blinded ; h.hj ✓

025

chapter twenty-five;
"please, let me explain"

,,Jihyo!", schreist du erneut und bist endlich nah genug dran, um nach ihrem Unterarm zu greifen.
Du drehst sie um, doch sie zieht ihren Arm sofort aus deiner Hand.

Wenn Blicke töten könnten, wärst du jetzt wahrscheinlich tot.
Ihr Blick schüchtert dich ein, auch wenn du weißt, dass sie wahrscheinlich einfach nur verletzt und enttäuscht von deinen Taten ist.

,,Jihyo, bitte, lass es mich erklären.", bittest du sie, doch sie lacht nur bitterlich auf, während sie ihren Kopf schüttelt.
,,Was willst du mir erklären, Y/N? Ich glaube, es war eindeutig, was da abging und wenn ich mich nicht irre, ging das wahrscheinlich schon länger.", meint sie und zieht ihre Augenbrauen noch mehr zusammen.
,,Aber gut, erklär es mir."

Deine Stimme zittert, als du beginnst zu reden.
Jihyo war noch sie so sauer auf dich und du hast Angst, sie zu verlieren.
,,Ich weiß, dass du Hyunjin hasst und es tut mir auch leid, dass ich ausgerechnet etwas mit ihm angefangen habe-", beginnst du zu erklären, doch Jihyo unterbricht dich.

,,Du glaubst, dass ich sauer bin, weil ich Hyunjin hasse? Gott, es ist mir scheiß egal, mit wem du zusammen kommst, solange er dich gut behandelt und dich wirklich liebt. Aber du hast mich angelogen und mir das alles verschwiegen und deswegen brauche ich Zeit. Und dazu bemerkst du nichtmal, wie er dich ausnutzt.", sagt sie, wird zum Ende hin sanfter.

Im nächsten Moment dreht sie dir den Rücken zu und macht sich erneut auf den Weg.
Dir steigen Tränen in die Augen. Du kannst nicht glauben, dass du Jihyo so enttäuscht hast.
Warum hast du ihr es nicht einfach gesagt?

Du spürst einen Arm, der sich im nächsten Moment um deine Mitte schlingt.
,,Ist sie sauer?", fragt dich Hyunjin flüsternd ins Ohr, doch du schüttelst ihn ab.
,,Nicht jetzt, Hyunjin.", sagst du und wischst mit deinem Handrücken durch deine feuchten Augen.

,,Ich wusste nicht, dass sie da stand. Willst du vielleicht mit zu mir kommen und ich heiter dich etwas auf?", raunt er in dein Ohr, doch du rollst nur mit den Augen und schubst ihn vielleicht etwas zu fest von dir.
,,Ich sagte, nicht jetzt!", bleibst du ernst und drehst dich um.

Hyunjins Augen verengen sich und seine Hände ballen sich zu Fäusten und er drückt seinen Kiefer aufeinander.
,,Shit...", knurrt er und atmet einmal tief ein und aus, um sich zu beruhigen.
Er greift in seine Jackentasche und holt eine Zigarette aus dieser, zusammen mit seinem Feuerzeug.

Du in der Zwischenzeit rennst zu dem einzigen Ort, der dir in den Sinn kommt und zu dem du immer gehen kannst, wenn etwas ist.
Du kennst den Weg zu Minho nach Hause so gut wie auswendig und würdest ihn auch mit verbundenen Augen wiederfinden.

Außer Atem stehst du vor seiner Haustür. Die letzten Meter bist du gerannt, da du jetzt einfach eine Umarmung von deinem Cousin brauchst.
Sofort klingelst du an und hoffst das Minho aufmacht.
Deine Tante scheint nicht da zu sein, da ihr Auto nicht in der Einfahrt steht und dein Onkel ist immer bis spät abends arbeiten.

Ungeduldig siehst du durch das verschwommene kleine Fenster der Haustür und wartest darauf eine Silhouette zu sehen und keine Sekunde später tust du genau dies, weswegen du erleichtert aufseufzt.

,,Hey Y/N, was machst du hier?", fragt Minho, doch bekommt von dir keine Antwort.
Du blickst ihn an und sofort kann er erkennen, dass etwas nicht stimmt und lässt dich deswegen eintreten.

,,Was ist-", weiter kommt er nicht, da du dich wortwörtlich in seine Arme fallen lässt.
Du machst es zwar nicht gerne, aber du beginnst an seiner Brust zu weinen, die Tränen sacken langsam in sein Shirt, weswegen er überhaupt darauf aufmerksam wird.

Das letzte Mal hattest du geweint, als du Liebeskummer hattest.
Du hattest ihm nie erzählt, wer denn der Junge war, in den du dich so stark verliebt hast.
Der Junge war Changbin.

Minho schließt seine Arme um dich und streichelt dir vorsichtig über den Kopf, so wie er es immer getan hat, wenn du geweint hast und merkt recht schnell, dass du dich beruhigst.
Langsam drückt er dich etwas von sich weg, um dir in die Augen zu sehen. Du versuchst Augenkontakt zu vermeiden, aber Minho legt seine Hand an deine Wange und so bist du gezwungen ihn anzusehen.

,,Was ist passiert?", fragt er erneut, diesmal mit gefasster und ruhiger Stimme.
Er sieht, wie dir die Tränen erneut in die Augen steigen. Es muss etwas sehr ernstes sein, wenn es dir so schwer fällt darüber zu sprechen.
,,Geh du schonmal hoch in mein Zimmer. Ich mache dir noch schnell einen Kakao mit extra Sahne und den kleinen Marshmallows, die du so liebst."

,,Dankeschön.", sagst du und blickst auf die Tasse in deinen Händen, die dir Minho soeben gebracht hat.
Du spürst das Bett neben dir sinken und kurz danach auch die Wärme die von Minhos Körper ausgeht.
Du hast immer gesagt, dass er wie eine lebende Heizung ist.

,,Wenn du Zeit brauchst, um darüber zu reden, dann ist das okay. Oder wenn du nicht nach Hause willst, weißt du, dass du so lange bei mir bleiben kannst, wie du möchtest.", versichert er dir sanft, doch du schüttelst lediglich nur mit dem Kopf.
,,Ich habe richtig scheiße gebaut.", haust du raus und seufzt auf.
Du weißt echt nicht, was du machen sollst.

,,Was hast du gemacht?", fragt Minho unwissend, obwohl er innerlich schon ahnt, dass es was mit Hyunjin zutun hat.
Er ist nicht mehr mit den beiden befreundet, da Jongho ihm alles erzählt hat. 
Jongho und Minho sind schon sehr lange gut befreundet und treffen sich häufig zusammen im Fitnessstudio, wo Minho alles von ihm erfahren hat.
Von der Wette hin, bis dass du dich halsüberkopf in Hyunjin verliebt hast.

,,Jihyo hat mich mit Hyunjin gesehen, wie wir uns geküsst haben. Ich habe sie die ganze Zeit belogen und es vor ihr geheim gehalten. Und dazu hasst sie Hyunjin noch abgrundtief.", erklärst du deinem Cousin alles, der sich alles ruhig anhört.
,,Jihyo ist enttäuscht von dir und das wäre jeder. Aber sie kriegt sich schon wieder ein, vertrau mir. Sie liebt dich viel zu sehr, um jetzt irgendwas voreiliges zu entscheiden."

Und du weißt, dass Minho recht hat.
Aber du weißt, dass sie nicht nur eine Nacht nachdenken muss, sondern Tage, wenn nicht sogar Wochen, in denen noch viele Dinge passieren könnten...

... to be continued