Kapitel 31

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Rezos Sicht:
„Mann 27, Schädel-Hirn Trauma und stumpfe Gewalteinwirkungen gegen Bauch und Gesicht. Bewusstlosigkeit am Unfallort, Gehirn für eine Minute nicht mit Sauerstoff versorgt, aber jetzt sind die Vitalzeichen stabil", hörte ich eine fremde Stimme über mir. Mein Schädel brummte und ich konnte die Augen nicht aufschlagen, doch ich spürte, dass ich auf einer Trage liegen musste, die sich bewegte. Da erkannte ich, dass ich im Krankenhaus sein musste. „Trauma Raum 3", ich nahm die Worte wie durch Watte war, jedoch konnte ich sie klar verstehen. Endich schaffte ich es, meine Augen einen Spalt zu öffnen und erblickte über mir, einen Mann, der Mitte dreißig war und ein Stethoskop um den Hals hängen hatte - ein Arzt. Langsam begann mein Hirn wieder zu arbeiten und das erste, was mir in den Sinn kam, war Julia. „Wo ist Julia, geht es ihr gut?", fragte ich hektisch un setzte mich dabei auf. Zu meiner Überraschung war das erste, was der Arzt zu mir sagte: „Wie heißen Sie?" etwas überrascht antwortete ich: „Rezo" Das war zwar nicht mein richtiger Name, aber der gefiel mir einfach besser. „Ok Rezo, Sie hatten für einige Zeit das Bewusstsein verloren und ihr Gehirn wurde nicht mit Sauerstoff versorgt, deswegen müssen wir sie gleich hoch in die Radiologie bringen und ein Schädel-CT machen, um bleibende Schäden und eine Hirnblutung auszuschließen", erklärte er mir mit ruhiger Stimme, während er mich sanft wieder zurück auf Liege drückte und meinen Bauch abtastete. Dann sollte ich noch mit meinen Augen seinem Finger folgen und er leuchtete in meine Augen. „Sie haben meine Frage nicht beantwortet, geht es ihr gut?", erkundigte ich mich erneut nach Julia, aber diesmal ruhiger. „Ich werde nachfragen, wenn wir das CT gemacht haben, aber so lange müssen Sie sich noch gedulden." Als wir und er Radiologie angekommen waren, erklärte mir Dr. Schröder, so hieß der Arzt, dass er auch ein CT von meinem Abdomen machen musste. Das CT selbst dauerte ein paar Minuten und ich musste komplett still halten, was mich nicht gerade störte, da ich so gut wie überall Schmerzen hatte. Schließlich wurde ich in ein Patientenzimmer gebracht, in dem ich auf Dr. Schröder wartete, da mir nichts Anderes übrig blieb. Die ganze Zeit fragte ich mich, wie es Julia ging. Um den Typen, den ich vermöbelt hatte, machte ich mir keine Sorgen, er hatte es verdient. Die zehn Minuten, die ich warten musste, fühlten sch wie Stunden an, da ich einfach nichts wusste. Endlich kam Dr. Schröder die Tür herein, mit ein paar schwarzen Kunstoffbögen in der Hand, die meine Aufnahmen zeigen mussten. Hinter ihm trat noch eine Person durch die Tür, es war Julia. Mein Herz machte einen Sprung, als ich sie sah, unversehrt. Ohne ein Wort zu sagen, stürmte sie auf mich zu und ich schloss sie in meine Arme. „Wie geht's dir?", fragte sie in meinen Pulli hinein. „Alles gut soweit, ein paar Kopfschmerzen, aber das ist nicht so wild." Schließlich löste ich mich wieder von ihr und sah, dass sie ganz rote Auge hatte, also hatte sie geweint. Noch eine Träne lief ihre Wange herunter, die ich mich meinem Daumen wegwischte, während ich mit meinen anderen Fingern ihren Kopf hielt. „Hey nicht weinen, mir geht's gut", sagte ich. Julia lächelte und meinte: „Du hast mir so einen Schrecken eingejagt, mach das nie wieder!" Dabei verpasste sie mir einen leichten Schlag gegen die Schulter. Plötzlich hörte ich ein Räuspern und bemerkte, dass der Arzt ja noch da war und die CT-Bilder hatte. Wir beide wandten uns Dr. Schröder zu, der die Aufnahmen schon an eine dieser Lampendingern gehängt hatte, an der man diese Bilder besser sehen kann, doch ich hatte keine Ahnung, wie die heißen, war jetzt auch egal. Da ich nicht wirklich Erfahrung mit sowas hatte, konnte ich auf den Aufnahmen nicht wirklich etwas erkennen. „Also zuerst zu ihrem Gehirn: Das Ct zeigt, dass sie keine Blutung haben, doch später wird nochmal ein Neurologe kommen, um auch die bleibenden Schäden auszuschließen, doch es sieht gut aus", bei diesen Nachrichten fiel mir ein Stein vom Herzen, ich würde nicht zu einem sabbernden Pflegefall werden, der sich nicht mehr an seinen eigenen Namen erinner kann, „Im Abdomen jedoch, haben wir Flüssigkeit festgestellt, das ist Blut. Durch ein paar Tests werden wir feststellen müssen, wo die Blutung herkommt, aber ich vermute, dass sie von der Milzarterie kommt. Falls sich diese Vermutung bestätigt, werden wir Sie operieren müssen. Darüber werden wir sprechen, wenn es soweit ist." Das waren schlechte Nachrichten, doch ich wollte mal nicht den Teufel an die Wand malen, das war doch nichts Lebensbedrohliches, glaube ich. Irgendwie wusste ich nicht, was ich sagen sollte, da ich mich nicht wirklich mit Medizin auskannte, genau wie Julia. Dann fiel mir etwas ein: „Wie geht es eigentlich Anni?" „Ihr geht es auch gut, die wurde kurz von den Sanitätern untersucht und körperlich fehlt ihr nichts. Aber sie ist noch etwas aufgelöst, verständlich. Ihre Schwester und Mutter sind bei ihr. Mehr weiß ich leider nicht, ich bin hie hergekommen, so schnell ich konnte", erklärte Julia. „Uns was ist passiert, nachdem ich ohnmächtig geworden bin?", fragte ich neugierig weiter. „Naja, erstmal waren wir sehr panisch, aber dann haben wir einen Krankenwagen, beziehungsweise zwei Krankenwagen gerufen und erste Hilfe geleistet. Dann hat Anni ihre Familie angerufen und ich bin mit ins Krankenhaus gefahren." Etwas passte noch nicht zusammen, irgendetwas fehlte noch, aber was. Plötzlich viel es mir wie Tomaten von den Augen: „Was war mit den Polizisten, wo waren die und worauf hatte der Kerl oben geschossen?" Bei dieser Frage zögerte Julia kurz, gerade als sie ansetzte, kamen einige Leute in mein Zimmer gestürmt. Sie meinten irgendwas von Notfall-OP und mein Herz schlug wie wild. Ich musste irgendwo unterschreiben und dann wurde ich schon aus meinem Zimmer geschoben. Julias Hand lies ich nicht los und sie lief neben meinem Bett her. Panisch stellte sie einige Fragen. Anscheinend war die Blutung nicht von der Milz, sondern von der Leber gekommen und sie blutete sehr stark. Als wir an der Tür angekommen waren, durch die nur Personal durfte, verabschiedete ich ich schweren Herzens von Julia. An das, was  danach passiert, konnte ich mich nur noch schemenhaft erinner, was mich sehr ärgerte, da man sought wie nie einen OP von innen sieht. Ich wusste noch, dass Dr. Schröder dort auf mich wartete,  in Op Klamotten und einer Maske auf. Außerdem war alles ganz hell. Mir wurde ein Zugang in die Linke Hand gelegt, durch das ich das Betäubungsmittel bekam. Es dauerte keine Minute, bis meine Augen schwer wurden und ich einschlief.

Danke für die ganzen lieben Rückmeldungen und für die 10k Reads.😊

Rezo x Julia FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt