Julias Sicht:
Mit klopfendem Herzen tigerte ich im Wartebereich hin und her, während ich immer wieder prüfende Blicke zu der Tür warf, aus der immer mal wieder Ärzte kamen, um die Angehörigen der Patienten zu informieren. Bevor Rezo zu der Not-OP gebracht wurde, hatte ich seine Mutter angerufen, jedoch wohnten seine Eltern etwas weiter weg und so war sie noch nicht hier eingetroffen. Die Operation dauerte nun schon eine dreiviertel Stunde, doch diese kam mir wie drei Stunden vor. Nachdem Rezo in den OP gebracht wurde, hatte ein Assistenzarzt mir erklärte, dass die Blutung von der Leberarterie kommt und das anscheinend zu Leberversagen oder sogar dem Tod führen kann. Das hatte mir so unglaublich Angst gemacht, doch ich versuchte positiv zu denken. Die Tür schwang auf und mein Puls schoss in die Höhe, doch der Arzt kam mir nicht bekannt vor und er informierte eine ältere Dame, die einige Plätze neben mir saß. Enttäuscht setzte ich mich schließlich wieder auf meinen Platz und rutschte nervös auf meinem Suhl hin und her. Plötzlich tippte ihr jemand von hinten auf die Schulter, wodurch ich zusammenzuckte. Als ich mich umdrehte, erblickte ich eine Frau, die Ende Fünfzig sein musste und mir bekannt vorkam - es war Rezos Mutter. „Hallo Julia", begrüßte sie mich, nachdem ich aufgestanden war. Auch ich begrüßte sie. „Wie geht es Rezo denn? Wo ist er?", erkundigte sie sich nach ihrem Sohn. Da fiel mir ein, dass sie ja noch gar nichts von der Not-OP wusste, also bat ich sie, sich zu setzten. „Kurz nach meinem Anruf, hat das Ärzteteam festgestellt, dass Rezo aus der Leberarterie blutet, was lebensgefährlich sein kann. Deswegen wurde er sofort in den OP gebracht, dass er operiert werden kann", erklärte ich seiner Mutter. Ich hatte sie schon ein par mal getroffen, aber mich nie wirklich mit ihr unterhalten oder so. Während ich geredet hatte, hatte sich ihr neugieriger Blick, in einen besorgten Gesichtsausdruck verwandelt. Die arme Frau, ich eröffnete ihr gerade, dass ihr Sohn in Lebensgefahr schwebte und sie wusste nichtmal wirklich, wer ich war. Nach einigen ruhigen Sekunden des Entsetzens fragte sie: „Und wie lange dauert die Operation schon?" „Ungefähr fünfzig Minuten", antwortete ich, nach einem flüchtigen Blick auf meine Armbanduhr. In dem Moment, in dem sie noch eine Frage stellen wollte, räusperte sich ein Mann, der vor uns stand. „Sind Sie die Angehörigen von Yannick Frickenschmidt?", fragte der Arzt freundlich. Wir beide nickten und bevor irgendjemand von uns etwas sagen konnte, redete er weiter: „Momentan sieht es gut aus, Dr. Schröder hat die Blutung in den Griff bekommen und machte gerade einen Patch. Näheres können wir noch nicht sagen. Ich werde Sie in ungefähr einer Stunde nochmals informieren." Erleichtert atmete ich auf, soweit schwebte er nicht in Lebensgefahr, jedenfalls versuchte ich mir das einzureden, um mich zu beruhigen. Schnell machte dich der Doktor wieder auf den Weg. „Das klingt doch ganz gut soweit", stellte Rezos Mutter fest. Schließlich schlug sie vor, in der Kantine einen Kaffee trinken zu gehen, um sich etwas abzulenken und dass wir uns etwas unterhalten konnten. Also machten wir uns auf den Weg in die Kantine, wo sie einen Kaffee und ich einen Tee trank. Wir unterhielten uns gut, doch irgendwie fühlte ich mich unglaublich schlecht. Rezo wurde gerade operiert und ich saß hier bei einem Kaffeeklatsch mit seiner Mutter. „Und, wie habt ihr euch kennengelernt?", fragte Simone [ausgedachter Name] neugierig. „Durch die Arbeit und gemeinsame Freunde", erzählte ich, „Wir kennen uns seit ungefähr drei Jahren." Kurz überlegte ich, wie genau wir uns kennengelernt haben und durch wen. Einmal hatte Joey Rezo zu einer Feier mitgebracht, da traf ich ihn das erste Mal. Noch ca. zwanzig Minuten saßen wir da und unterhielten uns, bis wir schließlich wieder zurück in den Wartebereich gingen, um nichts zu verpassen. Es dauerte gar nicht so lange, bis Dr. Schröder aus der Tür kam und auf uns zuging. „Die Operation ist gut verlaufen, es gab keine Komplikationen uns die Blutung ist gestoppt. Er ist im Aufwachraum, soll ich Sie zu ihm führen?", bot er an. „Gerne", antwortete Simone. Also standen wir auf und folgten dem Doktor, der uns durch die Gänge führte. In dem Raum standen einige Betten und Krankenschwestern wuselten herum, doch es dauerte nicht lange, bis ich Rezos Bett entdeckte. Seine Augen waren noch geschlossen und er sah so friedlich aus, wie er da lag. Auch seie Mutter eilte zu ihm und ergriff seine Hand, Tränen in den Augen, Tränen der Freude. Auch ich hatte seine Hand ergriffen und spürte ein leichtes Drücken, er wurde wach. Mein Puls schoss in die Höhe und aufgeregt starrte ich auf Rezos Augen, darauf wartend, dass sie sich jeden Augenblick öffneten. Ein schmerzhaftes Stöhnen kam aus seinem Mund, nur Sekunden später öffneten sich seine Augen zu Schlitzen und als er uns sah, verzog sich sein Mund zu einem etwas schmerzhaften Lächeln. „Also hab ich's geschafft", presste Rezo angestrengt heraus, da die Narkose noch etwas wirkte. „Ja", bestätigte ich nickend und nun stiegen auch mir ein paar Tränen in die Augen. „Er kann nun in sein Zimmer verlegt werden", informierte uns eine Schwester. Ein strahlendes Lächeln zog sich über mein Gesicht, doch als ich zu Rezo blickte, waren seine Augen wieder geschlossen. Als die Schwester meinem Blick folgte meinte sie: „Keine Sorge, das ist normal. Es war schon erstaunlich, dass er einen geraden Satz herausgebracht hat." Beruhigt folgte ich den Schwestern, die das Bett auf den Gang rollten. Als wir an seinem Zimmer angekommen waren, griff Simone meine Hand, also drehte ich mich um. „Liebes, ich rufe meinen Mann an, um ih zu informieren. Rezo ist bei dir in guten Händen", meinte sie. Etwas überrascht nickte ich und ging schließlich zu Rezo ins Zimmer, lies die Tür aber offen. Dort setzte ich mich auf einen Stuhl und wartete darauf, dass er die Augen wieder aufschlug und mich mit anlächelte. Nach einer gefühlten Ewigkeit, kam ein Seufzen aus seinem Mund und erneut sah er mich aus seinen wunderschönen, blauen Augen an. „Hey", brachte ich überglücklich heraus. „Es ist schön, wenn das erste Gesicht, dass man sieht, deins ist", sagte er, mit einem Lächeln auf den Lippen. Mein Arzt macht einen Satz: „Hast du Schmerzen?" „Ja, aber alles was zählt, ist doch, dass Dr. Schröder mich wieder zusammengeflickt hat", scherzte er. Kopfschüttelnd meinte ich: „Ich hatte so Angst, mach das nie wieder, versprich mir das!" „Ich verspreche, dich immer zu beschützen, egal in welche Gefahr ich mich geben muss." „Du Dickkopf!", entgegnete ich. Plötzlich zog er mich mit seiner Hand zu sich runter und gab mir einen innigen Kuss und in diesem Moment war die Welt in Ordnung.Hat leider etwas gedauert.
Ich wollte mich noch für das ganze tolle Feedback bedanken.

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Rezo x Julia FF
FanfictionRezo schreibt Julia an, ob sie Lust hat mit ihm wieder mal ein paar Videos aufzunehmen und sie sagt zu. Doch als sie bei ihm, ankommt kommen die alten Gefühle bei beiden wieder hoch und so nimmt alles seinen Lauf....