Kapitel 6

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Verträumt

Ge. 02- Kapitel 06

Dieses Haar und dieser Duft. Als ob ich sie mein Leben lang kennen würde. Ich hätte es unter tausenden wieder erkannt. Es war das Mädchen aus der Mensa, aber was tat sie hier?

Sie ließ mich los und wurde rot. Sie schaute mir erschocken in die Augen.

»T-t-tut mir leid. «, murmelte sie verlegen. Sie war so niedlich, wenn sie verlegen wurde. Ich konnte es kaum glauben. Augenblicklich sah ich geschockt zu Serkan. »Das ist deine Schwester? « Es kam mir unvorstellbar vor.

Statt mir zu antworten kam Serkan sofort auf sie zu und umarmte sie.

»Canım (=mein Leben) wieso musst du so unvorsichtig sein?«

»Ja, ich mach das auch absichtlich! «

Ich musste automatisch grinsen.

Serkan lachte. »Hat's weh getan? «

Sie schüttelte den Kopf.

»Ja, hast Recht«, murmelte er dann. »Sonst müsste ich mir dein Gejammere anhören.«

Sie schlug ihm auf die Brust. »Penner!«

Ich fragte mich, ob sie das Absichtlich tat. Sie beachtete mich gar nicht. Genauso wie in der Mensa. Als ob ich nur für eine kurze Zeit existiert hätte. Und überhaupt, erinnert sie sich gar nicht an mich?

Irgendwie konnte ich es nicht glauben. Sie war Serkans Schwester. Zum greifen nah. Wieso hatte ich sie früher nie gesehen?

Sie wollte wieder hoch gehen.

»Bleib mal stehen!«, rief Serkan ihr nach.

[Sicht von Ece]

Ich drehte mich genervt um. Ich wollte diesen Typ nicht wieder sehen. Das war mir alles einfach zu peinlich. Erst in der Mensa und dann hier.

»Ja?«, fragte ich knapp.

»Wenn du schon unten bist, kannst du dann für uns etwas Kochen? Tunç hat alles verputzt!«

Tunç? Irgendwie gefiel mir der Name... NEİN ECE! Zurück zur Normalität.

»Hab ich gar nicht! «, brummte Tunç.

Ich verdrehte die Augen und versuchte nicht zu grinsen. »Nö! Mach ich nicht!«

Ich ging wieder die Treppen hoch. Da wäre ich wieder beinahe gestolpert. Was sollte das? Ich konnte es mir nicht erklären. Ich war zwar tollpatschig, aber so sehr nun auch nicht. Mehr als fünf Mal am Tag passierte eigentlich nichts. Ich richtete mich schnell hin und rannte in mein Zimmer.

Wieso klopfte mein Herz so stark? Na bei so peinlichen Sachen war das doch normal, oder? Ich schloss meine Augen und versuchte mich zu beruhigen.

Ich zog schnell mein Häschen-Pyjama an und kuschelte mich in mein Bett.

Da hörte ich lautes Gelächter. Konnten die nicht leise sein?

Ich war sowieso schon genervt. Am liebsten hätte ich jetzt Alev angerufen und sie vollgejammert.

Genau! Ich würde Alev einladen, damit sie hier übernachtete.

Die Idee kam mir total genial vor. Ich grinste vor mich hin und rannte danach mit meinem Handy aus dem Zimmer und klopfte bei Serkan an der Tür.

[Sicht von Serkan]

Wir zockten gemütlich, bis jemand an der Tür klopfte. Man wieso muss die immer nerven?

»Komm rein!«, rief ich.

Ece kam herrein mit HÄSCHEN-PJAMA!

»Schicker Pjama«, sagte ich und grinste.

»Ich weiß. «, erwiderte Ece und fing an zu lächeln.

»Darf ich Alev einladen, zum übernachten?«

Ich schüttelte den Kopf. Was glaubte sie denn? Das ich zustimme?

»Alev hat schon fast seit einem halben Jahr nicht mehr bei mir übernachtet!«

Das bedeutete in ihrer Sprache seit einem Monat nicht. Ich schüttelte wieder den Kopf.

»Oh«, machte sie und runzelte die Stirn. Sie sprach weiter in einer zuckersüßen unschuldigen Stimme. Diese Stimme benutzte sie nur, wenn sie etwas hinterhältiges vor hatte. »Aber Serkan abi (=Bruder), du darfst doch niemanden zu uns einladen, wenn unsere Eltern nicht da sind«, Jetzt grinste sie fies und ich wusste genau, worauf sie hinaus wollte.

»Entweder Alev oder Mama. Wen soll ich anrufen?«

Ich hörte wie Tunç hinter mir lachte. Was für ein Wichser.

Da hatte ich doch keine Wahl. Ich musste jetzt sogar noch eine zweite Ece aushalten. Scheiße!

»Alev«, antwortete ich. Fröhlich ging sie in ihr Zimmer.

Am nächsten Morgen, als ich aufwachte und das Zimmer verließ, sah ich sofort Ece, die auch neu aufgewacht war. Sie stand vor ihrer Zimmertür.

Unsere Zimmer waren genau gegenüber und zwischen unseren Zimmern lag das Badezimmer

Ich frage mich manchmal warum wir beide so oft in derselben Zeit aufwachen, aber einen Grund hatte ich noch heute nicht gefunden.

Als wir uns sahen, rannten wir beide auf das Badezimmer zu. Wir schubsten uns immer gegenseitig weg, sodass keiner rein konnte.

Bevor wir etwas merkten, ging Alev aus Eces Zimmer und schlich sich ins Badezimmer. Erst als sie lachte, bemerkten wir etwas.

Wieso lacht die auch noch? Will die mich provozieren?

Sie schloss schnell ab.

Ich hämmerte einmal wütend gegen die Tür.

Ece zog an mir. »Bist du bekloppt?«

Ich sah sie kurz an und kam dann zu mir. Wieso tat ich so einen Quatsch?

»Ich versteh schon, dass du so ein geiles Mädchen wie Alev nackt sehen willst, aber mach so etwas nicht mit meiner Freundin, klar? «

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