blinded ; h.hj ✓

030

chapter thirty;
"he's everything i have"

,,Oder ist Hyunjin noch da?", fragst du zögerlich, als Changbin dich sprachlos ansieht.
Er hätte mit jedem gerechnet, sogar eher, dass Jihyo vor seiner Tür steht, als du.

,,Nein, er ist mit Katie- Nein er ist nicht da.", stottert er und lässt dich hinein.
Das Haus ist still, seine Eltern sind anscheinend noch nicht da, wo auch immer sie sind.
,,Komm mit.", meint er und zusammen geht ihr ins Wohnzimmer.
Es ist nicht sonderlich kalt draußen, aber dann doch so kalt, dass deine nackten Beine frieren.

Du setzt dich hin, was Changbin dir gleich tut. Es herrscht eine komische Stille und du weißt, dass er sie gerne brechen würde, aber selbst nicht so genau weiß, was er sagen soll.
Changbin sieht auf deine Beine und erkennt sofort, dass du frierst.
Im nächsten Moment greift er nach einer hellblauen Wolldecke, die er dir vorsichtig über die Beine legt.
Du bedankst dich nicht, aber dein Lächeln reicht ihm aus.

,,Möchtest du was trinken? Einen Tee oder sowas?", fragt er und steht auf.
,,Ja gerne. Hast du Waldbeertee?", erhoffst du dir, dass er deinen Lieblingstee zuhause hat.
,,Na klar, meine Mutter ist süchtig danach.", lacht er und komischerweise wird die unangenehme Situation langsam angenehmer.

Warum du zu Changbin gelaufen bist? Keine Ahnung, vorallem weil er der beste Freund von der Person ist, die dich zutiefst verletzt hat und auch die Person ist, wegen der du schonmal Liebeskummer hattest.
Aber du bist einfach gelaufen und bei Changbin vor der Tür gelandet.
Und so wie er sich verhält, ist er nicht so schlimm, wie er immer tut.

,,Hier.", gibt er dir die Tasse und sofort steigt dir der heiße, fruchtige Dampf in die Nase, der dich sofort zum Lächeln bringt.
,,Y/N, ich will dich nicht irgendwie bedrängen, aber wie geht es dir und warum bist du ausgerechnet zu mir gekommen?", setzt er sich ebenfalls wieder hin und dreht seinen Körper in deine Richtung, beobachtet dich dabei wie du vorsichtig an dem Tee nippst.

,,Um ehrlich zu sein, geht es mir beschissen. Ich hätte wissen müssen, dass Hyunjin sowas nicht ernst meint und hätte auf die anderen hören sollen, die mich versucht haben zu warnen. Jetzt habe ich Streit mit meiner besten Freundin und meinem Cousin und ich bin selbst dran Schuld.", sagst du und unterdrückst deine Tränen.
,,Und ich bin mir nicht sicher, warum ich zu dir gegangen bin. Ich glaube ich hatte einfach niemand anderen zu dem ich gehen konnte."

Changbin nickt und macht ein verstehenden Laut. Er ringt mit sich selbst, aber so schwach und gebrochen wie du gerade vor ihm sitzt, löst etwas in ihm aus, was seine dunkle Fassade fallen lässt.
,,Ich wusste von allem. Um ehrlich zu sein, habe ich aus Spaß die Wette gemacht. Aber glaub mir, es war ein Spaß, doch Hyunjin lässt sich keine Wette entgehen. Aber nachdem er die Wette längst gewonnen hat, hat er nicht aufgehört. Er wollte dein Herz erobern und es dann brechen, wie er es gestern gemacht hat. Ich wusste sogar nichts davon und habe die Party dann abgebrochen. Ich weiß selbst nicht warum, aber niemand hat sowas verdient, erst recht nicht du."

Natürlich bist du ebenfalls sauer auf Changbin. Aber du merkst, wie ernst er es meint. All dieses sonst ernste und kalte ist von seinem Gesicht verschwunden und nur noch echte Schuld ist in seinem Gesicht lesbar.
Du dachtest immer, dass Hyunjin und Changbin sich nur ein kleines bisschen unterscheiden, aber anscheinend unterscheiden sie sich meilenweit.

,,Ich bin dir nicht böse, aber was mich interessiert ist. Warum bist du mit Hyunjin befreundet, wenn du seine Aktionen selbst scheiße findest?", fragst du dann ehrlich und sofort schaut Changbin hoch.
Mit so einer Frage hatte er nicht gerechnet.

,,Weil er so viel für mich getan hat und er alles ist, was ich hab.", seufzt er dann und schließt seine Augen.
,,Es ist nicht so einfach, wenn deine Eltern dich hassen und alles schlecht machen, was du machst. Egal, was ich getan habe, es war nie gut genug, bis ich aufgehört habe es zu versuchen. Ich bin so geworden, weil ich sie damit verletze oder eher gesagt schämen sie sich nur für mich. Aber es ist mir egal. Sie sind eh kaum da. Meine Mutter ist früher immer für mich zuhause geblieben, wenn mein Vater auf Geschäftsreise musste, aber jetzt fliegt sie immer mit und sie sind fast immer weg. Hyunjin war und ist der einzige der mich versteht und mich niemals hängen lassen würde, genauso ist es andersrum."

Changbins Ehrlichkeit lässt dich geschockt stumm da sitzen.
Du hast keine Ahnung, was du sagen sollst und fühlst dich schlecht für ihn. Er hat das alles nicht verdient.

[...]

,,Danke, dass ich kommen durfte.", lächelst du, als Changbin dich zur Tür bringt.
Du hast den gesamten Nachmittag bei ihm verbracht.
Ihr habt geredet, Pizza bestellt und Filme geschaut.
,,aber ich finde es immernoch ekelig, dass du Pizza mit Honig isst."

Changbin beginnt zu lachen und schubst dich etwas zurück.
,,Musst das mal ausprobieren. Ist ziemlich geil.", lacht er, aber du verziehst nur angewidert dein Gesicht.
,,Ach und Y/N, du bist herzlich willkommen bei mir. Und bitte, nimm all das, was ich in den nächsten Tagen machen werde, nicht zu Herzen. Nimm am besten alles nicht zu Herzen, was passieren wird, okay?", wird er ernster und du nickst bleich.

Du wusstest schon, dass die Blamage am Samstag nicht alles war und Hyunjin noch was für dich geplant hat.
Du kannst es schon kaum erwarten morgen in die Schule zu gehen...

...to be continued