Kapitel 28

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Felia POV
Mein Herr nahm die Leine in die Hand und führte mich auf den Eingang des großen Gebäudes zu. Dort standen zwei Männer in schwarzen Anzügen hielten meinem Herrn die Tür auf und wir betraten den dahinter liegenden Korridor. Hier standen schon einige Männer mit ihren eindeutig erkennbaren Sklavinnen. Aber nicht durch ein ein schönes Collier, vielmehr durch ihre Kleidung und die vielen blauen Flecken. Auch die toten Augen der Mädchen machten deutlich, welches Leben sie führten.
Mein Herr zog mich weiter in einen riesigen Saal, an dessen Rand viele Runde Tische standen und in der Mitte war eine Tanzfläche. Doch eine Bühne gegenüber der Tür dominierte diesen Raum. Gezielt lief mein Herr auf einen Tisch nahe dieser Bühne zu und begrüßte dort einen Mann mittleren Alters. Auch mir schenkte er ein Lächeln worauf ich mich vor ihn kniete und seine Schuhe küsste. Ich erhob mich wieder, blickte aber weiterhin zu Boden und hörte dem Gespräch der Männer zu. ,,Ein hübsches Ding hast du dir da geholt, wie lange hast du sie schon?" fragte der Fremde und mein Herr antwortete, während er mich von der Seite betrachtete und eine Hand an meine Taille legte: ,,Sie ist reizend, nicht wahr? Und sie ist seit einer knappen Woche bei mir. Wo ist deine Sklavin abgeblieben?" ,,Sie wollte sich kurz frisch machen. Aber sag mal, sie ist erst so kurz bei dir? Hast sie aber gut erzogen, Matthew" sagte der Mann anerkennend. Ich schien wirklich die einzige zu sein, die die Ansicht hatte, dass das System gerecht war. ,,Nein, ich musste ihr kaum etwas beibringen, sie will das sein was sie ist und ist glücklich mit dem was sie macht" erwiderte mein Herr und ich konnte Stolz in seiner Stimme mitschwingen hören. ,,Interessant" Mit prüfenden Blicken wurde ich bedacht, die allerdings von einer Stimme unterbrochen wurden: ,,Sehr geehrte Damen und Herren, ich begrüße sie alle ganz herzlich zu unserem Fest. Das Essen wird nun gebracht, ich bitte sie Ihre Plätze einzunehmen" Mein Herr zog sanft, aber bestimmt an der Leine und ich folgte ihm zu einem Stuhl auf den er sich setzte. Auf allen Vieren kniete ich mich vor meinen Herrn und er legte seine Füße auf mich. Das Essen wurde hereingebracht und Gespräche angefangen. Auf einmal wurde die Herren am Tisch durch eine schrille Stimme gestört. Das Mädchen das zu dieser Stimme gehörte schritt auf meinen Herrn zu und schrie ihn an: ,,Du Bastard! Kein Wunder, dass Amber sich umgebracht hat! Wenn du sie als Fußhocker benutzt hast. Sie war meine Freundin! Und aus deinen Fehlern hast du nicht einmal gelernt, wie oft muss sie da vor dir knien, hm?" Endlich war sie fertig, denn einige hatten sich schon zu ihr umgedreht, aber mein Herr zeigte keine Regung ,,Sie muss da überhaupt nicht knien, sie möchte es. Du kannst sie fragen, wenn du dich dann besser fühlst" meinte mein Herr und auf einmal schlug er sie hart auf die Wange: ,,Eigentlich sollte das deinem Herrn überlassen sein, aber so lasse ich nicht mit mir reden und wenn du dich jetzt nicht sofort bei mir und meiner Sklavin entschuldigst kann ich weit ungemütlicher werden" Mittlerweile war er aufgestanden und hatte so an der Leine gezogen, dass ich mit gesenkten Blick neben ihm stand. ,,Sie will das bestimmt nicht, wieso sollte man so ein Leben wollen? Eingesperrt bei einem Dreckskerl wie dir?" Sie hörte einfach nicht auf, was tat sie nur? Sie verstieß gegen alle Regeln einer Sklavin! Mit weichem Blick schaute mein Herr zu mir und ich wusste was er meinte. Also sah ich mit erhobenen Kopf in die Augen des fremden Mädchens und sprach: ,,Wieso bist du dir deines Standes nicht im Klaren? Du hast einen Besitzer, dem du dienen darfst! Es ist eine Chance auf ein wundervolles Leben und du machst sie kaputt!" Ich war immer noch geschickt über das was sie alles gesagt hatte und so hatte ich vielmehr getan, als ich eigentlich hätte dürfen. Ich ließ mich entschuldigend auf die Knie fallen und bat meinen Herrn um Vergebung und eine Strafe. Dieser meinte, während er mir über den Kopf streichelte: ,,Alles gut, Kätzchen, du hast nichts falsch gemacht" Ich erhob mich wieder und das Mädchen hatte die Augen weit geöffnet und hatte die Szene anscheinend ungläubig verfolgt. ,,Glaubst du immer noch, ich würde sie zu irgendetwas zwingen?" fragte mein Herr mit weiterhin beherrschter Stimme. ,,N-nein..." stotterte die Fremde und nun war auch endlich ihr Besitzer bei uns und schlug sie. Weinend stand sie da und verstand gar nichts mehr. Wie konnte man nur so unsagbar undankbar sein? ,,Ich werde mich nicht entschuldigen dich als einen Bastard bezeichnet zu haben!" sagte das Mädchen voller Zorn und da konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und schlug ihr ins Gesicht. Als mir mein Verhalten klar wurde, ließ ich mich erneut auf die Knie sinken, legte aber auch meinen Kopf auf den kalten Marmorboden: ,,Es tut mir leid Herr, ich wollte Sie nicht enttäuschen, ich bin eine schlechte Sklavin" Ich hatte keine Rechtfertigung verdient und auch keine Gnade. Ich hatte einfach ohne eine Erlaubnis gehandelt und das auch noch in der Öffentlichkeit. Ich war eine schlechte Sklavin, nicht einmal einen Abend konnte ich das tun was man mir befahl. Aber einen Trost hatte ich; mein Herr würde mich umbringen und nicht mich weiterverkaufen.
Anscheinend geschockt über mein Handeln hatten weder die zwei Männer, noch die Sklavin etwas gesagt. ,,Hinstellen" befahl mein Herr und ich folgte sofort. ,,Ich hatte dir solches Verhalten ausdrücklich verboten! Ich werde später darauf zurückkommen"
Nun wandte er sich wieder dem anderen Mann zu, der sehr wütend und verzweifelt aussah. ,,Wie lange ist sie schon bei Ihnen, wenn ich fragen darf" Mein Herr strahlte eine solche Autorität aus, dass selbst der fremde Mann gegen ihn wie ein aufsässiges Kind wirkte. ,,Äh... ungefähr drei Monate, Mr Jonson" Anscheinend war mein Herr wirklich bekannt und ich hatte in blamiert. ,,Und dann habt Ihr sie immer noch nicht unter Kontrolle?" Er sprach mit ruhiger Stimme, in der allerdings ein drohender Unterton mitschwang. Der andere Mann war sichtlich eingeschüchtert und stotterte: ,,Ja...also fast. Sie ist sehr stur" ,,Dann müsst ihr wohl härter durchgreifen, hm?" Während nein Herr sprach ging er näher zu der Sklavin und umrundete sie einmal, wie als wäre sie seine Beute. Als er wieder vor ihr stand befahl er mit harter Stimme: ,,Hinknien" Das Mädchen aber hob stattdessen ihren Kopf und schaute meinem Herrn fest in die Augen: ,,Niemals werde ich vor dir knien, du Mörder" Einmal schnalzte mein Herr mit der Zunge, legte dann aber blitzschnell seine Hand um ihren Hals und drückte zu. Immer fester, bis die Fremde sich nicht mehr wehren konnte. Dann ließ er sie los und sie fiel nach Luft ringend auf ihre Knie und mein Herr hatte gewonnen. ,,So ist es brav und jetzt leck meine Schuhe sauber!" befahl er. Ich wusste, dass er sie demütigen wollte, hätte aber kein Problem damit gehabt, wäre ich an Stelle des Mädchens.
Nachdem sie sich immer noch nicht bewegt hatte, drückte mein Herr sie gewaltsam nach unten und wartete bis sie anfing. Ich verstand diese Sklavin nicht, es ist doch eine große Ehre solche Befehle auszuführen. ,,Wird's bald?" fragte mein Herr und drückte wieder mit einem Finger auf ihre Kehle. Widerwillig führte sie seinen Befehl nun aus und aus dem Augenwinkel konnte ich einige Menschen sehen, die die Szene bewundernd beobachtet haben. ,,Komm her mein Kätzchen" sagte mein Herr mit liebevoller Stimme. Ich ging zu ihm hinüber und kniete mich neben ihn. Ich sah, wie er seine Macht genoss und den anderen zeigen konnte, dass er es sich nicht gefallen lassen würde, wenn so mit ihm umgegangen wird. ,,Mr Jonson, ich würde Sie gerne einmal unter vier Augen sprechen. Nur wenn es für sie keine Umstände macht natürlich" meldete sich nun auch wieder der andere Mann. ,,Nein, macht es nicht, aber binden sie ihre Sklavin irgendwo fest. Meine kommt mit mir" Ich war unglaublich dankbar für diese Geste, denn ich wollte nicht alleine sein. ,,Ja natürlich, ich werde sie draußen festmachen"
Mein Herr führte mich in einen abzweigenden Korridor und als wir für andere nicht mehr sichtbar waren, schlug er mich einmal in mein Gesicht. ,,Ich hatte es dir verboten, Kitten, wieso hast du sie geschlagen?" ,,Es tut mir leid Herr, sie hat Sie beleidigt und...und es tut mir leid" stotterte ich traurig und wütend über mich selbst. Sanft hob er mein Kinn und blickte mir in die Augen: ,,Es ist in Ordnung meine Kleine, ich werde dich dafür nicht bestrafen" ,,Dankeschön Herr" erwiderte ich und kniete mich vor ihn, als der andere Mann zu uns stieß.
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1434 Wörter

Ihm unterworfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt