Kapitel 15

295 13 9
                                    

"Esta...rossa?"

Meliodas stockt der Atem. "Ich dachte du warst Tod?? Ich habe dich doch..."

Der blonde gerade mal 1,50m kleine Junge mustert seinen Gegenüber genau. Konnte das eine Illusion sein ? Aber nein. Dieser große Mann vor ihm lebt und ist real.

Meliodas erinnert sich an seine letzte Begenung mit ihm. Sein Konter der Rache hat Estarossa mit voller Wucht getroffen und er wurde regelrecht zerfetzt. Also wie konnte er hier in Fleisch und Blut vor ihm stehen ?

Ihm kommen die Tränen. Der Silberhaarige nimmt seinen kleinen großen Bruder in den Arm. 

"Schhh. Ich bin ja da Bruderherz." 

Welch unerwartete Wendung. :)

Sehen wir mal zu Melasula welche gerade wieder in Camelot angekommen ist.

Zeldris erwartet sie bereits. "Wo warst du?!"

"Unterwegs?", antwortet sie knapp.

"Ach was.. Das dachte ich mir schon. Aber was hast du gemacht?."

Sie reagiert genervt. "Was ist dein Problem?? Darf man ohne deine Erlaubnis nicht einmal mehr diesen Ort verlassen? Ich kann tun und lassen was ich will!", faucht sie ihn an und geht auf ihr Zimmer.

Zeldris bleibt leicht geschockt auf dem Flur zurück. Sie hatte noch nie so mit ihm geredet. NIEMAND hatte je so mit ihm geredet. Außer seine Brüder früher natürlich.

Bei dem Gedanken überkommt ihn ein schlechtes Gefühl. Wie gern er doch seine beiden Brüder wieder bei sich hätte. Lebendig und so wie sie früher waren. Aber Estarossa ist leider tot und Meliodas ein Weichei.

Er würde nie zugeben das er BEIDE Brüder sehr liebt. Auch wenn Meliodas an dem Tod von Estarossa Schuld ist. Wieso kann Zeldris nicht wütend deswegen auf ihn sein?

Bei den Sins.

Elizabeth, Merlin, Ban und Gowther haben sich mittlerweile ein neues Versteck gesucht. Noch weis keiner was genau da im Wald passiert ist. Elli ist immer noch im schluchzen. Es scheint sie fertig zu machen, was Meliodas zu ihr gesagt hat.

"Was zur Hölle war mit den Anführer los??? Was hat er zu dir gesagt Prinzessin? Nun sag schon!!!", redet Ban auf das Mädchen ein.

"Ich denke nicht, das da so etwas bringt Fox Sin Ban." mischt sich Gowther ein. "Die Prinzessin steht sichtlich unter Stress und sollte sich erst einmal beruhigen bevor sie uns wichtige Informationen weitergeben kann.", fährt er fort.

Ban ist wütend auf seinen besten Freund. <Was denkt sich dieser Idiot? Was ist nur in ihn gefahren? Und wieso sollte er so mit der Prinzessin reden? Ich dachte wirklich er hätte Gefühle für sie. Oder liegt das in Liz? Selbst wenn er sich für Liz entscheiden würde, wäre er niemals so mit Elizabeth umgegangen. Die Gebote müssen dahinter stecken... Was haben sie ihm angetan...>

Die Prinzessin hat aufgehört zu weinen. "Er kann nichts dafür... Meliodas-Sama trägt keine Schuld."

Alle Augen sind nun auf sie gerichtet und sie fängt an zu erzählen. Sie erklärt den anderen wie Meliodas in sie reingerannt ist.

Er war auf der Suche nach Liz und wäre bestimmt mit ihr mitgegangen wenn Melascula nicht aufgetaucht wäre. Sie hat ihm schlimme Lügen erzählt. Elli soll mit Liz geredet haben und zu ihr Dinge gesagt haben weswegen sie weggerannt ist. Doch das stimmt nicht... Aus diesem Grund ist der Dämon ausgerastet.

"Ich verstehe", meint Merlin. "Also haben sie es wirklich geschafft den Anführer zu beeinflussen. Wir haben derzeit keine Chance etwas auszurichten. Und von den anderen fehlt noch immer jede Spur. Wir sollten zurück nach Liones. Es gibt nichts was wir hier tun können. Wir müssen den König darüber informieren und uns neu formieren."

Ban ist dagegen.
"Wir können Meliodas doch jetzt nicht einfach bei den Geboten lassen?! Wer weiß was die Vorhaben oder wie sehr sie ihn beeinflussen können. Ich kann doch meinen besten Freund nicht im Stich lassen!!"

