Kapitel 24

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Unknown POV:
Entschlossen sah. Ich nochmal zurück zu meinen Komplizen, die bestätigend nickend. Dann teste ich an der Regenrinne an und kletterte sie in einem immensen Tempo nach oben, wo ich auch gleich das Fenster aufbrach. Nun lies ich das Seil herunter, dass sich meine beiden Komplizen daran hochziehen konnten. Leise und geschickt, wie eine Katze, schlichen wir drei durch den Raum. Vorsichtig öffnete ich die Tür, die in den Flur führte und sah mich um. Ich winkte den anderen, da der Flur leer war. Mein Herz schlug wie verrückt, aber nicht vor Aufregung, sondern vor Freude, ich liebte diesen Nervenkitzel. Langsam glitt meine Hand an das Blasrohr, dass ich an meinem Gürtel befestigt hatte, doch bis jetzt war niemand zu sehen. Er war definitiv alleine zu Hause, der Blauhaarige Typ lies sich auch nirgends blicken. Nicht, dass er eine Gefahr darstellte, das letzte Mal hatte ich ihm gezeigt, wo der Hammer hängt, aber man möchte doch wenig Zeugen, wie möglich. Ich hatte vor Panik, meinen Bogen einfach in den Busch geworfen, so ein Mist aber auch. Sie hatten ihn anscheinend entdeckt, denn als ich eben, als wir uns in den Garten geschlichen hatten, nachgesehen hatte, war er weg gewesen. Zu blöd auch, ich mochte das Ding wirklich, aber jetzt hatte ich keine Zeit, mich darüber zu ärgern, ich musste mich konzentrieren. Wir wollten ja nicht, dass unser kleiner Freund uns entdeckte, jedenfalls nicht zu früh. Ich bedeute den andern beiden, dass sie die Räume ihr oben durchsuchen sollten, doch als sie nach eins, zwei Minuten zurückkamen, hatten sie nichts gefunden, also war er unten. Die Rothaarige war auch nicht da, darauf hatten wir schon geachtet, sie war noch nicht dran, aber vielleicht bald. Geschickt ging ich die Treppe hinunter und tatsächlich, aus der Küche kam das Geräusch einer Kaffeemaschine. Schnell zog ich das Blasrohr und einen Betäubungspfeil hervor und reichte es meinem Hintermann. Dann begab ich mich hinter die Couch, von wo ich in die Küche sehen konnte und ihn von hinten erblickte. Seine Haarspitzen waren hellgrau gefärbt und verwuschelt, sein T-Shirt war hellblau und oversized. Als er sich umdrehte, sah ich in sein verhasstes Gesicht, bei dem ich meine Miene unter der Maske, die ich trug, verzog. Heiße Wut kochte in mir auf und ich ballte meine rechte Faust, während unser Ziel an seinem Kaffee nippte. Wie vereinbart, stieß ich eine Pflanze, die hinter dem Sofa stand, um, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Zu meiner Verwunderung hörte ich keine verängstigten „Hallo" Rufe, oder ein „Wer ist da?", sondern nur die auf mich zukommenden Schritte. Als ich ihn an dem richtigen Ort vermutete, gab ich unserem neuen Schützen ein Zeichen, das ihm zu verstehen gab, dass er jetzt schießen sollte. Gespannt hielt ich den Atem an, um dem Körper zu hören, der auf dem Boden aufkommen würde, doch es geschah nichts. Die Schritte kamen weiter auf mich zu, man musste wirklich alles selber machen, wenn man wollte, dass es richtig gemacht wurde! Dann also auf die altmodische Weise. Kurz bevor er bei mir angekommen wäre, sprang ich hinter der Couch hervor, verpasste ihm eine mitten ins Gesicht und dank der gewaltigen Wucht schleuderte es ihn nach hinten, nun lag er am Boden. So lange hatte ich auf diesem Moment gewartet und nun war er endlich da! Zufriedenheit erfüllte meinen Körper und ich fühlte mich so gut wie noch nie, dieser Verräter hatte es sowas von verdient, jetzt würde er seine Strafe bekommen. Während ich auf ihn zuging, warf ich kurz einen flüchtigen Blick zu dem Schützen, der sich mit einem schuldigen Gesichtsausdruck halb hinter einem Schrank versteckte, Feigling. Bereit, nochmal zuzuschlagen, holte ich nochmal mit der Faust aus und kurz bevor ich meine Faust in sein Gesicht donnerte, sah ich, dass Juliens Pupillen ganz klein wurden, er hatte Angst. Zurecht, mehrere Jahre hatte er sich versteckt und sein Leben weitergelebt, doch als wir erfahren haben, dass er nach Aachen gezogen war, hatten wir jeden Stein umgedreht, um ihn zu finden. Hart traf ich ihn erneut im Gesicht und schon dieser Teil der Rache erfüllte mich. An meiner Verstärkung des Mantels, den ich trug, hatte ich letztens eine Scharfe Kante entdeckt, die ich Julien jetzt quer durchs Gesicht. Dunkles, rotes Blut lief aus der Wunde, bedacht darauf, dass er keine Blutspur hinterließ, riss ich Julien vom Boden. Mit der linken Hand hielt ich ihn in der Würge, während ich mit der rechten nach einem weiteren Betäubungspfeil an meinem Gürtel griff. Zum Glück war Julien noch etwas benommen, sodass er sich nicht großartig wehren konnte. Endlich bekam ich den kleinen, aber wirkungsvollen Pfeil zu fassen und rammte ihn in seinen Hals. Als die kalte Metallspitze sein Fleisch durchbohr, schrie er auf, doch das Zeug virtue verdammt schnell und Julien sackte zusammen. Hektisch guckte ich mich um, doch wir hatten kein Chaos oder so verursacht und ich rief meinen Komplizen zu: „Hey, kommt her, ich hab ihn betäubt!" Willig befolgten sie meinen Befehl und kamen angerannt. Dem stärkeren der beiden, drückte ich Julien in die Hand und dem anderen, der den Schuss verstaut hatte, riss ich das Blasrohr aus der Hand. „Keine Sorge, deine Abreibung kriegst du schon noch", fuhr ich ihn an, „Aber jetzt müssen wir erstmal verschwinden!" Zügig gingen wir die Treppe wieder rauf, um wieder durch das Fenster aufzubauen. Kurzzeitig hatte ich überlegt, durch die Gartentür zu verschwinden, jedoch war diese abgeschlossen und wir hatten keine Zeit, den Schlüssel zu suchen. Falls jemand en Schrei vorhin gehört hatte, mussten wir ganz schnell hier weg. Im Bad angekommen, erblickte ich pures Chaos. Benjamin der Vollpfosten, der Julien getragen hatte, war ausgerutscht und hatte mehrere Handtücher und andere Baduntensilien auf dem Boden verteilt. Wie er das angestellt hatte, lies sich mir nicht erschließen, er war schon immer ein Tollpatsch gewesen. Nur hatten wir keine Zeit, das wieder aufzuräumen, also schimpfte ich: „Mensch Ben, jetzt schnell, wir können nicht ausschließen, dass irgendjemand uns gehört hat. Wieder durchs Fenster!" In diesem Moment hatte ich die blutende Wunde von Julien, aus der nun auch etwas Blut tropfte, komplett vergessen. Als endlich wieder alle unten waren, zog ich das Seil nach unten und verstaute es wieder. Nun machten wir uns daran, so schnell wie möglich wieder an unseren Wagen zu kommen, der ein paar Meter von der Gartentür entfernt geparkt war. Glücklicherweise war niemand auf den Straßen unterwegs und wir hielten Julien ungestört in den Wagen. Unser Fahrer hatte schon gewartet und fuhr direkt los. Julien lag hilflos auf der Rückbank. Als ich ihn so ansah, fiel mir die Wunde auf, die den Sitz Vollblutställe und mein Herz rutschte mir in die Hose, so ein Scheiß!

Das Kapitel ist jetzt ein bisschen anders, aber ich hoffe es gefällt euch trotzdem. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, es zu schreiben.

Rezo x Julia FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt