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Mein normaler Alltag hatte wieder begonnen gehabt und ich hatte meine letzte Vorlesung für diesen Tag. Klar war für den Job reisen ganz schön, aber einfach nur in der Uni zu sitzen war ab und an auch ganz angenehm.

Ich wollte gerade die Tür zu meinem Apartment öffnen als mein Handy anfing zu klingeln. Ich nahm den Anruf schnell an und öffnete die Tür. "Hallo?" fragte ich. "Hi babe, ich bin's" kam es vom anderen Ende der Leitung. "Oh hi, wieso rufst du an?" Ich schaltete mein Handy sobald ich drin war auf laut und zog meine Jacke und Schuhe aus. "Ich wollte dir bescheid geben dass ich doch erst ende der nächsten Woche zurück nach New York komme. Wir haben hier doch mehr zu tun als gedacht." "Noch länger? Eigentlich sollte das doch nur ein kurzer Aufenhalt werden" "Ja ich weiß und mir gefällt das natürlich auch nicht noch länger zu bleiben, aber die Produktion hat das Ganze in die Länge gezogen und somit sind manche Interviews die ich brauche erst nächste Woche angesetzt" Ich seufzte. "Ich vermisse dich" nuschelte ich. "Ich dich auch Baby, aber ich kann nun mal nichts dafür" Ich nickte obwohl ich wusste das er es eh nicht sehen konnte. "Ist schon in Ordnung, es ist schließlich nicht deine Schuld" "Okay, aber sobald ich zurück bin bist du das erste was ich sehen will. Bis dahin pass auf dich auf" "Mach ich, keine Sorge." "Dann bis später. Ich liebe dich" "Ich liebe dich auch" konnte ich gerade noch so sagen, bevor er die Leitung unterbrach und ich in der Stille meines Flures stand.

Ich vermisste es Abends neben ihm einzuschlafen, beziehungsweise einfach die Nähe von ihm zuspüren. Wir waren mittlerweile fast ein ganzes Jahr zusammen und sehen taten wir uns trotzdem nicht wirklich oft. Zum Halbjährigen war er irgendwo unterwegs, während ich alleine Zuhause saß und gelernt habe.

Zwei Wochen waren vergangen und Trevor war zurück. Statt direkt zu mir zukommen, wie er es mir versprochen hatte, sahen wir uns erst drei Tage später und selbst da war er ziemlich abweisend.

"Über Neujahr bin ich übrigens nicht Zuhause" sagte Trevor als er das Auto parkte. "Wie?" fragte ich verwirrt und schaute zu ihm rüber. "Die Jungs und ich haben beschlossen das wir in den Urlaub fliegen" erklärte er während wir ausstiegen. "Und was ist Maria und den Anderen" "Wie gesagt die Jungs und ich. Freundinnen sind nicht erlaubt" Ich nickte leicht. "Bist du wenigstens die Weihnachtstage da?" Er schüttelte den Kopf. "Wir fliegen am 2. und am Ersten bin ich bei meiner Familie." Wir stiegen in den Fahrstuhl meines Wohnhauses ein und ich drückte meine Etage. "Das heißt wir sehen uns gar nicht?" Er schüttelte wieder bloß den Kopf. Ich seufzte. Irgendwas war mit ihm los.

Ein paar Stunden waren vergangen in denen mir Trevor nicht mal ein bisschen Aufmerksamkeit gegeben hatte. Er setzte sich direkt auf mein Sofa und begann an seinem Laptop zu arbeiten. Währenddessen kochte ich für uns und dürfte alles alleine machen.

Trevor stand plötzlich von seinem Platz nach dem er seine Sachen gepackt hatte. "Ich muss los" verkündete er. "Ist das dein ernst?" fragte ich. "Ja, ich muss nach Hause" "Ich hab doch aber gerade erst Essen gemacht und du meintest doch dass du heute hier bleibst" "Ich hab halt noch was anderes zu tun Zendaya, es geht nicht immer um dich in meiner Welt." Er zog seine Schuhe an und nahm seine Jacke. "Was ist denn mit dir los in letzter Zeit?" "Was soll schon los sein, außer dass du gerade nervst" Ich blieb kurz ruhig vor Schock. "Wie bitte? Meinst du das gerade ernst?" Er zuckte mit den Schultern. "Zendaya, was willst du denn jetzt von mir hören?" Er schaute mich angespannt an. "Wieso du so drauf bist?" "Weißt du, wir sind nie bei einander weil du immer irgendwo hin musst für Shootings und das ist anstrengend. Ich hab auch Bedürfnisse." "Das kannst du doch nicht ernst meinen. Du bist doch auch immer unterwegs und aus dem Land. Jetzt tu mal nicht so als würdest du nur alleine drunter leiden" Er schüttelte den Kopf. "Ich mach wenigstens was ordentliches" Er wurde langsam lauter. "Wenn du so denkst sollten wir das hier einfach sein lassen" Er lachte auf. "Das ist mir egal, ist ja nicht so als würde ich die nächste Frau nicht schon an meiner Hand haben." Ich zog die Augenbrauen zusammen und er nickte stolz. "Du glaubst doch nicht dass du die einzige bist wenn du immer nur weg bist. Wie schon gesagt, ich hab Bedürfnisse" Mein ganzer Körper spannte sich an als er die Worte aus seinem Mund kamen. Fast konnte ich mich nicht beherrschen und hätte meinen Handrücken reden lassen, jedoch blieb ich still und holte tief Luft.

"Verlasse bitte meine Wohnung und lass dich hier nie wieder blicken. Lass dich am besten nie wieder in meinem Leben blicken" Er nickte. "Glaub mir Babe, das werd ich nicht" Er nahm seine Tasche mit seinen Sachen und verschwand innerhalb von den nächsten 10 Sekunden.

Erst als er draußen war und die Tür hinter sich zugeschmissen hatte ließ ich den Tränen freien Lauf. Wie grausam konnten Typen bitte nur sein und wieso musste mir das immer passieren?


Lips Of Honey° tom hollandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt