Kapitel 3

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Verträumt:

Ge. 02- Kapitel 3

In der Schule konzentrierten wir uns so gut wie möglich. Wir wollten nämlich selbstständig werden und einen guten Job bekommen, doch nichts ging in unseren Kopf. Ich bemerkte, dass Alev Probleme hatte, weil Bekir sie immer noch anstarrte. Sie versuchte nicht zu ihm auf zu schauen.

Ich verstand total, dass das schwer sein musste. Es war ihr bestimmt unangenehm.

»Ece «, rief mich unser Mathelehrer auf. Scheiße! Genau wenn ich nicht aufpasse und in Gedanken versunken bin, ruft der Typ mich. »Ja? «

»Löse doch bitte die nächste Aufgabe. «

»ähh, ich habe bei der Aufgabe Probleme. « Ich log. Ich hatte nicht mal 'ne Ahnung wo wir waren.

»Lies mal bitte die Aufgabe laut vor. «

Der will mich doch verarschen!

»Ähm.. ein Quader hat- «

»-die Aufgabe hatten wir schon. «

»Ops hab mich verguckt... «

»Lass es sein. Aus dir wird nie was. «

Ich schwieg. In der Mittagspause bei der Mensa fing ich mich aber an aufzuregen. In der Mensa aßen zu dieser Zeit mein Jahrgang (11 klasse) und der 12 Jahrgang. Ich nahm mir extra viel zu essen. »Wie kann der Spinner behaupten, dass ich es nie zu etwas bringen würde? «

Ich tat so, als sei ich beleidigt und sauer. Aber eigentlich ging mir das am Arsch vorbei. Ich hatte nur mal wieder eine Ausrede viel zu essen. Ich bin nicht fett, aber ich esse eben viel. Keie Ahnung, warum ich nicht zunehme.

Alev und ich setzten uns zusammen an einen Tisch. Später kamen noch zwei Klassenkamaraden zu. Es waren Dilek und Eylem.

Eylem mochte ich. Sie war ein echt nettes Mädchen, aber Dilek war eine Schlampe. Sie sah nett und naiv aus, war aber furchtbar hinterhältig.

Ich aß und aß, bemerkte dann wieder, dass Alev beobachtet wurde. Wieder dieser Bekir. Kann der nicht endlich Ruhe geben. Alev aß extra schnell. »Ich geh schon mal. Brauchst dich nicht beeilen. «, murmelte sie leise und ging.

Ich konnte sie zu gut verstehen. Ich beobachtete unauffällig Bekir, der sich endlich auf sein essen konzentrierte. So lange er hier war, brauchte ich mir keine Sorgen machen.

Als ich fertig gegessen hatte, wollte ich mir noch Früchte holen. Ich stand auf und sah nach, ob noch Ananas gab und ja, es gab welchen. Ein Traum ging für mich in erfüllung. Ich holte mir welchen und als ich zu meinen Platz wollte, knallte ich gegen jemanden und ließ meine Schale mit Ananas fallen.

Die Ananasstückchen fielen auf mein Oberteil und klatschten dann mit der Schale auf den Boden, die dann zerbrach.

Mein Mund klappte auf.

[Sicht von Alev]

Ich wartete echt lange, doch Ece wollte einfach nicht kommen. Sie hatte das Recht noch zu essen, aber ich hatte irgendwie Angst, dass Bekir vor ihr in den Pausenhof kommt. Ich war so dumm! Wieso hab ich nicht früher daran gedacht? Ich kam mir furchtbar bescheuert vor.

Da wurden meine Sorgen zur Wirklichkeit. Bekir kam auf mich zu und sagte mit einer warmen Stimme meinen Namen. »Alev. «

Ich stand auf und ging in Richtung Pausenhalle. Er sollte mich in Ruhe lassen!

Ich hatte Angst, dass er mir weh tut, weil ich nichts von ihm will. Er hat seine Ex mal verprügelt, bevor sie zusammen kamen, weil sie zuerst nicht wollte.

Er war verdammt stark. Schließlich hatte er Jahre lang Kampf- und Boxtraining genommen. Er kam sogar mit mehreren älteren Jungs klar.

Ich sah unauffällig nach hinten. Er verfolgte mich. Ich rannte förmlich in die Pausenhalle und dann in die Mädchentoilette.

Ich schloss mich in die erste Toilette ein und versuchte erst einmal ruhig zu atmen.

Ece, wo bist du nur?

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