Kapitel 22

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Verträumt

Ge. 02- Kapitel 22

Konnte das wahr sein? Konnte ein Geruch so intensiv sein, dass man es sogar nach dem Waschen riecht?

İch roch wieder daran. Es war eindeutig Serkan abis Geruch. İch kannte ihn schon lange und diesen Geruch würde ich unter tausenden unterscheiden. Komisch...

İch roch immer wieder daran. Es war so schön. Wie eine Droge. İch wollte es nicht mehr los lassen.

İch erkannte dabei gar nicht, wie spät es geworden war. İrgendwann kam meine Mutter in den Raum und ich packte meine ganzen Sachen zusammen. İch atmete tief ein und dann wieder aus.

»Anne, yarın okula gitmesem olurmu? (Mama, ist es okay, wenn ich morgen nicht zur Schule gehe?)«

»Neden? (Warum?)«

»İch fühle mich nicht gut. Mir ist auch übel und so... «

İch war so schlecht beim Lügen und das erkannte meine Mutter sofort.

»Tamam (Okay) «, sagte sie dennoch. Sie fand nämlich, dass man einander vertrauen muss und es Sachen gibt, die man nicht sagen kann und will.

Wir gingen nach Hause, ohne noch einmal über die Schule zu reden. İch fragte mich, was Bekir wohl alles machen würde, um seinen letzten Tag mit mir zu verbringen. İch hatte ein paar Vorteile. Er dachte, ich würde morgen noch im Krankenhaus sein, aber was ist, wenn er dort ist und nach mir fragt?

İch versuchte nicht daran zu denken, aber das war einfach zu schwer. Wenn ich ihm sagen würde, dass ich nichts von ihm will oder weg laufe, werden seine Freunde meiner Familie etwas Schlimmes antun. Das war alles so furchtbar schwer. Ich bin glücklich, dass ich ins Krankenhaus geschickt worden war und dieses Auto gegen mich geknallt war.

Das konnte ich aber nicht wiederholen. Wie denn? Meine Mutter passte zu gut auf mich auf. Zu Hause duschte ich erst einmal. Das kalte Wasser tat gut. Es half mir immer klar zu denken. İmmer wieder stellte ich mir dieselbe Frage. Wie krieg ich ihn los, ohne andere in Gefahr zu bringen. Leider half das kalte Wasser bei der Frage nicht.

Nach dem Duschen sprangen meine beiden Geschwister auf mich und fiel auf den Boden. Sie küssten mich auf die Wange und ih musste lachen.

»Mission erfolgreich! «, rief Sevda und rannte mit meinem Bruder Harun die Treppen runter. Sie waren so süß.

Als ich mein Zimmer betrat, merkte ich, wie sehr ich es gier vermisst hatte. İch ließ mich auf mein Bett, neben meinem Koffer fallen, den meine Mutter hierher gebracht hatte.

Nah ein paar Minuten stand ich auf und öffnete meinen Koffer. Als erstes blickten meine Augen Serkan abis Pullover. İch nahm es in die Hand und hängte es in meine Garderobe. İch hatte vor, es ihm wieder zu geben, obwohl etwas in mir es behalten wollte.

Dann packte ich meinen ganzen Koffer aus.

Später rief ich Ece an. İch erzählte ihr, dass ich endlich zu Hause war und fragte sie, was ich tun sollte, wegen Bekir. Wir hatten keine Ahnung.

»Vielleicht solltest du noch einmal ins Krankenhaus. «, meinte Ece nach langer Zeit.

»Kolaydı sanki (Wär auch so einfach.) Du weißt doch, dass meine Mutter jetzt auf mich noch mehr aufpasst. «

Ece lachte. Was sollte das? İch bin gerade in Schwierigkeiten!

»İch hab's! «, rief sie. »Sag einfach die Wahrheit! Dass deine Mutter dich nicht raus lässt und dich die ganze Zeit bei sich haben will, weil sie Angst hat! «

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