Kapitel 10

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Julias Sicht(drei Tage später (Montag)):
Ich war noch nicht ganz aus meinem Auto gestiegen, als sich auch schon die Tür öffnete und Joey heraustrat. Fröhlich ihn wiederzusehen, ging ich auf ihn zu, begrüßte Joey mit einer Umarmung und murmelte: „Hey, wie geht's dir?" „Gut, und dir? Was hab ich so verpasst in den letzten paar Wochen?", erkundigte sich einer meiner besten Freunde. „Mir geht's auch gut, danke. Den Rest erzähl ich dir gleich, lass mich noch mein Zeug ausladen", lachte ich und öffnete den Kofferraum. Joey half mir mit der Tüte, in der ich die ganzen Sachen für unser ASMR Video gekauft hatte, unterwandere befand sich auch eine Melone darunter, also war die Tasche ziemlich schwer. Drinnen angekommen quatschten wir etwas, während wir gemeinsam das riesige Mikro und die Kamera aufbauten. Ich erzählte Joey von dem Geburtstag meiner kleinen Schwester und von meinen ganzen Drehs über die letzten paar Wochen, unterwandertem von de mit Rezo und als ich davon erzählte, unterbrach Joey mich auf einmal und meinte hastig: „Ihr habt doch diesen Song gemacht, davon hat Rezo mir letzte Woche erzählt, aber es ist ja auch schon on. Is richtig gut geworden!" etwas verdutzt sah ich Joey an, ich hatte gar nicht gewusst, dass Rezo letzte Woche bei ihm gewesen war. Allerdings musste er mir ja auch nicht jede Kleinigkeit erzählen. Kurz nachdem wir uns so über das Neueste ausgetauscht hatten, waren wir auch schon fertig mit dem Aufbau und konnten loslegen, schnell wurde uns klar, dass die Videos sich wieder wie so ne erotische Pseudoscheiße anhörten, was jedoch nichts Neues war. Wie immer, wenn ich mit Joey drehte, machte es einen Heidenspaß und die Stunden flogen dahin. Bald war es schon fast zehn Uhr und Joey bot mir an, hier zu übernachten. Aber ich wollte morgen unbedingt zu Hause sein, also lehnte ich dankend ab. Joey bestand darauf, dass ich wenigstens noch etwas aß und da er sich nicht abschütteln ließ, willigte ich schließlich ein. Schnell deckten wir den Tisch, mit allem Möglichem, was Joey noch so im Kühlschrank hatte: Käse, Schinken, eine halb aufgegessene Avocado und was weiß ich noch alles. Joey setzte sich neben mich und begann zu essen, jedoch herrschte diesmal eine, mir etwas unangenehme, Stille, die ich bei ihm nicht gewohnt war, da wir immer was zu reden hatten. Diese Stille erstreckte sich über das gesamte Abendessen und irgendwie kam Joey mir komisch vor, er war doch sonst nicht so verklemmt. Was war nur mit ihm los?  Als wir fertig gegessen hatten, guckte  ich Joey etwas fragend an. Er sah mir tief in die Augen und näherte sich langsam meinem Gesicht. Mein Puls wurde schneller und es bildete sich kalter Angstschweiß auf meiner Stirn, nicht dass ich Angst vor Joey hatte, aber er versuchte mich zu küssen und ich hatte keine Ahnung, wie ich wieder aus der Situation herauskommen konnte. Schnell sprang ich von meinem Platz auf und meinte hastig: „Ich glaube, ich muss jetzt los. man sieht sich Joey!" Zügig zog ich meine Schuhe an, schnappte meine Sachen und rannte zum Auto. Joey stand in der Tür. Er sah etwas überrumpelt aus und winkte zu Abschied, jedoch schien es so, als wäre er in Gedanken versunken, was ich irgendwie verstehen konnte, immerhin hatte ich ihm eben einen Korb vom feinsten gegeben. Aber Joey war für mich eben immer ein guter Kumpel gewesen, er hatte anscheinend mehr empfunden. Er tat mir schon leid, Joey war wirklich nett, aber auch nicht mehr, außerdem war ich mit Rezo „zusammen" ich wusste nicht wirklich, was wir genau waren, aber das war mir auch egal, es war wundervoll. Jedoch konnte Joey das ja nicht wissen, wir hatten uns darauf geeinigt, vorerst nicht diesbezüglich zu erwähnen, da wir ja selbst nicht genau wussten, was wir genau waren. Auf dem Heimweg entschloss ich mich dazu, Rezo anzurufen, wenn ich zu Hause war, um ihn über den Vorfall zu informieren. Ich wollte nicht, dass irgendwelche Missverständnisse entstehen und Rezo und ich aneinander vorbei reden. Jetzt sollte ich mich auf die Straße konzentrieren, doch die Sache mit Joey ging mir nicht aus dem Kopf. Ich wollte ihn nicht verletzten, aber er war nunmal nur ein Freund. Nach gefühlten fünf Stunden kam ich zu Hause an und betrat das Haus. Meine Eltern saßen auf der Couch im Wohnzimmer und sahen fern. Kurz begrüßte ich sie und ging direkt in mein Zimmer. Jana war wahrscheinlich schon im Bett, denn mittlerweile war es halb elf und sie hatte morgen Schule, deshalb versuchte ich möglichst leise zu sein, um sie nicht zu wecken. Nachdem ich in mein Zimmer gekommen, und die ASMR Sachen in eine Ecke gestellt hatte, setzte ich mich auf mein Bett und rief Rezo an. Erst als es schon klingelte kam mir in den Sinn, dass Rezo vielleicht auch schon schlief, oder ich ihn gerade weckte. Doch da erblickte ich schon Rezos Gesicht, denn ich wollte ihn sehen und hatte ihn per Videocall angerufen. „Hey, schön dich zu sehen", begrüßte ich ihn, „Sorry, dass ich dich so spät anrufe, aber es ist wirklich wichtig!" „Kein Problem, ich freue mich auch, dich zu sehen. Wie geht's dir denn so?", erklang Rezos Stimme in meinen Ohren und während er das sagte, machte sich ein warmes Lächeln auf seinen Lippen breit. „Eigentlich ganz gut, aber was ist denn mit dir?",fragte Rezo besorgt. „Also, ich war ja heute bei Joey, um mit ihm zu drehen und es hat auch alles gut funktioniert, aber als ich dann gehen wollte, hat er darauf bestanden, dass ich zum Essen bleibe. Während wir gegessen haben, hat er kein Wort gesagt, was mir schon ein bisschen komisch vorkam, aber als wir beide fertig gegessen haben, da...da hat er, hat er..", ich stockte, sollte ich das Rezo wirklich erzählen? Doch da war mein Mund schneller als mein Kopf und ich sagte: „Er hat versucht mich zu küssen! Ich bin aufgestanden und fast schon ängstlich zu meinem Auto gestürmt und bin losgefahren, nachdem ich ihm noch flüchtig tschüss gesagt hatte, aber jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen. Ich will Joey nicht wehtun, aber er ist nunmal nur ein Freund. Ich würde mich gerne nochmal mit ihm aussprechen und wenn du nichts dagegen hast, könntest du ja mitkommen und dann erklären wir ihm, was so wirklich zwischen uns läuft. Natürlich nachdem ich mich mit ihm ausgesprochen haben, möglichst alleine, ich will ihm nicht noch mehr wehtun." Während die Worte nur so aus mir herausschossen, hörte Rezo geduldig zu, ohne auch nur einmal etwas zu sagen. Als ich fertig war, sah er mich etwas nachdenklich an. „Du solltest dich wirklich nochmal mit Joey aussprechen, aber gib ihm etwas Zeit, um zu verarbeiten, was so passiert ist." Rezo hatte recht, ich sollte Joey etwas Zeit zum Nachdenken geben. Bevor ich auflegte, erzählten Rezo und ich noch etwas, um mich von dem Thema abzulenken, aber es interessierte mich auch brennend, was bei Rezo so abging. Erst um halb eins hatten wir unser Telefonat beende, sofort fielen meine Augen zu und ich schlief ein.
~1167 Wörter

Endlich ist das Kap fertig! Falls irgendwelche Tippfehler drin sind, tut mir dass sehr leid, das lässt sich leider nicht vermeiden. Es tut mir leid, dass die Kapitel so unregelmäßig kommen. Das ist ein bisschen stressig mit der schule und so, aber ich versuche mein Bestes! Ciao💪🏻😊

Rezo x Julia FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt