Kapitel 29

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Mittlerweile sind ein paar Tage vergangen. Im Schloss in Liones ist es weitaus ruhiger als sonst. Alle sind in Sorge um die dritte Prinzessin des Reiches. Elizabeth ist noch immer nicht aufgewacht. Die königlichen Ärzte sind sich nicht sicher ob sie das überhaupt noch wird. Man hat ihr soviel Lebensenergie geraubt, dass sie eigentlich garnicht mehr atmen dürfte. Doch ihr Herz schlägt weiter und sie kämpft innerlich weiter um ihr Leben.

Elli ist nie alleine. Sie liegt in ihrem Zimmer im Bett und immer ist jemand bei ihr. Sei es ihr Vater, ihre Schwestern oder auch Diane oder Merlin. Manchmal kommt auch Gilthunder um nach ihr zu sehen. Er macht sich schwere Vorwürfe. Hätte er besser auf sie aufgepasst, wäre das nicht passiert. Vielleicht wäre sogar... Meliodas noch am Leben...

Im Wildschweinhut herrscht eine schlechte Stimmung. Ban ist stinksauer auf seine Kameraden.

"Wieso zur Hölle gehen wir nicht!!", schreit er sie alle an. "Wollt ihr den Anführer wirklich bei den Dämonen lassen?!? Er war unser bester Freund und ein fabelhafter heiliger Ritter! Er hat es nicht verdient bei irgendwelchen wiederlichen Dämonen begraben zu werden!! WIR sollten ihn begraben!."

Merlin kann diese Diskussion nicht mehr hören. Immer wieder fängt die Todsünde des Geizes damit an. "Ban hör endlich auf! Meliodas ist bei seiner Familie. Und auch mir gefällt das nicht aber jeder sollte das Recht haben einen Angehörigen würdevoll zu verabschieden..."

"Arrrrrgh ihr könnt mich alle mal!", schnauzt er und geht raus.

Einerseits können sie Ban verstehen, aber Zeldris würde seinen Bruder niemals hergeben...


Zeldris sitzt auf einem Stuhl und denkt nach. Neben ihm steht ein Bett und darin liegt sein toter Bruder. Erst als Estarossa den Raum betritt wird der Schwarzhaarige aus seinen Gedanken gerissen.

"Bruder...", beginnt der Ältere der beiden.

"Was ist?", meint Zel nur.

"Es ist nun schon fast eine Woche her... Wir sollten.. nein.. wir MÜSSEN ihn begraben. Das kann doch so nicht weitergehen. Du sitzt Tag und Nacht hier neben ihm als könnte er jederzeit aufwachen. Du kennst doch die Wahrheit! Wenn alle sieben Herzen zerstört sind gibt es kein zurück!"

Natürlich weis Zeldris das. Doch ihn zu begraben wäre so entgültig... Er kann das einfach nicht. Jahrelang hatte er eine so abnormale Wut gegen Meliodas. Und nur ein paar kurze Tage konnten dafür sorgen, dass er wieder ein familiäres Gefühl hatte. Und ausgerechnet dann muss dieses Miststück ihn töten... Vor ein paar Wochen hätte er sich noch darüber gefreut. Und immer wieder muss er an Nerobastas letzte Worte denken. Ist es nun vorbei oder war das erst der Anfang?

Eigentlich ist ihm das sowieso egal. Sollte irgendwo ein Mitglied des Götterklans auftauchen wird er ihn vernichten. Egal wieviele es sind. Jetzt haben sie ihn wirklich richtig wütend gemacht.


Am See wo alles passiert ist kann man noch immer Spuren des Kampfes sehen. Lange her ist es auch nicht. Selbst Nerobastas Körper liegt noch hier rum. Wer sollte den denn auch wegräumen. Es ist sehr still hier. Selbst die Tiere scheinen diesen Fleck mitlerweile zu meiden. Zuviel ist hier passiert. Doch dann bewegt sich etwas im Wasser. Ein Mensch taucht auf. Ein Mann. In seiner Hand hält er etwas rundliches. Bei näherer Betrachtung erkennt man es. Nerobastas Kopf.

Der Mann verlässt den See und begibt sich direkt auf den Weg zum leblosen Körper. Er hebt ihn auf und legt ihn sich über die Schulter. "Ihr habt genug magische Kraft gesammelt Lady Nerobasta. Euer Tod wird nicht umsonst sein. Ich übernehme ab hier."

Dann verschwindet der Unbekannte mit der Leiche im Wald.


Zurück in Camelot hat ein Botendämon mal wieder eine Nachricht für die zwei Prinzen welche im sich im Thronsaal befinden.

Nanatsu no Taizai - Alte LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt