brent! Was machst du denn hier?", fragt Jasmin panisch, indem sie sich ein paar Zentimeter von Polo entfernt. Brentons Nase zuckt wütend. Er ballt seine Hände zu Fäuste und beißt sich auf die Lippe bis er Blut schmecken kann. Er muss sich kontrollieren! Er kann nicht einfach so auf Polo zugehen und ihn zusammenschlagen! Er ist ja der Freund seiner Schwester! Aber genau aus diesem Grund sollte er ihn verscheuen! Das ist seine Schwester!
Eleonor taucht unsicher hinter Brenton auf, „Er ist einfach so rein gestürmt! Tut mir leid Jasmin! Aber er will mit dir reden und ich glaube, das solltet ihr auch!", erklärt sie, indem sie nervös mit ihren Haaren spielt.
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Verlorene Zeit
Science FictionWas wäre, wenn du für 10 Jahre verschwinden würdest und plötzlich wieder auftauchen würdest? Was wäre, wenn die Zeit für dich buchstäblich stehen geblieben ist und für alle anderen nicht? Was wäre, wenn deine Freunde plötzlich 10 Jahre älter sind al...