Kapitel 18

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Julias Sicht:
Gerade, als wir wieder bei Rezo ankamen und die Schuhe ausgezogen hatten, setzten wir uns auf's Sofa, um kurz zu entsannen. Zufrieden lag ich in Rezos Arm und kuschelte mich an seine Brust, so könnte ich den ganzen Tag liegen. Aber nach einer Zeitspanne, die sich viel zu kurz gefühlt hatte, meinte Rezo, dass er nochmal los musste, um irgendwas zu erledigen. Nach gut zwanzig Minuten, die ich damit verbracht hatte, auf Instagram rumzuhängen, öffnete sich die Wohnungstür und Rezo, der mit einer riesigen Einkaufstüte beladen war, kam herein. Er lächelte mir zu und ging an den Kühlschrank, um seine Einkäufe einzuräumen. Als er meinen fragenden Blick bemerkte, meinte er nur: „Ist ne Überraschung." Nachdem er fertig war meinte er: „Könntest du es eventuell einrichten, ins Schlafzimmer zu gehen und irgendwas zu machen, bei dem du nicht so mitbekommst, was ich hier mache, telefonieren oder so?" erst war ich sehr verwirrt, doch dann viel mir ein, dass wir heute ja das Date hatten und Rezo wahrscheinlich alles vorbereiten wollte. Ein wissendes Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus und ich verschwand ins Schlafzimmer. Nach einer Weile, in der ich überlegt hatte, wen ich anrufen konnte, dachte ich, dass es nicht schaden kann, meine kleine Lieblingsschwester anzurufen. Also tat ich das und rief Jana über FaceTime an. Wir telefonierten fast eine ganze Stunde und tauschten uns über die wichtigsten Neuigkeiten aus. Jedoch lies ich den Einbrecher aus, weil ich sie nicht beunruhigen wollte, also hatte ich eher nicht so viel zu erzählen. Als wir dann unser Telefonat beendet hatten, war es ungefähr halb sechs und ich entschied mich dazu, das Outfit, dass ich für unser Date mitgenommen hatte schonmal rauszulegen. Es war nicht über mäßig schick, aber trotzdem etwas Besonderes. Ich hatte nicht erwartet, dass wir irgendwo essen gehen, da unsere Beziehung nicht öffentlich ist und das Risiko einfach zu groß wäre. Anscheinend hatte ich mit meiner Vermutung richtig gelegen, denn Rezo wuselte schon seit achtzig Minuten in seiner Wohnung herum und bereitete offensichtlich alles vor.  Gerade fiel mir ein, dass er seine Klamotten ja hier in seinem Schrank hatte und deswegen ja nochmal hier rein musste, um sich umzuziehen. Keine zehn Minuten später klopfte es an der Tür, danach kam ein: „Ich muss kurz meine Sachen zum Anziehen holen." Schmunzeln öffnete ich die Tür, sie war nicht zugeschlossen, aber vielleicht dachte Rezo, dass ich mich gerade umziehen könnte. Er kam kurz herein und öffnete seinen Kleiderschrank. Dort zog er ein paar Klamotten heraus, die ich so schnell nicht erkennen konnte, dann verschwand Rezo wieder. Da er sich fertig machte, zog ich ebenfalls meine Klamotten an und ging in das kleine Bad, das direkt an das Schlafzimmer angrenzte. Mit meinem Lockenstab lockte ich mir leicht die Haare und ich trug dezenten Lidschatten und Make up auf. Als ich fertig war, hörte ich wie Rezo die Tür zum Schlafzimmer öffnete. Ich trat aus dem Bad und sah, dass er eine schwarze Jeans und ein hellblaues Hemd trug. Er sah absolut perfekt aus. Sein Mund war vor Staunen geöffnet und er musterte mich von oben bis unten, bis er schließlich seine Stimme wieder gefunden hatte: „Du siehst einfach umwerfend aus!" Meine Wangen werden heiß um ich merkte, wie ich errötete. „Danke, du siehst auch super aus", bedankte ich mich. Ich ging zu ihm und Rezo führte mich aus dem Schlafzimmer. „Du musst die Augen schließen", sagte er sanft. Also schloss ich die Augen, doch ich bemerkte, wie er sachte meine Augen mit seinen Händen bedeckte und mich in Richtung Wohnzimmer dirigierte. Hier roch es nach Essen, aber was es war, konnte ich nicht zuordnen. Schmunzelnd fragte ich: „Hast du gekocht?" „Hmm, vielleicht. Finde es heraus!", kam als Antwort und in diesem Moment nahm Rezo seine Hand von meinen Augen. Was ich sah, machte mich sprachlos. Das Licht war gedimmt und Rezo hatte einen kleinen Tisch in die Mitte des Raumes gestellt, auf dem Teelichter standen. Doch auch auf dem Boden standen überall Kerzen, die einen Weg von der Tür zum Tisch bildete. Etwas abseits dieses Weges lagen rote Rosenblätter in einem Herzen. Es war einfach wunderschön, meine Kehle war ganz trocken, doch ich brachte ein fast geflüstertes „Danke" heraus. „Alles für dich meine Maus", erwiderte Rezo. Daraufhin lächelte er sanft auf mich herab, während zu ihm hoch sah und ihn ebenfalls anlächelte. Rezo gab mir eine kurzen Kuss und führte mich dann zum Tisch, doch wir setzten uns noch nicht hin. Dort standen zwei Teller, auf denen Gemüseauflauf lag. „Also hast du doch gekocht", stellte ich immer noch lächelnd fest. „Ich verkneife mir jetzt das 'Gut kombiniert Watson', aber ja, ich habe mich gezwungen zu kochen. Es hat mehr Spaß gemacht, als ich dachte." „Zwar hast du dir den Spruch nicht verkniffen, aber trotzdem danke. Danke für diesen jetzt schon perfekten Abend mit dir, dem perfekten Mann." es fiel mir nicht schwer diese Worte zu sagen, weil ich sie so fühlte und sie der Wahrheit entsprachen. „Für dich würde ich ans andere Ende der Welt reisen, nur um dich glücklich zu machen. Weil ich dich liebe", ich war einfach nur sprachlos und gerührt Von seinen Worten und es ging noch weiter, „Ich weiß, das ist etwas schnulzig, aber offiziell sind wir noch gar nicht zusammen. Also würdest du mich zum glücklichsten Menschen auf der Welt machen und meine Freundin werden?" Mittlerweile waren meine Augen nass und mein Herz machte Luftsprünge. „Ja!", brachte ich schließlich zwischen Tränen der Freude lachend hervor, „Ja, ja, ja, tausend Mal ja! Ich liebe dich auch Rezo!" Ich fiel meinem, jetzt offiziellem Freund, um den Hals und küsste ihn gefühlvoll. Am liebsten wollte ich mich nie wieder von ihm lösen. Nach meiner kleinen Heulattacke setzten wir uns hin und aßen. Der Auflauf war  köstlich und wir aßen ihn komplett auf. „Dafür, dass du nie kochst und es hasst, kochst du ganz schön gut!", komplimentierte ich. „Dann muss ich nächster Zeit wohl öfter für meine Freundin kochen", seufzte Rezo mit sanfter Stimme. Das hörte sich wunderbar an, meine Freundin. „So sieht's aus", erwiderte ich scherzhaft. Nachdem wir gegessen hatten, zog Rezo seine Akustikgitarre hervor.  Er erklärte: „Ich habe ein Lied für dich geschrieben und hoffe es gefällt dir." „Was von dir könnte mir nicht gefallen?", fragte ich rhetorisch, aber ernst. Auf diese Antwort schmunzelte Rezo. Dann fing er an zu spielen und zu singen. Der Song war wunderbar und ich merkte, wie meine Augen wieder feucht und meine Wangen rot wurden. Das war wirklich der perfekte Abend. Als Rezo fertig war, stand ich auf, umarmte ihn und flüsterte „Danke" in sein Ohr. Er legte die Gitarre zur Seite, stand auf und küsste mich. Durch meinen ganzen Körper jagten kleine elektrische Schocks und mein Herz pochte, als würde ich gerade einen Marathon laufen. Ich vergrub meine Finger in seinen Haaren und wir intensivierten den Kuss. Nach einer Weile zerrte ich an Rezos Hemd, um es los zu werden. Nachdem er mir auch mein Oberteil ausgezogen hatte, bewegten wir uns in Richtung Schlafzimmer.

Rezo x Julia FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt