Kapitel 47

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Verträumt

Ge. 02- Kapitel 47

Er küsste mich auf die Stirn und es fühlte sich so an, als würde ich fliegen. Jede meiner Fasern sagte, dass ich ihn liebte, dass ich nur ihn wollte, dass er der mir alles gab, was ich wollte.

Mir wurde bewusst, wie alles Andere nach hinten glitt. Im Moment waren nur er und ich da.

Wir lösten uns von der Umarmung und er grinste mich an. Dieses Grinsen. Es war voller Glück und Vertrauen.

»Ich liebe dich«, wiederholte er und ich lächelte so breit es ging. Es war der schönste Moment meines Lebens.

[Sicht von Ece]

Als ich zu Hause ankam, setzte ich mich auf dir Couch und schlief ein. Am nächsten Tag wachte ich mit Rückenschmerzen auf und stieg die Treppen hoch.

Eigentlich hatte ich Alev in meinem Zimmer erwartet, doch da war sie nicht. Es lag nur ein Zettel auf dem Bett, worauf folgendes stand:

"Du warst schon am Schlafen, als ich da war. Meine Mutter hat mich nach Hause gerufen, wir machen einen kleinen Familienausflug am Wochenende. Bye! Alev"

Toll. Ich selbst hatte nichts zu tun und hatte erhofft, etwas mit Alev tun zu können.

[Sicht von Alev]

Wir hatten nur einen kleinen Ausflug gemacht, nichts Aufregendes. Sevda und Harun gefiel es aber ungemein. Ich lag nur dumm herum und dachte nach. Ich musste immer wieder grinsen, wenn ich an ihn dachte, doch das mit Ece bereitete mir immer noch Probleme.

Wie sollte ich es ihr sagen? Wie?! Das war mir alles einfach zu peinlich. Das hier in London gefiel mir auch nicht besonders. Naja, London oder Serkan? Vor allem, wenn man sich neu gefunden hat?!

London schien so uninteressant ohne ihn, dass ich lieber verträumt in meinem Hotelzimmer lag und von ihm träumte.

Meine Mutter nervte, dass ich rausgehen sollte, was ich dann auch tat. Am liebsten hätte ich überall herumgetanzt, aber ich ließ es lieber.

Mein Glück und meine Freude bemerkte meine ganze Familie.

»Wir sind in London! Warum soll ich mich nicht freuen!?«, rief ich einfach so, als sie mich fragten.

»Ich würde später wuchs gerne zu einer Freundin«, gestand meine Mutter.

»Du hast eine Freundin in London?!«, fragte ich begeistert und meine Mutter nickte. »Sie heißt Gülay.«

Gülay. Sofort fiel mir die Frau mit dem blonden Haar und den blauen Augen in die Gedanken. Es war die Frau, die ich begegnet bin, als ich geheult hatte, weil ich dachte, Serkan hätte etwas mit dieser Tanja. Diese Gülay hatte doch auch behauptet, sie kenne meine Mutter, oder nicht?!

»Kann es sein«, fragte ich. »Dass deine Gülay blond ist und blaue Augen hat?«

Meine Mutter nickte und sah mich dabei verwirrt an.

»Ist sie Lehrerin?«

Meine Mutter nickte wieder. »Woher kennst du sie?«

»Kennen würde ich es nicht nennen. Sie wird nur später meine English-Lehrerin. Die ist neu in unserer Schule und hatte Mal gesagt, dass ich total, wie Arzu, also wie du aussehe.«

Meine Mutter bekam große Augen in dazu noch ein niedliches Grinsen. Sie fand es toll, dass Gülay jetzt so nah bei ihr war. Sie redete fast so, als sei Gülay eine Heldin. Als hätte sie jemandem das Leben gerettet oder so.

Das Wochenende verging so rasch und ich musste mir endlich ausdenken, was ich sagen sollte. Ich kritzelte ein paar Sätze auf meinen Collegeblock, doch keine Einzige von denen schien gut genug zu sein. Ich knüllte sie zusammen und warf sie in meinen Papierkorb.

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