Kapitel 62

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Jungkook p.o.v

„Meint ihr, Tae ist etwas passiert?", fragte Jimin besorgt.

„Ich hoffe nicht, aber bei allem, was in letzter Zeit passiert ist, mache ich mir wirklich Sorgen, dass unsere schlimmsten Befürchtungen wahr sein können", meinte Jungkook.

„Es ist sicher etwas passiert!", meinte ich nur. Ich hasste mich selbst dafür, doch das war es, was ich dachte.

Jeanhee war die letzten Tage dauernd unruhig. Sie war von uns allen am meisten mit der Natur verbunden und vertraute ihren Instinkten wie kein anderer. Wenn ihr Bauchgefühl sagte, dass etwas nicht in Ordnung war, dann hatte sie auch Recht. Wie hatte ich es bloß ignorieren können? Sie hatte mir davon erzählt, dass sie nicht gut schlief. Sie hatte von den Albträumen erzählt und von dem unguten Gefühl. Doch ich hatte es einfach darauf geschoben, dass ich in jener Nacht nicht bei ihr gewesen war. Mein Ego wollte es nicht wahrhaben, dass etwas nicht stimmte. Ich wollte einfach, dass sie mich vermisst hatte.

Und nun war Taehyung verschwunden.

Niemand von uns konnte ihn erreichen. Nicht einmal unser Manager.

„Lasst uns erstmal Zuhause nach ihm schauen, bevor wir eilige Schlüsse ziehen!", meinte Jin und versuchte uns damit offensichtlich zu beruhigen.

„Vielleicht ist er wirklich Zuhause und hat einfach vergessen, dass wir heute Termine haben. Vielleicht spielt er gerade mit Kopfhörern und hört sein Handy nicht", meinte Yoongi.

Mein Handy vibrierte und ich sah eine Nachricht von Jeanhee. Wie würde ich ihr bloß erklären, dass ihr Bruder verschwunden ist? Das durfte nicht passieren. Er musste einfach Zuhause sein und zocken.

Ich probierte es erneut, Taehyung zu erreichen. Dieses Mal war sein Handy besetzt.

„Besetzt", sagte ich überrascht und alle sahen mich an, als wären sie sich nicht sicher, ob sie wirklich das verstanden haben, was ich sagte.

„Besetzt?"

„Ja", sagte ich und versuchte es erneut. Weiterhin besetzt. „Wieder."

„Das ist doch gut, oder?", meinte Hoseok. „Das bedeutet immerhin, er hat sein Telefon bei sich. Vielleicht ruft er gerade einen von uns an!"

„Dann würden unsere Telefone klingeln..."

„Oh."

Wir alle starrten auf unsere Handys und es herrschte für den Moment Stille im Wagen.

Dann sahen wir zu unserem Manager, der den Wagen fuhr. Wir kannten die Antwort bereits, da es still war, doch auch sein Telefon klingelte nicht.

Wir erreichten unser Haus und stürmten allesamt herein, als würden wir in einen Schutzbunker rennen, nachdem uns ein Tornado über fünfzig Meilen verfolgt hatte.

Jeder von uns preschte in verschiedene Richtungen davon und wir sahen in jedem Raum nach, ob Taehyung da war. Doch als wir uns alle wieder im Wohnzimmer begegneten, brauchte niemand auszusprechen, was Fakt war. Taehyung war nicht hier.

„Bei Jeanhee Zuhause?", fragte Jimin hoffnungsvoll.

„Einer von uns sollte hier bleiben, falls er auftaucht!", meinte Namjoon.

„Das mache ich", sagte Yoongi sofort. „Der kann was erleben, wenn er hier reinspaziert. Findet ihn!"

„Ich bleibe auch und telefoniere mit der Firma. Falls ihr ihn findet, ruft mich sofort an!", fügte unser Manager hinzu.

Wir nickten und rannten zurück zum Auto. Sobald wir saßen, fuhr Jin los.

Ich wählte erneut Taehyungs Nummer.

Puppy Eyes / BTS JK FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt