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chapter twenty-nine;
"can i come in?"

Du hast kaum geschlafen.
Deine tränenverlaufenden Augen, die schon dieses nervige brennen bekommen hatten, ließen dich nicht.
Und wenn du dann mal für ein paar Minuten geschlafen hast, plagten dich Albträume oder Bilder von Hyunjin.

Die einzige Hilfe war Minho, der dich die ganze Zeit im Arm gehalten hat und durch deine Haare gefahren ist, was dir immer schon geholfen hat, dich zu beruhigen und schneller einzuschlafen.

,,Guten Morgen.", sagt Minho, als er mit einem Tablett ins Zimmer kommt und dich aufrecht auf dem Bett sitzen sieht.
Er will es nicht zeigen, aber es fällt ihm schwer dich so zu sehen und er muss dir endlich sagen, was er getan hat. Er wird sich sonst für Jahre Schuldgefühle machen.

,,Dankeschön.", murmelst du mit kratziger Stimme. Du hälst den warmen Kakao, so wie du und Minho ihn liebt, in den Händen und trinkst einen kleinen Schluck daraus.
Immer wenn du den Kakao trinkst, erinnerst du dich an die Zeit, als Minho, Jihyo, ihr Bruder Woojin und du immer bei dir zuhause wart und deine Mutter euch immer diesen Kakao gemacht habt, wenn es kalt draußen war und ihr den ganzen Tag draußen gespielt habt.

,,Wie geht es dir?", fragt Minho vorsichtig und setzt sich zu dir aufs Bett, um seine Tasse ebenfalls zu nehmen und einen Schluck zu trinken.
Auch er denkt an die Zeiten von damals zurück.
Da war alles noch so leicht und friedlich.
Wo ist die Zeit nur so schnell hingeflogen?

,,Den Umständen entsprechend recht beschissen.", lachst du sarkastisch auf, doch auch wenn Minho etwas geschockt über deine Antwort ist, weiß er wie gebrochen du innerlich bist.
Er wird Hyunjin niemals verzeihen, was er dir angetan hat. Hätte er gewusst, was Hyunjin vorhat, hätte er niemals so viel über dich erzählt.

Aber auch Minho wurde getäuscht.
Hyunjin hat ihn ebenfalls ausgenutzt und belogen, hat ihm erzählt, dass er sich in dich verliebt hat.
Minho so gutherzig wie er innerlich doch ist, hat es ihm abgekauft.

,,Y/N, ich muss dir da was erzählen.", flüsterst Minho, er fühlt, wie seine Stimme beginnt zu versagen.
Er hat Angst dich zu verlieren. So eine Angst hat er noch nie gespürt.
Sanft nimmt er dir deine Tasse ab und stellt sie zurück auf das Tablett, welches auf dem Nachttisch steht.

,,Was ist los?", sorgst du dich sofort um deinen Cousin, doch als du seine Hand in deine nehmen willst, zieht er diese weg. Er vermeidet Augenkontakt, schaut auf seine Hände, die er nervös beginnt zu kneten.
,,Ich habe scheiße gebaut. Richtige scheiße. Kannst du dich noch daran erinnern, als wir auf der Party von Hyunjin waren. Wir haben uns ein paar Tage davor getroffen. Er hat mir von dir erzählt und hat gesagt, dass er sich in dich verliebt hat. Er wollte Sachen wissen, die ich ihm ohne zu überleben erzählt habe. Er hat mich gefragt, ob er deine Nummer haben kann und ich habe ihm deine Nummer gegeben. Ich wusste die ganze Zeit, dass er der Gastgeber der Party ist und ich weiß, dass ich teilweise Schuld bin, dass das alles passiert ist. Auch deine Adresse weiß er von mir.", erklärt er, doch du musst erstmal alles verarbeiten.

,,Was?!", stehst du wütend auf und lässt Minho zusammenzucken.
,,Wie kannst du das einfach so machen!?", schreist du und ziehst deinen Arm grob weg, als Minho versucht dich zu beruhigen.
,,Y/N, bitte...", beginnt er, doch du schüttelst nur mit dem Kopf.

,,Du bist an allem Schuld!", spricht deine Wut und nun wird auch Minho sauer.
Auch wenn er scheiße gebaut hat, ist es nicht seine Schuld, dass er auch ausgetrickst wurde und du dich auf Hyunjin eingelassen hast.
Minho kannte Hyunjin doch garnicht richtig, also woher sollte er wissen, dass er so ein Arschloch ist?

,,Okay, halt stop! Jetzt gehst du zu weit und du weißt genau, dass das nicht stimmt.", sagt Minho ernst und steht ebenfalls auf.
,,Wegen dir bin ich doch überhaupt so gut mit Hyunjin geworden. Und du hast ihm alles ausgeplaudert, was er wissen wollte!", konterst du, woraufhin Minho explodiert.

,,Gib mir nicht die schuld, dass du dich immer in die falschen verliebst und kein Glück hast! Hättest du vielleicht auf Jongho oder Jihyo gehört, wäre es nicht so weit gekommen, aber du bist naiv und achtest nur auf dich!", wird er das erste mal wirklich laut.
Minho hat dich wirklich noch nie angeschrien.

Du verstummst und Tränen laufen dir langsam aus den Augen.
,,Warte, so meinte ich das nicht.", wird Minho wieder sanfter und kommt auf dich zu.
Doch du bist schneller und rennst aus dem Raum. Du bist nur in Socken und in einem zu großen Hoodie von Minho, aber das ist dir egal.

Du schlüpfst schnell in deine Schuhe und greifst nach deiner Jacke. In der anderen Hand hälst du dein Handy.
Bevor Minho bei dir ankommt, bist du schon längst weg.

Du weißt nicht, wohin du rennst. Es gibt keinen Ort, wo du sein willst oder kannst.
Jihyo und du habt euch seit Tagen nicht gesprochen und sie ist immernoch enttäuscht von dir. Du könntest ihr nicht unter die Augen treten.
Minho und du habt Streit und auch wenn du nicht wirklich sauer auf ihn sein kannst, bist du es trotzdem irgendwie.
Nach Hause willst du erst recht nicht.

Außer Atem kommst du an einem Haus an.
Dein Herz klopft schnell vor Erschöpfung und Nervosität.
Doch du klingelst und ein paar Sekunden danach wird die Tür geöffnet.

,,Y/N, was machst du hier?", fragt dich die Person und sieht geschockt auf dich hinab.
,,Kann ich vielleicht reinkommen?"...

...to be continued

blinded ; h.hj ✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt