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„Mama", Brenton rennt zu seiner Mutter hin und umarmt sie.

„Mir geht es gut Brent!", lächelt sie liebevoll, „Die Geheimagenten des Professors sind zu uns nach Hause gekommen und haben Gordon festgenommen. Aber... ich verstehe nicht, wieso man mich zum Hauptquartier gebracht hat. Ist irgendwas in eure Mission falsch gelaufen? Ist Jasmin verletzt?"

Brenton kratzt verlegen sein Hals. Plötzlich tauchen in dem kleinen Labor auch Jasmin, Polo, Eleonor, Hooper und Marco auf.

„Brent? Hast du uns gerufen? Der Professor hat gemeint, du wolltest uns etwas Wichtiges mitteilen", Marco schaut Brenton verwirrt an.

Brenton nickt und seufzt laut. Sein Herz zerbricht, als er alle Menschen, die er liebt, da in einem Raum versammelt sieht.

„Ich werde zurück nach Eziwa gehen"

„Was?", kommt es aus allen fassungslos heraus.

„Ich wurde mit der roten Tollwut infiziert. Und diese Krankheit macht mich aggressiv und impulsiv. Die Menschen, die in meine Nähe kommen, können irgendwann in Gefahr kommen, wenn ich mich nicht mehr unter Kontrolle halten kann. Deswegen werde ich zurück zu Eziwa gehen", erklärt Brenton bedrückt, indem er die erschrockene Blicke seiner Freunde und Familie sieht.

Die Mutter bricht in Tränen aus, „Nein, es gibt doch bestimmt irgendwie ein anderes Mittel, um dich zu heilen. Du kannst nicht zurück! Ich lasse es nicht zu!"

Brenton nimmt sanft seine Mutter in den Arm und sie heult sich an seiner Schulter aus, „Ich glaube, dass das meine Bestimmung ist. So wie die Einheimischen Eziwas, beziehungsweise die zurückgelassenen Wissenschaftler und Soldaten, sich zur Aufgabe gemacht haben Wurmlöcher zu verhindern... wie sie verzweifelt versucht haben die Timespheres zu vernichten, so mache ich es mir auch zur Aufgabe, Eziwa vor den Menschen zu schützen, die Wurmlöcher erschaffen wollen, um durch die Zeit zu reisen und dabei einen Zeitparadoxon erstellen. Ich werde der Wächter des Zeitportals werden!"

„Nein! Brent! Bitte nicht!", Jasmin schlingt ihre Arme weinend um Brenton.

„Mein Abschied ist schmerzhaft, aber notwendig. Ich werde mich verabschieden, aber mein Herz wird niemals weit weg sein", Brenton drückt Jasmin fest in einer Umarmung. Kleine Tränen weichen aus Brentons Augen. Er wischt diese schnell ab und löst sich von seiner Mutter und seiner Schwester. Dann läuft er zu Eleonor. Sie schaut ihn mit glasigen Augen an. Schließlich umarmen sich auch die beiden.

„Ich weiß, dass dieser Abschied für immer ist und so werde ich für immer in Sehnsucht leben", flüstert Eleonor mit einer brüchigen Stimme, indem sie ihre feuchten Lippen auf Brentons Lippen presst und ihn für das letzte Mal küsst. Brenton schließt die Augen und saugt Eleonors Duft tief ein. Schließlich löst er sich auch von Eleonor und küsst sie auf die Stirn. Sein Blick wandert auf Hooper, der ihn verzweifelt anschaut, „Ich werde mich nie ganz verabschieden, denn ein Teil von dir wird bedingungslos tief in meiner Brust leben!", gibt Hooper mürrisch zu.

Brenton wischt sich die Tränen vom Gesicht und schlingt seine Arme um seinen besten Freund, „Es tut mir so leid! Wegen allem!"

Hooper bricht in Tränen aus und drückt seinen besten Freund fest an sich, „Ich werde dich so vermissen! Ich habe dich schon mal verloren, jetzt verliere ich dich wieder!"

„Brenton!", unterbricht sie eine Stimme, „Der Helikopter ist da! Und hier sind deine Koffer für Eziwa! Diese Sachen wirst du brauchen"

Brentons Blick wandert zum Professor, der Brenton mit drei riesige Koffer entgegen kommt. Bevor Brenton die Koffer vom Professor nimmt, umarmt er noch Marco, „Bleib weiterhin diese coole Person, die du bist Marco!"

„Ich nehme deinen ewigen Abschied an, aber ich werde niemals ohne diesen Kummer in meinem Herzen leben", gibt Marco leise zu, „Du warst mein einziger Freund seit langer Zeit! Mann, werde ich dich vermissen! Ich wette nächstes Mal kommst du dann zurück, wenn wir alle um die achtzig Jahre alt sind und du noch, wie ein schöner Teenager aussiehst"

Brenton grinst leicht und klopft leicht auf Marcos Schulter, „Ich werde dich auch vermissen, Mann!"

Schlussendlich nimmt Brenton die Koffer vom Professor ab. Doch bevor er den kleinen Raum verlässt, dreht er sich noch zu Polo um, der bedrückt auf dem Boden schaut, „Hey, danke, dass du mich aufgehalten hast diesen Mann umzubringen. Und danke, dass du auf der Flucht sie beschützt hast, während ich es nicht konnte. Meine Schwester hat echt Glück, dass sie dich hat. Pass gut auf sie auf!"

Polo schaut Brenton mit offenem Mund an. Brenton zwinkert ihn freundschaftlich zu und folgt den Professor bis zum Helikopterplatz. Währenddessen hört er, wie seine Mutter und seine Schwester in Tränen ausbrechen. Draußen ist es windig und neblig. Der Hubschrauber macht ohrenbetäubende Geräusche.

„Pass auf dich auf Junge! Es tut mir leid, dass wir noch keine bessere Lösung gefunden haben, als dich zurück nach Eziwa zu schicken, aber wenn die rote Tollwut ihren Höhepunkt erreicht, kann es sehr gefährlich werden"

„Ich weiß", Brenton streckt dem Professor die Hand aus. Schließlich drücken sie sich die Hände und verabschieden sich. Schnell steigt dann Brenton in den Hubschrauber ein und wirft noch einen letzten Blick auf den Professor.

„Hey Brent! Lange nicht mehr gesehen! Wusste nicht, dass du Eziwa so sehr vermisst hast"

Brentons Augen weitern sich. Er kennt diese Stimme! Es ist Anjing!

„Anjing!", ein breites Lächeln schmückt Brentons Lippen.

„Na Kumpel! Ich flieg dich zu Eziwa hin", erklärt Anjing, indem der Hubschrauber aufsteigt.

„Du hast überlebt!", ruft Brenton glücklich.

„Na logo! Doch du nicht wirklich, oder?", Anjing schaut Brenton bedrückt an.

Brenton zuckt mit den Schultern und schaut ausdruckslos aus dem Fenster heraus. Ein unfassbarer großer Schmerz zerdrückt Brentons Herzen. Er spürt, wie ein Stück von seinem Herz zurückgelassen wird. Doch es ist nicht schlimm, dass ein Stück seines Herzens zurückgelassen wird, denn er weiß, dass es in guten Hände ist. Und auch, wenn die Trauer und das Heimweh ihn quälen, kann er in den Erinnerungen Trost und Kraft schöpfen. Denn die Sehnsucht lässt Erinnerungen wieder lebendig werden. Lebendiger, als sie es je zuvor waren. Es erweckt wieder die Liebe, die schlussendlich die Hoffnung erweckt, die als Antriebsquelle in schlechten Zeiten gilt.

 Es erweckt wieder die Liebe, die schlussendlich die Hoffnung erweckt, die als Antriebsquelle in schlechten Zeiten gilt

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Verlorene ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt