Kapitel 2

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Auf einmal packte er hart mein Kinn und zwang mich so ihn anzusehen. Er war wahrscheinlich so um die 40, sah dafür aber nicht besonders gut aus. Man konnte unter seinem Shirt einen Bauch erkennen und sein Gesicht hatte harte Züge. Aber wenn er mich aussuchen würde, würde ich trotzdem alles tun was er verlangt. Doch er schnalzte mit der Zunge, ließ mein Kinn los und stieß mich mit seinem Fuß auf den Rücken. Dann verließ er einfach wieder den Raum und ich wusste nicht, was ich falsch gemacht hatte.

So ähnlich wiederholte sich dies noch einmal und langsam bekam ich Angat, dass ich irgendetwas falsch machte oder nicht hübsch genug war.
Nach einer weiteren halben Stunde öffnete sich die Tür erneut und wieder sah ich zwei Schuhe die auf mich zu kamen. Mein Kopf blieb gesenkt, auch als das Schuhpaar wieder aus meinem Blickfeld verschwand. Er ging einmal um mich herum, wie ein Raubtier, welches seine Beute umkreist. Abschätzend, berechnend, beurteilend. Ich sagte kein Wort, bewegte mich keinen Millimeter. Ich blieb still um ihm zugefallen um einen Herr zu kriegen, dem ich dienen konnte. Als der Mann wieder vor mir stand, legte er seinen Hand um mein Kinn, hob es leicht an und strich mit seinem Daumen sanft über meine Lippen. Aufschauen traute ich mich noch immer nicht, da er es mir nicht befohlen oder erlaubt hatte. Er fuhr noch einmal über meinen Mund und sagte dann mit mitternachtsdunkler Stimme: „Schau mir in die Augen, Kleines!" Ich tat was er befohlen hatte ohne zu zögern. Dadurch konnte ich nun sein Gesicht betrachten. Er war Mitte zwanzig, hatte hohe Wangenknochen, volle Lippen und einen drei-Tage-Bart. Das faszinierendste an seinem Erscheinen waren allerdings seine Augen; sie waren strahlend grün und es sah so aus, als ob goldene Splitter in ihnen gefangen wären. Er zog mich in seinen Bann und ich konnte nur noch in seine wunderschönen Augen blicken.
Auf einmal ließ er mich wieder los und mein Kopf senkte sich wieder automatisch nach unten. Und dann ging er einfach wieder ohne ein weiteres Wort durch die Tür.

Seine POV

Ich ging wieder aus dem Raum, indem dieses hübsche Mädchen kniete. Sie hatte mich beeindruckt, doch ich wollte sehen wie sie auf mein Verhalten reagierte. Also lief ich zu dem kleinen Zimmer indem die ganzen Monitore die Räume mit den Mädchen zeigten. Und auf dem dritten Bildschirm sah ich sie, mit ihren dunklen Haaren und den leuchtend blauen Augen. Sie kniete immer noch, aber man sah, dass Tränen ihre Wangen herunter liefen. Sie so zu sehen machte mich glücklich, denn das zeigte mir, dass sie traurig war, dass ich einfach gegangen bin. Ich entschied mich für sie, zwar brauchte ich nicht zwingend ein Mädchen, aber sie wollte einen Herrn, denn sonst würde sie zum einen nicht so unterwürfig sein und zu anderen jetzt nicht traurig, dass ich sie allein gelassen hatte.

Felia POV

Ich wusste nicht warum er gegangen war, wusste nicht was ich falsch gemacht hatte. Die Tür ging nach fünf Minuten wieder auf, doch diesmal wurde mir von dem Mann der mich hergebracht hatte befohlen mich hinzustellen und mitzukommen. Ich tat wie geheißen und folgte dem Mann. Ich schaute immer noch auf den Boden, doch als ich die Stimme von dem Herrn hörte, der mich in dem Raum wieder allein gelassen hatte, hob ich meinen Blick. Ich hatte recht; es war der Mann mit den grün-goldenen Augen. Als dieser zu mir hinüber sah, schoss mein Kopf wieder nach unten und ich ließ mich auf den Boden sinken. Mir wurde beigebracht, dass, wenn ich einen Fehler gemacht hatte, mich sofort hinzuknien, dies sollte als Entschuldigung und Zeichen der Unterwürfigkeit dienen. Ich hoffte er würde mich trotzdem nehmen, obwohl ich ihn gerade ohne Aufforderung angeguckt hatte. Ich war glücklich als er mich mit seiner melodischen Stimme fragte: „Wie heißt du, Kleine?" „Ich heiße Felia, Herr" antwortete ich schnell. „Felia..." wiederholte er meinen Namen „Würdest du mir mir mitkommen?" Diese Frage überraschte mich, denn soeben hatte ich mich daneben benommen und fragen hätte er gar nicht müssen. Aber trotzdem erwiderte ich: „Ja Herr, sehr gerne Herr" Ich freute mich sehr, dass er mich ausgesucht hatte, obwohl ich wirklich nicht hübsch oder besonders war. Der Mann nahm wieder mein Kinn in die Hand und hob es hoch: „So schön... war ich der erste, der dich besucht hat?" „Nein Herr, sie waren der dritte, der in das Zimmer kam" beantwortete ich seine Frage. Darauf erwiderte er: „Komisch, dass einer der anderen dich nicht genommen hat" Dann fügte er, während er etwas aus seiner Jackentasche holte, noch hinzu: „Ich hoffe du hast nichts dagegen" Und damit legte er mir mit einem leisen Klicken ein Kollier um meinen Hals. Dies war das Zeichen, dass ich ihm nun endgültig gehörte. Mir wurde erzählt das andere dieses Zeichen anders setzten. Zum Beispiel brannten einige es einem in die Haut ein oder tätowierten den Namen des Besitzers in das ihm gehörende Mädchen. Ich hätte das alles mitgemacht, allerdings hatte ich Angst vor den Schmerzen und fand es so am Besten: „Danke Herr" sagte ich also, zwar hatte ich unaufgefordert gesprochen, aber ich wollte ihm danken. „Wofür bedankst du dich, meine Kleine?" „Dafür, dass Sie mich genommen haben und ich Ihnen nun dienen darf, Herr" erwiderte ich. „Müsste ich mich nicht eher bei dir dafür bedanken, dass du so bereitwillig mitkommst?" „Nein Herr, ich gehöre zur untersten Schicht und bin Ihnen dankbar für die Möglichkeit Ihnen dienen zu dürfen" sprach ich aus tiefstem Herzen. „Oh, meine Kleine, du bist süß. Komm lass uns gehen" sagte er. Darauf antwortete ich mit einem: „Alles was Sie wünschen, Herr"
Und wir gingen hinaus, ich neben ihm, aber immer ein Stück weiter hinten als er.
Ich war glücklich!

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957 Wörter

Ihm unterworfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt