Nanatsu no Taizai - Alte Liebe

45. Eine neue Spur

Ein neuer Tag in Lucifera ist angebrochen. Ban liegt in einem viel zu großen Bett in diesem viel zu großen Zimmer. Er ist schon seit stunden wach. Ob er wohl überhaupt geschlafen hat? Zuviele Gedanken halten ihn wach. Zuviele Fragen die er sich stellt. Wie ist Meliodas hier her gekommen? Wieso denken die Leute hier, dass er schon Monate hier ist. Und wie konnte es überhaupt zu all dem kommen? Diese verdammte Melasula. Von Anfang an steckte sie hinter allem. Sie hat es tatsächlich geschafft, Melidoas in ein kaltes Monster zu verwandeln. Ban wünscht sich gerade nichts anderes, als einen schönen Abend im Boar Hat. Mit viel Vanya, seinem besten Freund und Elaine. Einfach die alten Zeiten. Doch allmählich verliert er die Hoffnung auf einen derartigen Abend. Wird es je wieder sein wie früher?

Ein Klopfen an seiner Tür reißt den Untoten aus seinen Gedanken.

"Ey du Idiot? Wie lang kann man bitte schlafen?"

Es ist Estarossa.

Ban rollt mit den Augen und zieht sich die Decke über den Kopf. Können sie ihn nicht einfach in Ruhe lassen.

"Ich weiß genau das du da bist!! Beweg dich Zeldris wartet auf uns."

"Haaaaaaaa... ist ja gut verdammt.. Ich komme ja schon.", schnauft Ban.

Er zieht sich schnell an und öffnet die Tür. Wie spät es wohl ist. Bei dieser dauerhaften Trübheit in der Unterwelt, verliert die Sünde der Habgier jegliches Zeitgefühl.

"Also großer.. wo gehts hin?", fragt Ban.

"Wir treffen Zeldris an den Stadtmauern.. schon vergessen? Er hat wohl Pico auch dorthin bestellt.", erklärt Esta gelassen und leicht genervt. Wieso muss er den Spast hier wecken. Sie hätten auch ohne ihn gehen können. Er wird so oder so keine große Hilfe sein.

"Hmm da war ja was.. Gut dann machen wir uns mal auf die Socken."

Auf dem Weg zu den Mauern ist Ban schon wieder völlig in Gedanken. Immer wieder blickt er zu Estarossa rüber. Dann wieder auf den Boden oder in irgendeine andere Richtung.

"Ok was ist dein Problem?", fragt ihn der Dämon. "Ich bin nicht blöd. Du starrst mich dauernd an also hau raus. Was ist dein Problem? Ich frag nicht nochmal."

Ban atmet tief durch. "Ich mache mir zur Zeit einfach viele Gedanken. Es ist nicht lange her, da hätte ich dir am liebsten den Kopf abgerissen und wollte mit Dämonen nichts am Hut haben. Dann erfahre ich irgendwann, dass mein bester Freund nicht nur ein Dämon sondern gleich der Sohn des Dämonenkönigs ist. Noch dazu fallt ihr in Brittania ein. Jetzt laufe ich hier mit dir durch eine Stadt in der Unterwelt als wäre es das normalste der Welt."

"Worauf willst du hinaus?", fragt Estarossa interessiert.

Ban bleibt stehen. "Es.. hat sich einfach wirklich ALLES geändert. Ihr seid nicht mehr unsere Feinde. Dafür hat sich Meliodas gegen uns gestellt. Und um ehrlich zu sein kann ich eure Absichten echt nicht einschätzen. Was wird passieren wenn wir unsere Mission erfüllt haben. Was habt ihr vor? Werdet ihr mit nach Brittania kommen, werdet ihr uns wieder angreifen, werdet ihr hier bleiben. Ich meine ich habe eigentlich keine Ahnung wer hier gerade neben mir steht. Ich kenne dich doch eigentlich gar nicht. Von Zeldris brauche ich gar nicht erst anfangen. Der Kerl ist ein mürrischer, aggressiver Zwerg, dessen Absichten ich noch weniger verstehe als deine."

"Du kennst ihn eben nicht.", meint Estarossa. "Oder zumindest kennst du seine gute Seite nicht. Wie denn auch. Ihr habt euch sozusagen im Krieg als Feinde kennengelernt. Meine Absichten kann ich ehrlich gesagt selbst nicht wirklich erklären.. Ich weis selbst nicht wie meine Zukunft aussehen wird. Aber eins weis ich. Ich will hinter meinen Brüdern stehen."

Esta scheint wohl doch ein recht netter Kerl zu sein. Er will auch nur seine Familie beschützen.

"Ich erzähl dir jetzt mal etwas.", fährt der Dämon fort. "Damals vor 3000 Jahren.. hat sich Zeldris in Gelda verliebt. Meliodas konnte das überhaupt nicht verstehen. Wie kann sich sein kleiner Bruder als Prinz in eine Vampierin verlieben. Mel war damals wirklich die Kälte in Person. Aber trotz allem liebte er seine kleinen Brüder. Er war gegen die Beziehung, aber hat Zel sogar vor unserem Vater gedeckt und beschützt. Eines Tages bekam Zeldris den Auftrag die Vampiere alle zu vernichten. Ich weis wirklich nicht was damals passiert ist. Ich weis nur, dass Gelda alleine wegen Meliodas noch am Leben ist. Und Zeldris wird ihm das nie vergessen. Trotzdem wandten wir uns von ihm ab, als er sich in eine Göttin verliebt hat."