Rezos Sicht:
Schnell spurtete ich die Treppe herunter, doch bei dem Anblick, der sich mir bot, stand ich einige Sekunden wie versteinert da. Mitten auf der Treppe lag ein Polizist, dessen Waffe am Boden, einige Stufen tiefer lag. Er selbst krümmte sich am Boden in einer schnell größer werdenden Blutpfütze. Für einen Moment war mein Kopf wi Elfer gefegt und ich hatte alles vergessen, was ich über erste Hilfe gelernt hatte. Mein Herz schlug mir bis zum Hals und ich konnte das Blut in meinen Ohren rauschen hören. Von unten kam ein Polizist, der ebenfalls bei dem Anblick erschrak, jedoch nicht so sehr wie ich, wahrscheinlich hatte er so etwas schon öfter gesehen als ich. Deswegen stand er nicht einfach nur rum wie ich, sondern er kümmerte sich sofort um seinen Kollegen. Wo war nur der Täter hergekommen - und viel wichtiger: Wo war er jetzt? Plötzlich hörte ich von oben ein leises Bling, dass vom Aufzug kommen musste, das war wohl die Antwort auf meine Frage. Nach dem kurzen Moment, in dem ich geschlussfolgert hatte, wo der Schütze hin war, erkannte ich, was er vor hatte und in welcher Gefahr die anderen Polizisten, Anni und vor allem Julia waren. Kalte Angst breitete sich in mir aus und mein Körper schüttete Unmengen von Adrenalin aus, sodass ich nicht denken konnte. Ich stand einfach da und starrte Löcher in die Luft. Endlich konnte ich mich losreißen und machte mich leise wieder auf den Weg nach oben. Wenn ich Glück hatte, konnte ich ihn überraschen und dann würde keiner zu Schaden kommen. Gerade bei diesem Gedanken hörte ich einen weiteren Schuss und einen Schrei, also verdoppelte ich mein Tempo. Dann erkannte ich den Schrei,....nein das konnte doch nicht Julia gewesen sein! Was wenn ich zu spät kam? Jetzt war ich schon fast oben angekommen, weswegen ich wieder etwas langsamer lief, dass man mich nicht direkt hören konnte. Als ich durch die Tür von Annis Wohnung trat, erblickte ich das reine Chaos. Überall lagen Gegenstände auf dem Boden: Kissen, Dekoration, sogar ein kleiner Schrank war umgefallen. Doch nirgends konnte ich Julia entdecken, auch von den anderen Polizisten fehlte jede Spur. Vorsichtig schlich ich mich in die Wohnung und lauschte, ob sie noch irgendwo hier in der Wohnung waren. Tatsächlich hörte ich gedämpfte Stimmen aus dem Schlafzimmer, also machte ich mich auf den Weg dorthin. Die Tür war angelehnt und durch den Spalt konnte ich den Rücken von einer verhüllten Gestalt sehen. Sie hatte in den gehobenen Händen eine Pistole, die auf einen Teil des Raums gerichtet war, den ich nicht erkennen konnte. Langsam und bedacht darauf, keinen Muchs zu machen, öffnete ich die Tür etwas weiter, bis der Spalt so groß war, dass ich ohne Probleme hindurch passte. In dem Moment, in dem Julia mich entdeckte, zum Glück unversehrt, konnte ich in ihren Augen, in denen die blanke Angst geschrieben war, Hoffnung erkennen. Zum Glück hatte sie sich unter Kontrolle, genau wie Anni, die neben Julia stand. Wo waren nur die Polizisten? Mein Herz schlug mir bis zum Hals, als ich mich so leise wie ich konnte, an die Gestalt heranschlich. Langsam hob ich meinen Arm, irgendwie musste ich die Waffe aus der Hand des Schützen kriegen, was sich als schwierig herausstellen sollte, da er diese fest umklammert hielt. Dass er sprach, nahm ich nur wage am Rand meiner Sinne wahr, da ich mich so darauf konzentrierte, keine Geräusche zu machen. Als ich endlich nah genug an ihm ran war, legte ich blitzschnell meinen linken Arm um seine Kehle, verpasste ihm einen Hieb mit dem rechten Knie in den Rücken und griff mir mit der rechten Hand die Pistole. Adrenalin schoss durch meinen Körper und für einen Moment hörte ich alles wie durch Watte, doch dann nahm ich wieder wahr, was um mich herum passierte. Ich hielt eine 22er in der hand und zielte auf die Gestalt vor mir, die ein Mann sein musste, und brachte nur einen Satz raus: „Keine Bewegung!" Mit erhobenen Händen drehte der Kerl sich um. Daraufhin stotterte ich: „I-ich sagte keine Be-Bewegung!" doch davon lies mein Gegenüber sich nicht beirren, sondern er ging weiter auf mich zu. Meine Hände zitterten, doch ich hielt die Pistole auf den Typen gerichtet, dessen Gesicht ich aufgrund einer Maske nicht erkennen konnte. Was in den nächsten Sekunde passierte, traf mich wie ein Schlag ins Gesicht, wortwörtlich. Als er nur noch einige Zentimeter vor mir stand, verpasste der Kerl mir eine harte Kopfnuss, sodass ich nach hinten schleuderte und die Pistole aus meiner Hand runterfiel und über den Boden schlitterte. Aus der Ecke, in der Julia und Anni standen, hörte ich einen Aufschrei. Kaum hatte ich mich aufgerappelt und realisiert, was passiert war, traf mich schon eine Faust im Gesicht, die mich ebenfalls zu Boden beförderte. Bevor ich nochmal getroffen werden konnte, rollte ich mich zur Seite ab und spürte die Fauste neben mir einschlagen, man war ich froh, dass ich nicht mehr dort lag. Doch um Aufzustehen hatte ich keine Gelegenheit, denn sofort spürte ich ein Gewicht auf mir, der Kerl hatte sich auf mich drauf geschmissen. Glücklicherweise kam ich dieses Mal zuerst zum Zug und verpasste ihm eine mitten ins Gesicht. Unmittelbar später holte er zum Schlag aus, doch jetzt konnte ich mich nicht wegrollen, also traf er mich ebenfalls hart im Gesicht. Da ich meine Beine nicht benutzen konnte, versuchte ich ihn von mir runter zu kriegen, indem ich ihm in den Bauch boxte, doch gerade, als ich zum Schlag ansetzte, wurde er von etwas von hinten getroffen und rollte sich krümmend vor Schmerz von mir herunter. Hinter ihm stand Julia, mit einer riesigen Holzplatte in der Hand, die Anni ihr gegeben haben musste. Leider blieb mien Gegner nicht lange liegen, sondern stand wieder auf, um diesmal auf Julia loszugehen, was mich nicht rasend machte. Sich mit mir zu raufen ok, aber sich an Julia zu vergreifen, das war doch wirklich unter aller Sau! Blind vor Wut rannte ich auf ihn zu und rammte meine Schulter in seinen Bauch, wodurch er gegen die Wand gedrückt wurde. Er schrie kurz auf, doch dann schmetterte er mich mit seinem Gewicht ebenfalls gegen die Wand und mein Kopf schlug hart gegen den Stein. Zur Ablenkung stieß ich mit meinem Knie in seinen Schritt, was dafür sorgte, dass er sich krümmte und ich ihm nochmal ins Gesicht schlagen konnte. Schließlich sackte er endlich zusammen, doch nun lies das Adrenalin in meinem Körper nach und ich spürte etwas warmes auf meinem Kopf. Viel mehr, als Julias aufgeregte Stimme, nahm ich nicht mehr wahr, bevor auch mir schwarz vor Augen wurde.
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Rezo x Julia FF
FanfictionRezo schreibt Julia an, ob sie Lust hat mit ihm wieder mal ein paar Videos aufzunehmen und sie sagt zu. Doch als sie bei ihm, ankommt kommen die alten Gefühle bei beiden wieder hoch und so nimmt alles seinen Lauf....