Innerlich weiß er das Merlin recht hat. 
Auch die anderen Stimmen ihr zu. Meliodas würde ihnen nicht zuhören und ihn dazu zwingen können sie erst recht nicht.

Nicht in seinem derzeitigen Zustand.

Also beschließen sie umzukehren.

"Euer ernst? Den ganzen Weg wieder zurück? Wollt ihr mich verarschen?", zischt Ban.

"Keine Sorge", beruhigt ihn Merlin, "Wir sind nur noch zu viert. Meine magische Kraft reicht locker aus um uns zu teleportieren."

Sie schnipst mit den Fingern und von einer Sekunde auf die andere befinden sie sich in Liones direkt vor dem Schloss.
Sofort betreten sie das Gebäude und verlangen Audienz beim König. Dieser befindet sich derzeit in einer Besprechung mit ein paar seiner heiligen Rittern.
Auch Gilthunder, Howzer und Slader sind hier. Merlin setzt alle über den aktuellen Stand in Kenntnis. Gilthunder ist erschrocken über sein Vorbild Meliodas. Er kann sich kaum vorstellen, dass das stimmt. Auch die anderen können es kaum glauben. Doch viel Zeit bleibt nicht. Alle zusammen müssen nun eine Lösung finden. 

Währenddessen an dem See bei den zwei Brüdern des Dämonenklans.

"Wie kann es sein das du noch am Leben bist Bruder? Ich habe dich doch..."

"Sprich nicht weiter..",sagt Estarossa. "Es ist doch egal wie. Auf jeden Fall lebe ich. Und du siehst wirklich beschissen aus Bruder. Erzähl mir was los ist."

Und so erklärt Meliodas ihm seine Situation. Der Silberhaarige hört gespannt zu. 

Die beiden hatten schon immer einen guten Draht zueinander. Meliodas hat früher immer auf Estarossa aufgepasst als dieser noch schwächer war. Und andersrum war der große Bruder immer das Vorbild des Jüngeren.

Nachdem Meliodas erklärte was passiert ist, schwelgten die beiden erstmal in Erinnerungen.

"Warum kann nicht jeder Tag so sein?", seufzt Meliodas.

"Wie denn?", fragt Estarossa.

"Naja... ich liege hier auf der Wiese rum und schwelge mit meinem kleinen Bruder in Erinnerungen. Ich wünschte das alles wäre nie passiert...
Der Krieg...
..der Verrat..
... die Versiegelung...
Ich wünschte... ich hätte mich damals anders entschieden...."

Estarossa legt seine Hand auf sie Schulter der Blonden.

"Man kann die Vergangenheit nicht ändern. Jedoch kann man seine Zukunft frei gestalten. Und wenn du sie mit mir und deiner Familie gestalten willst dann tu das..."

Meliodas richtet seinen Blick zum Sternenhimmel. Es ist eine klare Nacht ohne Wolken oder Wind. Die Sterne funkeln am Himmel.

"Einfach alles vergessen hm? Meinem jetzigen Leben den Rücken kehren und mit euch weiter leben? Ist es das worauf du hinaus willst ?"

Das Gebot der Nächstenliebe nickt mit einem sanften Lächeln.

Meliodas sieht eine Sternschnuppe, die blitzschnell den Himmel entlang flog.

"Eine Sternschnuppe kann ihre Richtung nicht wechseln. Sie hat sich für eine Richtung entschieden und muss diesem Weg folgen. Die einzige Hoffnung die sie hat, ist solange zu leuchten wie es nur geht und so vielen schönen Sternen zu begegnen wie es nur geht, bevor sie erlischt."

In seinen Augen kann man eine tiefe Entschlossenheit sehen. Ein sanfter, jedoch aufbrausender Wind weht durch seine Haare.

"Ich habe die Dämonen verraten. Das war mein Startschuss als Sternschnuppe. Ich kann nicht umkehren und zu euch zurückkehren. Ich kann nur hoffen so viele von euch wie möglich von meiner Reue zu Überzeugen. Ihr seid die Sterne auf meinem Weg, von denen ich nur hoffen   kann, dass sie zusammen mit mir leuchten und mich ein Stück auf meinem Weg begleiten bevor mein Licht den Himmel verlässt...

...doch auch die Seven Deadly Sins sind Sterne in meinem Himmel. Große, leuchtende Sterne, die mir einst den Weg zeigten...

...ich will niemandem den Rücken kehren müssen..

Ich will niemanden verraten...

Und doch wird es von mir verlangt...

Ich muss mich entscheiden...

Dämon...oder Sin..."

Nanatsu no Taizai - Alte LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt