Flashback

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„Beeil dich Brent!", ruft ihn der Vater ziemlich ungeduldig. Brenton stolpert eilig auf die kleine Fähre aus Holz. Schnell wird es Brenton mulmig, als er den wackeligen Boden unter seinen Füßen spürt. Schnell setzt er sich auf eine Bank hin, die auf der Fähre befestigt ist. Ein betäubendes Hupen kündigt die Abfahrt der Fähre an. Möwen fliegen erschrocken in die Lüfte hinauf. Brenton findet es komisch, dass sich keiner auf diese Fähre, außer er und sein Vater, befinden.

„Geht denn etwa keiner in die Insel Eziwa?", fragt Brenton seinen Vater etwas verwirrt.

„Ihr Ausländer verrückt sein!", ein braungebrannter Einheimischer, der auf der Fähre arbeitet, schaut Brenton und sein Vater abneigend an, „¡Nunca nadie regresó de esta isla! ¡Ustedes los blancos siempre están buscando aventuras en los lugares equivocados! Todos ustedes son locos!"

Der Vater verdreht die Augen, „Mach dir keine Sorgen Brent! Desto weniger Touristen dort sind, desto besser!"

„La isla vos matará! ¡Es la isla del diablo!", zischt der Einheimischer mit Furcht in den Augen. Brenton schluckt das unangenehme Gefühl herunter. Er nimmt seine Kamera und entscheidet Bilder zu schießen, um sich ein bisschen abzulenken. Mit jede Sekunde, die vergeht, entfernen sie sich mehr und mehr von dem Hafen, sodass sie nur einen kleinen Fleck im Horizont sehen können. Möwen kreischen wild in der Luft. Die Wellen platschen laut gegen die Fähre und der salzige Duft des Wassers steigt in Brentons Nase auf. Brenton zoomt mit seiner Linse auf die Weite des Meeres, um die hüpfenden Delphinen im Horizont zu fotografieren, „Dad, da drüben sind Delphine!", berichtet Brenton aufgeregt. Plötzlich erscheint ein Boot in mitten der Delphinen. Das Boot ist in einer militärischen Farbe bemalt und rast wild durch die Delphine vorbei. Brenton will näher ran zoomen, doch ein plötzliches Licht verblendet ihn und er muss wegschauen. Er reibt seine Augen, dann schaut er wieder durch das kleine Loch in seiner Kamera. Doch das Boot ist verschwunden. Ein mulmiges Gefühl lässt ihn erschaudern. Er legt seine Kamera beiseite und merkt, wie der noch klarblaue Himmel plötzlich durch dunkle pechschwarze Gewitter Wolken verdeckt wird. Ein kalter Wind bläst stark gegen die Fähre. Das Gesicht des Einheimischen wirkt blass und panisch.

„Sohn, zieh dir die Regenjacke an! Es wird wahrscheinlich regnen", der Vater übergibt Brenton eine rote Regenjacke. Schnell zieht er diese an und wirft die Kapuze über seinen Kopf. Es donnert und blitzt. Doch es regnet nicht. Das Boot wackelt stürmisch und die Wellen werden immer größer. Brenton beißt sich ängstlich auf die Lippen und geht zu seinen Vater, der mit dem Captain redet.

„Wir sind bald da!", schreit der Vater so laut, indem er versucht das Knallen der Donner zu überschreien. Nach einigen Minuten kann Brenton schon die Insel sehen. Die Insel ist ziemlich felsig und ist mit einer dicken Schicht Nebel bedeckt, sodass man bloß das Ufer sehen kann. Die Fähre hält abrupt an. Der Einheimische wirft Brenton und den Vater eine Schwimmweste zu, „Ihr jetzt müssen mit dem Boot in die Insel fahren. Fähre nicht bis zur Insel fahren!"

Brenton verliert die Farbe im Gesicht und schaut die hohen Wellen an, wie sie gegen die Fähre laut aufprallen.

„Wir schaffen das Brent! Es sind ja bloß ein paar Meter! Ein wenig Adrenalin schadet niemanden!", lacht der Vater, der in das kleine Boot aus Holz einsteigt und seinen Sohn zuwinkt. Zögernd steigt Brenton in das Boot mit sein Koffer ein. Der Einheimische löst das Seil, welches das Boot an der Fähre befestigte, „La sentencia de muerte ya ha sido escrita. ¡Gente loca!"

Brenton merkt, wie das Boot auf das Wasser aufprallt und es heftig zu wackeln beginnt. Mit zerbissenen Zähnen krallt sich Brenton am Boot fest. So hat er sich sein Urlaub ganz sicher nicht vorgestellt!

„Dad! Mach doch was!", schreit Brenton panisch.

Brentons Vater schaut seinen Sohn unsicher an, indem er mit aller Kraft gegen die Wellen rudert. Wasser dringt in das kleine Boot ein. Brenton bekommt vor lauter Panik einen Würgreiz. Zitternd nimmt er das andere Ruder und hilft seinen Vater beim Rudern. Seine Knöchel in der Hand stechen weiß hervor und seine Backen sind vor Kälte rotangelaufen. Seine durchnässten Hände fühlen sich ölig an, sodass er Schwierigkeiten hat das Ruder fest zu halten. Der durchgehende dichte Nebel erschwert ihnen eine gute Sicht, so dass sie einen spitzen Felsen übersehen und in ihn hineinrasen. In so einer Situation kann man auf zwei Arten reagieren. Entweder man gerät in eine Schockstarre oder man versucht sich durch irgendwelche Reflexe zu retten. Zu Brentons Pech, gerät er in eine Schockstarre. Es fühlt sich so an, als ob die Welt aufhört zu drehen und man die Kontrolle seines eigenen Körpers verliert. Doch plötzlich greift Brentons Vater seinen Arm, sodass sein Vater und er in das stürmische Wasser hinein springen, bevor das kleine Boot in tausende Holzstücken zersplittert wird.

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Verlorene ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt