Kapitel 34

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Das ist mal was Anderes, viel Spaß beim Lesen!

Sicht eines Polizisten:
Nach der Befragung des Waffenhändlers, hatten wir einige Phantombilder der Komplizen des Mannes, der mit einer Pistole in ein Wohnhaus eingebrochen war und einige Kollegen und Zeugen verletzt hatte, anfertigen können. Glücklicherweise konnte der Verkäufer sich gut an die Männer erinnern, da sie ihm suspekt vorgekommen waren. Was aber eigentlich viel wichtiger war: Wir hatten Vor- und Nachnamen von fast allen Beteiligten, da jeder seinen Waffenschein vorzeigen musste. Nur an den Nachnamen einer der Männer konnte er sich nicht erinnern, aber der Vorname lautete Viktor und wenn wir die anderen aufspüren konnten, dann würde er uns höchstwahrscheinlich auch in die Fänge gehen.
Dank der Datenbank hatten wir Gesicht und offiziellen Wohnsitz der Waffenkäufer, genau wie die juristische Vorgeschichte und die sah bei allen verdächtig gleich aus: Drogenbesitz, Einbruch, schwere Körperverletzung und Diebstahl. Also hatte ich einen meiner Mitarbeiter darauf angesetzt herauszufinden, ob sie vielleicht in eine gemeinsame Sache verwickelt wäre und eine Gemeinsame Vorgeschichte hatten. Tatsächlich fand man einen Bericht zu einem Banküberfall vor zwölf Jahren und zur selben Zeit, gingen diese Verbrecher alle ins Gefängnis, das war es also. Das bestätigte die Vermutung des Freundes des Opfers. Der junge Mann war nach der Entführung auf's Revier gekommen, um uns alles mitzuteilen, was er wusste und das war eine ganze Menge gewesen.
Daraufhin hatten wir alle Wohnsitze abgeklappert, jedoch war die Angabe entweder veraltet, oder es war niemand Zuhause gewesen und den Gefassten durften wir aufgrund seiner körperlichen Verfassung noch nicht befragen. Eine Adresse war noch übrig und gerade stand ich mit meiner Partnerin Lisa vor der Wohnungstür und klingelte. Aufrecht stehend warteten wir darauf, dass die Tür sich öffnete, doch sonderlich groß war meine Hoffnung nicht, dass jemand die Tür öffnete. Doch zu meiner Überraschung hörte ich Schritte auf der anderen Seite der Tür und nur Sekunden später schwang eben diese auf. Vor uns stand ein Anfang dreißig jähriger Mann mit Dreitagebart, einem dunkelblonden Kurzhaarschnitt und stechenden, blauen Augen. Als er erkannte, dass wir Polizisten waren, weiteten sich seine Augen etwas, doch er blieb ruhig. „Guten Tag, wir würden Ihnen gerne einige Fragen stellen. Sie sind Alexander Dietrichs, ist das richtig?", begann Lisa. Zögerlich nickte der Mann vor uns mit den Worten: „Ja, das ist richtig. Was wollen Sie von mir?" In den letzten Worten meinte ich, etwas Panik herauszuhören. „Wir würden Ihnen gerne einige Fragen zu einem Fall stellen, in dem wir gerade ermitteln. Dafür müssen Sie mit auf das Revier kommen", beantwortete ich die Frage. „Natürlich, ich ziehe mir nur noch schnell Schuhe an." Mit diesen Worten verschwand er wieder in der Wohnung. Plötzlich hörten wir einen Aufschrei, auf den ein dumpfes Geräusch folgte. Die Hände an den Waffen eilten wir in die Wohnung, um nachzusehen, was passiert war. Der Flur führte einmal um die Ecke und was uns dort erwartete schockte mich für einen Moment.
Vor unseren Füßen lag der Mann, der eben noch mit uns geredet hatte - angeschossen. Mit rasender Geschwindigkeit floss Blut auf den Boden, von wo es kam, konnte ich nicht erkennen, da er mit dem Gesicht nach unten lag. Schnell drehten wir ihn auf den Rücken und meine Partnerin presste ihre Hände auf die Wunde in der Brust. Ich hob seine linke Schulter etwas an, um etwas zu prüfen. „Glatter Durchschuss", stellte ich fest. Schnell rief ich den Rettungsdienst und sah mich nach dem Schützen um. Mit den Augen verfolgte ich die Richtung, aus der das Projektil gekommen sein musste und traf auf ein Fenster. Es war ein Loch darin zu erkennen, also war es ein Scharfschütze gewesen, der aus der Entfernung geschossen hatte, aber warum? Um den Mann daran zu hindern, uns Informationen zu liefern? Darum konnten wir uns auch noch später kümmern jetzt ging es darum, den Mann zu retten, falls er noch zu retten war. Viel mehr, als den Blutfluss zu lindern, konnten wir auch nicht tun. Noch war er ansprechbar und stöhnte vor Schmerzen, doch das würde nicht mehr lange dauern. Lisa war blutüberströmt, als ich endlich die Sirenen des Krankenwagens hören konnte. darauf folgten die Schritte der Sanis, die mit der Trage das Treppenhaus hochgebildeten kamen.
Fünf Minuten später war der Patient im Wagen verfrachtet und auf den Weg ins Krankenhaus. „Ich fahr dich nach Hause und ruf dich an, wenn es Neuigkeiten gibt", schlug ich meiner Partnerin vor, doch sie bestand darauf, mit ins Krankenhaus zu kommen. Also setzte ich mich hinter das Steuer des Wagens und fuhr zum Krankenhaus. „Eine Frage habe ich mir die ganze Zeit gestellt: Warum war es kein Kopfschuss? Ich meine, dann währe er auf jeden Fall schneller gestorben", sagte ich während wir an einer Ampel warteten. „Keine Ahnung, vielleicht war der Schütze unkonzentriert oder in Bewegung." Doch das machte keinen Sinn: „Nein, das kann ich sein, hast du etwa nicht as Loch im Fenster gesehen? Das war ein Scharfschütze also gut geplant." „Ich war damit beschäftigt, unseren vermeidlichen Informanten vor dem Verbluten zu bewahren, also nein, natürlich habe ich das Loch in der Scheibe nicht gesehen", schoss sie zurück, „Aber das ist eine gute Frage, wenn der Mord so gut geplant war, warum hat er dann nicht in den Kopf geschossen? Da bin ich überfragt, aber vielleicht können wir ja ungefähr ausmachen, von wo geschossen wurde." Nach kurzer Stille riss sie die Augen auf und atmete aufgeregt ein. „Wenn der Mann, der vielleicht der Polizei Informationen geliefert hätte, erschossen wurde und der Mord wirklich dazu gedient hat, dass er eben das nicht machen kann-" „Komm zum Punkt Lisa, du redest ganz wirres Zeug!" „Was, wenn unser Täter es auch auf Markus Göb abgesehen hat. Er ist zwar noch nicht in der Lage auszusagen, aber das dauert nicht mehr lange!" Bei dieser Erkenntnis bleib mein Herz kurz stehen, wir musste sofort ins Krankenhaus! Ohne zu zögern schaltete ich das Martinshorn und Blaulicht an und beschleunigte. „Wenn ich nicht recht habe, dann hast du das hier nur wegen einer Vermutung gemacht", stichelte meine blutbesudelte Kollegin. „Ja, aber wenn du richtig liegst, dann hat das vielleicht ein Leben gerettet!", entgegnete ich. Manchmal verstand ich Lisa nicht, war jetzt auch egal, alles was zählte, war rechtzeitig ins Krankenhaus zu kommen. Rechtzeitig, bevor unsere bisher einzige Spur erschossen wird.

Rezo x Julia FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt