Kapitel 12

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Julias Sicht (Mittwoch):
Nervös atmete ich nochmal tief durch, „Bloß keine Panik", und stieg dann aus dem Auto. Zitternd näherte sich mein Zeigefinger der Klingel, bis ich sie schließlich drückte. Aufgeregt sah ich nochmal ins Auto zu Rezo, der mir aufmunternd zunickte.
Diesen Mittag hatte ich Rezo abgeholt, da wir heute zusammen zu Joey fahren wollten, um uns mit ihm auszusprechen. Ich wurde die ganzen letzten Tage förmlich von meinem schlechten Gewissen zerfressen und jetzt konnte ich das endlich beenden. Naja, wenn man das so nennen konnte, da wir vorhatten Joey zu erklären, dass Rezo und ich ein Paar waren. Aber erstmal wollte ich alleine mit ihm reden. Also stand ich gerade aufgeregt vor Joeys Tür, die sich jede Sekunde öffnen sollte. Seit dem Vorfall hatte ich nicht mehr mit Joey geschrieben, geschweige denn gesprochen oder telefoniert. Ich wollte ihm einfach etwas Zeit geben, das Passierte zu verarbeiten....und mir auch. Die Tür schwang auf und Joey sah mich etwas erschrocken an, doch bevor er etwas sagen konnte, fing ich schon an zu erklären, warum ich hier war: „Hi, ich wollte mich nochmal mit dir aussprechen, wegen dem was am Montag passiert ist"[vor einer Woche Montag, also schon neun Tage her] „Ähhm, was am Montag passiert ist, tut mir leid. Das war dumm von mir, aber komm doch erstmal rein", begann Joey etwas zerstreut. Wir gingen ins Wohnzimmer auf die Couch, um uns zu unterhalten. „Also, ich mag dich wirklich sehr Joey, du bist ein toller Freund, aber eben auch nicht mehr für mich. Es tut mir wirklich leid, dass ich so überstürzt gegangen bin, ich wollte dich wirklich nicht verletzen, aber ich empfinde nichts für dich", schoss ich direkt los. Dann starrte Joey erstmal ein paar Sekunden an mir vorbei ins Leere und sah so aus, als würde er nachdenken. „Es tut mir leid. Ich habe über die Zeit Gefühle entwickelt, die über Freundschaft hinausgehen und konnte das nicht kontrollieren. Ich habe nicht nachgedacht. Du musst mir verzeihen, ich will so eine gute Freundin nicht wegen so etwas verlieren!", schoss es dann förmlich aus Joey heraus. Nun sah er traurig auf den Boden und wartete auf meine Antwort. Nach ein paar weiteren Sekunden kam diese dann auch: „Ich verzeihe dir Joey, was wäre ich denn für eine schlechte Freundin, wenn nicht?" Überrascht und glücklich sah Joey auf und lächelte mich an: „Wirklich? Danke!", er umarmte mich und nuschelte in meine Pulli: „Das wird auch nie wieder vorkommen, versprochen!" Als wir uns wieder aus der Umarmung gelöst hatten meinte ich in einem leisen Ton: „Ich muss dir aber noch was erzählen, in den letzten Wochen ist nämlich vieles passiert, dass ich dir nicht erzählt habe. Aber dafür muss ich nochmal kurz zu meinem Auto, ich komme gleich wieder." Schnell sprang ich auf und lies den verwirrten Joey auf der Couch sitzen. Ich öffnete die Haustür und gab Rezo, der schon gewartet hatte, ein Zeichen. Mein Freund öffnete zügig die Autotür und kam zu mir und diesmal war ich diejenige, die ihm zunickte. Er legte einen Arm um meine Taille und wir gingen zu Joey ins Wohnzimmer, nachdem ich die Haustür geschlossen hatte. Joey sah uns ungläubig an, als er mich mit Rezo sah. Nach gut einer halben Minute hatte Joey dann endlich seine Stimme wiedergefunden und sagte verdutzt: „Warte, ihr...ihr seid zusammen?!" „Ja..., schon ein paar Wochen, aber wir wollten erstmal warten, bis wir es erzählen", beichtete ich. „Und wann macht ihr es öffentlich?", fragte Joey gespannt, währen wir uns neben ihn setzten. Rezo ergriff das Wort, bevor ich es tun konnte: „Wissen wir noch nicht genau, erstmal garnicht. Wir müssen es jetzt erstmal unseren Familien und engeren Freundeskreisen erzählen." Joey sah zwar überrascht und etwas überrumpelt aus, meinte aber: „Jetzt fühle ich mich noch schlechter, das was passiert ist tut mir soo leid Julia. Aber ihr zwei seid echt süß zusammen." Erleichtert sah ich zu Rezo an, der nicht weniger glücklich wirkte.
Wir plauderten noch lange mit Joey, unteranderem darüber, wie wir zusammen gekommen sind, aber auch noch über viele andere Dinge, die in den letzten Tagen so vorgefallen sind. Es war schon später Nachmittag, als Rezo und ich Joeys Haus verließen. „Was ist in dem Koffer auf dem Rücksitz?", fragte Rezo neugierig, wehrend er mit seinem Daumen nach hinten zeigte. „Ach", begann ich, „Ich bin noch nicht dazu gekommen den auszuräumen, da sind noch Klamotten drin" „Achso"„Und, was machen wir jetzt?", fragte Rezo erwartungsvoll, einige Minuten später . „Wie, was jetzt?", ich klang etwas verdutzt. „Naja, ich dachte wir könnten den restlichen Tag noch irgendwas zusammen machen." ich musste kurz überlegen, ich hatte keine Ahnung, was wir noch machen konnten, also meinte ich: „Keine Ahnung, auf was hast du denn Lust?" „Eigentlich hatte ich gehofft, dass dir was einfällt", gestand Rezo, „Lass einfach zu mir nach Hause, da können wir ja noch einen Film gucken oder so." Die Idee gefiel mir gut, in den letzten Tagen hatte ich viel mit YouTube zu tun gehabt und wollte einfach mal abschalten. Eine Stunde später saßen Rezo und ich aneinandergekuschelt auf seinem Sofa und sahen uns einen Weihnachtsfilm an. Ich liebte es, dass mein Freund so ein Schmusebär war, da ich auch so gerne kuschelte. Obwohl es erst sechs Uhr war, hatte ich es fertiggebracht, einzuschlafen, worüber ich im Nachhinein echt froh war. Denn als ich wieder aufwachte, war es schon halb elf und ich hatte keinen Bock noch nach Hause zu fahren, also bot Rezo mir an, bei ihm zu übernachten, was ich dankend annahm. Er half mir den Koffer von meinem Rücksitz, den ich aufgrund meiner Faulheit zum Glück noch nicht ausgeräumt hatte, in seine Wohnung zu schleppen. Während Rezo ins Bad ging, begab ich mich ins Gästezimmer und schlüpfte in meinen Schlafanzug. Dann ging ich auch ins Bad, um mich abzuschminken. „Sag mal, willst du heute NAcht vielleicht mir bei mir schlafen?", fragte Rezo vorsichtig. Kurz dachte ich nach, warum eigentlich nicht? „Gerne", antwortete ich schließlich. Zufrieden grinste Rezo in sich hinein, während er seine Zahnbürste wegräumte. Er war schneller fertig als ich und lag somit auch schon im Bett, als ich aus dem Bad ins Schlafzimmer kam. Ein T-Shirt bedeckte seinen Oberkörper und ich vermutete, dass er keine Schlafanzughose, sondern nur Boxershorts trug. Erschöpft lies ich mich neben Rezo aufs Bett fallen. Er lächelte mich von der Seite an und murmelte: „Gute Nacht meine Maus" „Gute Nacht, schlaf gut", brachte ich noch heraus, bevor ich mich auf die Seite legte und die Augen schloss. Ich erschreckte mich etwas, als ich plötzlich spürte, dass Rezo sich an mich gekuschelt hatte und mich von hinten umarmte. Es war ein schönes Gefühl, ihm so nah zu sein und ich schmiegte mich an ihn.

S0, zu Weihnachten ein neues Kapitel. Hoffe es gefällt euch un dich entschuldige mich, weil es wieder so lange gedauert hat😁. Vergesst das mit dem regelmäßigem Upload, Ich Schaffens sowieso nicht. Sonst wie immer: Verbesserungsvorschläge gerne in die Kommentare.

Rezo x Julia FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt