Verträumt
Ge. 02- Kapitel 84[Sicht von Ece]
Irgendwie war Serkan abi gegangen. Ich wusste gar nicht wie oder wann. Immer noch war ich in diesem Traummodus. Ich konnte das alles gar nicht fassen. Wie kam es dazu? Wie?
Tunç nahm meine Hand und wir gingen den Gang runter. Ich war immer noch im Traummodus.»Ece? Alles okay?«, fragte Tunç, aber ich sah nur Gedankenverloren durch die Gegend. »Ece?«
Nun sah ich zu ihm rauf, mit einer gerunzelten Stirn und einem verwirrtem Blick. »Sind wir jetzt zusammen?«
Das klang so albern.
»Ähm, joah.«
»Ist das dein Ernst?«, es klang abwegig, auch wenn ich es nicht so ausdrücken wollte.
»Ist okay«, meinte Tunç und ließ meine Hand los. »Wenn du Zeit brauchst«, murmelte er dann und sah hoch. Scheiße, was hatte ich denn jetzt wieder falsch gemacht?
»T-tunç, alles okay?«, fragte ich, genau wie er vorhin.
»Jo«
»Sieht nicht so aus.«Er sah zu mir, dieses Mal mit einem breiten Grinsen. »Alles okay, Kleines.«
»Nenn mich nicht Kleines!«
»Warum nicht, du bist doch klein!«
»Bin ich nicht!«, entgegnete ich und stampfte wütend vor mich hin.[Sicht von Olcay]
Am nächsten Tag wachte ich spät auf. Es war schließlich Samstag. Dieser Yakup lud mich zu einer Party für seine Schwester Nisan ein. Es sollen wohl sehr viele hingehen, da dachte ich, ist doch 'ne gute Ablenkung!
Schnell machte ich mich fertig, aß etwas, schrieb einen Notizzettel an meine Mutter, die immer noch schlief und legte ihn auf den Tisch in der Küche. Danach ging ich auch schon.
Yakup hatte Recht. Es waren so viele da. Ich suchte in der Menge nach Alev, Ece oder einen von denen, doch fand sie nicht. Vielleicht war ich ja zu früh da oder so. Auf jeden Fall sah ich Nisan und ich war so überrascht. Ich konnte gar nicht fassen, wie anders sie aussah, so voller Freude. Ich ging auf sie zu, stellte mich vor und redete etwas mit ihr. Sie war ein offener Mensch, der gerne lächelte. Aus ihren Augen konnte man Glück und Zuversicht lesen.
Ich ging ein Stück weiter. Es war schön draußen zu sein, vor allem das ganze Grün. Meine Laune war sehr gut, verschwand aber, als ich plötzlich eine Schlampe neben einem Holzkopf sah. Bah. Dilek machte sich Mal wieder an Cihan ran. Eigentlich passten die ja zusammen. Sie waren beide... bah. Beide waren bah!
Ich drehte meinen Kopf weg. Den Anblick könnte ich mir sparen. Es sollte mich ja auch nicht interessieren, dennoch drehte ich meinen Kopf leicht zu den beiden. Cihan gab ihr einen Korb. Ich hätte beinahe laut losgelacht. Die Schlampe bekam nicht einmal ihn. Plötzlich küsste sie ihn an der Wange. Was!?
Ich starrte die beiden an, waren die doch irgendwie zusammen. Wie konnte das sein? Warum ließ er sie sich küssen!? Ich begegnete Cihans Blick, der sofort auf mich zukam. Scheiße.
Ich drehte mich weg und lief schnell davon. Als ich schon etwas mehr vom Eingang weg war, drehte ich mich genervt um, denn er verfolgte mich noch immer. »Was!?«
»Olcay, ich kann dir das erklären!«
»Was willst du mir erklären? Und warum? Ich glaube nicht, dass ich irgendetwas von dir hören will.«
»Warum?«, fragte er und sah mir in meine Augen. Ich hasste ihn. Ich hasste ihn so sehr. »Ich will es nicht Mal wissen, wenn du stirbst!«
Er zuckte kurz zurück und schüttelte dann selbstsicher den Kopf. »Du lügst.«
»Was macht dich da so sicher?«, fragte ich und konnte nicht fassen, was der Typ wagte zu behaupten.
»Olcay-«
»-Verpiss dich! Geh aus meinem Leben! Du bist unerwünscht, verstehst du das nicht?«
Er schluckte. »Okay«, sagte er, was mich zum staunen brachte und ging an mir vorbei. War ich zu scheiße?[Sicht von Alev]
Ich ging schon vor Ece und Serkan zu Nisan gegangen, was ich sofort bereute, denn Bekir war auch dort. Was machte der Typ dort!? Yakup konnte ihn doch nicht leiden.
»Alev«, murmelte er, als er mich sah und kam zu mir. Ich konnte es nicht glauben. Sein ganzes Gesicht war verunstaltet, seine Lippen mehrmals aufgeplatzt, sein Augen blau angeschwollen, überall im Gesicht Kratzer, seine Nase sah schief aus. Seine Hände sahen nicht besser aus, im übrigen alles andere auch nicht.Mein Mund klappte auf und er sah runter. Seine Augen füllten sich, als er wieder zu mir blickte. »Du weißt doch, dass ich früher nicht immer gute Sachen gemacht habe.«
Ich schwieg, Worte fand ich gerade sowieso nicht.»Alev, ich habe mit allem aufgehört für dich! Ich wurde wegen dir geschlagen, gestern! Ich meine, ich wollte nichts mehr mit Drogen oder sonstigem zutun haben, weil ich dich liebe. Und du liebst mich auch. Ich war vor einer Praxis, als es passierte.«
Was? Konnte das war sein? Konnte es? Hatte er für mich...?»Sie haben immer wieder gegen meinen Bauch getreten und mich geschlagen, aber es war alles wert... für dich.«
Ich schüttelte den Kopf und ging einen Schritt zurück. Bekir kullerte eine Träne über die Wange. »Es ist okay, wenn du mich nicht magst. Wer würde das überhaupt tun. Aber ich werde es trotzdem versuchen. Durch dich werde ich zu einem guten Mensch.«»Bekir geh«, flüsterte ich. »Yakup-«
»-Hast ja Recht. Yakup mag mich auch nicht...«
»Bekir-«
»Mach dir nicht umsonst die Mühe, Alev. Ich liebe dich und ich werde dir beweisen, dass du mich auch liebst.«Er hob die Hand und strich über meine Wange. Schnell ging ich noch einen Schritt zurück. »Ich habe einen Freund.«
»Ich hatte auch schon Mal eine Freundin. Auch in der Türkei einige. Das macht nichts.«
War er noch bei Verstand?»Alev«, flüstere er wieder meinen Namen und packte mich an meinem Arm. Indem Moment wurde er von jemandem festgehalten und weggeschleudert. Serkan sah zornfunkelnd zu Bekir, der schon auf dem Boden lag und mich verzweifelt ansah. Hatte er sich wirklich geändert?
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Verträumt
Teen FictionDa gibt es dieses kleine Mädchen, welches sich in den Jungen verliebte, der ihr die Hand ausstreckte und sie beschützte. Und diesen Jungen, der das Mädchen hasste, weil sie ihn liebte. Weil es ihm peinlich war. Was ist, wenn sie ihn nach Jahren nic...