Kapitel 18

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"Wie lautet eure Entscheidung? Krieg oder Frieden?", fragt Meliodas erneut.

Er sieht sich um. Er sieht in ängstliche, ahnungslose Gesichter. Kann es wirklich so schwer sein diese Frage zu beantworten?

"Diese Frage sollte normalerweise sehr schnell beantwortet sein...", meldet sich ein alter Mann zu Wort. Er hatte sich hinter der Menge versteckt doch nun kommt er hervor. Es ist Sir Denzel, der Bruder des Königs.

"Bruder was tust du hier? Bist du etwa schon die ganze Zeit hier?", fragt König Bartra entsetzt.

"Ja das bin ich", bekommt er als Antwort, "Ich wollte hören was Meliodas zu sagen hat. Und natürlich würde jeder sofort den Frieden wählen... Aber denkt doch mal logisch nach. Frieden mit den Dämonen? Das kann sich keiner hier vorstellen. Und genau deswegen zögern sie."

Meliodas nickt verständnisvoll, "das ist mir schon klar. Aber auch wenn es schwer vorstellbar ist.. Wäre Frieden doch wohl die bessere Wahl als Krieg."

Denzel stimmt ihm zu. Jedoch hat er andere Pläne und wendet sich nun wieder an alle im Raum.

"Ich weis was ihr alle denkt. Ihr wollt nicht gegen die Dämonen kämpfen. Davor hätte ich auch Angst. Ihr wollt aber mit diesem Abschaum - tschuldige Meliodas- auch keinen Frieden schließen... Also was ist wenn jemand anderes für uns gegen sie kämpft? Und wir die Füße hochlegen und abwarten bis sie alle vernichtet sind?"

"Und wie stellst du dir das vor du Idiot?!", ruft Bartra.

"DU SOLLST MICH NICHT IN DER ÖFFENTLICHKEIT BELEIDIGEN BARTRA!!!", schreit Denzel seinen Bruder an.

"Aber eine berechtigte Frage mein König", beruhigt er sich wieder, "Wir werden die Götter wieder zum Leben erwecken !!"

Es herrscht absolute Stille. Niemand kann glauben was Sir Denzel da eben gesagt hat. Die Götter zum Leben erwecken? Als ob das geht.. Wobei... Es hat ja auch keiner gedacht, dass die Dämonen zurück kommen.

Meliodas schüttelt den Kopf. "Hast du überahupt eine Ahnung wovon du da redest alter Mann?"

"Die Götter sind nicht so scheinheilig wie alle immer denken..." sagt der Blonde genervt.

"So eine Aussage kann auch nur von einem Dämon kommen", faucht Denzel zurück.

Meliodas wird wütend... Er sieht in an als würde er ihm gleich den Kopf abreißen. Merlin hält ihn jedoch zurück und stellt selbst eine berechtigte Frage. Denn wie sollen sie die Götter wieder aufwecken? Sie sind seit über 3000 Jahren ohne Körper. Die meisten dürften Tod sein. Einige andere haben ihre Seele in anderen Gefäßen oder Gegenständen untergebracht.

Denzel gibt ihr Recht. Leicht wird es nicht. In seinem Schwert jedoch, ist eine von ihnen versiegelt. "Nerobasta ist ihr Name und sie ist eine der stärksten ihrer Art", meint er stolz.

Der Anführer der Sins bricht in schallendes Gelächter aus. "N-Nerobasta? Eine der stärksten? Hahaha... Die war doch zu nichts zu gebrauchen." Viele böse Blicke richten sich auf ihn. Scheinbar denken manche wirklich die Götter könnten ihnen helfen. Und Meliodas hat nur ein Problem damit weil er ein Dämon ist. Aber so ist das nicht. Meliodas kennt die Götter.. Er weis was sie sind und was sie nicht sind. Einen so großen Unterschied zwischen Gott und Dämon gibt es garnicht.

Denzel versucht die Mehrheit für sich zu gewinnen. "Wollt ihr Seite an Seite mit den Göttern kämpfen und Leben? Wollt ihr eine Welt ohne Dämonen? Ohne Krieg? Dann stellt euch auf meine Seite und gemeinsam erwecken wir das alte Volk zum neuen Leben." Die Menge jubelt und ruft durcheinander. Sie scheinen sehr begeistert.

"RUUUHEE", brüllt Meliodas.

"Wer von euch hat schon einmal einen Gott getroffen? Wer von euch weiß wie sie sind? ICH bin über 3000 Jahre alt! Ich habe versucht mit ihnen Seite an Seite zu kämpfen und ein Bündniss zu schließen! Und sie haben mich verraten! Und euch werden sie auch verraten!"

Denzel grinst ihn an. "Ich würde auch lieber einen Dämonen verraten als meine eigenen Leute."

Diese Worte treffen Meliodas sehr... Es sind nicht nur die Worte die ihn verletzen, sondern auch die zustimmenden Blicke der anderen... Er hat soviel getan um diese Leute zu schützen.. Er hätte sein Leben für sie alle gegeben. Er will ihnen doch nur helfen...

Ban versucht Mel aufzumuntern. King versucht die Situation zu entschärfen.

"Hör mal Anführer.. was ist wenn sich die Götter in den letzten Jahrtausenden verändert haben? Das hast du doch auch oder nicht? Ein Versuch ist es Wer oder nicht?"

Meliodas wendet sich von allen ab.. "Ja und wenn der Versuch scheitert.. haben wir erneut einen heiligen Krieg auszutragen.."

Er verlässt den Saal und lässt die anderen zurück. Er ist extra zurückgekommen... und das völlig umsonst. <Am besten geh ich wieder irgendwo in die Wälder...>

Sir Denzel ist in der Zwischenzeit schon dabei das Ritual zur Beschwörung vorzubereiten. Er möchte direkt hier im Saal die Göttin Nerobasta beschwören. Auch wenn sie vorerst seinen Körper überenhmen wird. Der König ist sich nicht sicher ob das wirklich so eine gute Idee ist, jedoch hat er keine andere Wahl, da alle Anwesenden dafür sind. Würde er jetzt seine Macht als König nutzen und es verbieten, würde es nur einen riesen Aufstand geben. Das wäre sehr unpassend gerade.

Auch die Sins verfolgen aufgeregt das Geschehen. Ban wollte zwar seinem besten Freund nachlaufen, aber wie oft bekommt man schon eine Göttin zu sehen. Außerdem kann Meliodas gut auf sich selbst aufpassen. 

Das Ritual ist nun bereit und Denzel beginnt sofort.

Währenddessen bei Meliodas, welcher sich auf einer Lichtung in die Wiese gelegt hat. Für ihn ist gerade eine Welt zusammengebrochen. Diejenigen die er schützen will, vertrauen ihm nicht. Diejenigen die er nie wieder sehen wollte, werden bald wieder auferstanden sein. Und diejenigen mit denen er immer Frieden wollte, werden bald im Krieg versinken.

<Tja Meliodas.. das ist wohl der Moment in dem du aufgibst.> denkt er  sich. 



Nanatsu no Taizai - Alte LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt