Kapitel 40

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Jungkook p.o.v.

Während der Heimfahrt herrschte absolute Stille im Auto und als wir ankamen, verschwand Jeanhee wortlos in ihrem Zimmer.

„Was ist mit ihr?", fragte ich Taehyung besorgt.

„Wenn ich raten soll", meinte er, „hat sie gleich eine Panikattacke."

„WAS?" Ich war drauf und dran ihr nachzulaufen. Taehyung hielt mich jedoch zurück.

„Wirst du dich von ihr trennen?", fragte er mich

„Warum sollte ich?", fragte ich perplex.

„Wegen dem, was du heute gesehen hast."

Für einen Moment sah ich Taehyung einfach nur an und die Bilder des Vorfalls mit Kwon tauchten vor meinem inneren Auge auf. Natürlich war ich erschrocken gewesen, aber warum sollte ich mich deswegen von ihr trennen wollen? Sie liebte eben Hunde über alles. Kein Wunder, dass sie durchdrehte, wenn sie daran dachte, wie Kwon die beiden Hunde gequält hatte. Ich hätte ihn auch verprügelt, wenn er sie misshandelt hätte. Das war doch fast das Gleiche. Ich liebte sie, sie liebte Hunde.

„Wenn du dich von ihr trennen wirst, dann tu es mit einem glatten Schnitt. Lass sie nicht leiden."

Ich schüttelte seine Hand ab und ging weg. Ich musste sie sehen.

Taehyung sprintete los und tauchte vor mir auf. Automatisch stoppte ich, andernfalls wäre ich in ihn gelaufen.

„Was ist jetzt noch?", fragte ich genervt. Ich war nicht in der Stimmung zu reden und wollte wirklich schnell zu Jeanhee.

„Wenn du jetzt zu ihr gehst", sagte Taehyung, „dann sei darauf vorbereitet sie so zu sehen, wie an jenem Tag als Jin sie erschreckt hat."

Ich starrte ihn an. Würde es ihr wieder so schlecht gehen?

„Wir haben noch ein paar Minuten, bevor es los geht, also hör mir gut zu", meinte Taehyung. „Wenn du dich dazu entscheidest in ihr Zimmer zu gehen, sehe ich euch offiziell als Paar an. Wenn du jetzt zu ihr gehst, dann nimm auch alles hin, was eine Beziehung mit ihr mit sich bringt. Du weißt, dass sie eine Vergangenheit hat, aber du weißt längst nicht alles. Sie ist gebrochen und Gnade dir Gott, wenn du sie weiter brichst. Du hast jetzt deine Chance dem Ganzen zu entfliehen oder zu ihr zu gehen."

„Sag mir nicht, dass ich verschwinden soll", knurrte ich. Ich liebte Taehyung aus tiefstem Herzen. Er war wie ein großer Bruder für mich. Er war mein bester Freund. Aber er ging eindeutig zu weit. Mir war klar, dass er an Jeanhee dachte, aber genau das tat ich auch und in diesem Augenblick gab es für mich keine Frage des Gehens. Das Einzige, das zwischen ihr und mir stand, war er.

„Da du deine Entscheidung getroffen hast", fuhr Taehyung fort, „vertraue ich sie dir an. Geh zu ihr, schau was auf dich wartet und hilf ihr. Ich vertraue dir weit genug, dass du die richtigen Entscheidungen treffen kannst und du, wenn du hilflos bist, mich rufen wirst. Nun geh und hilf meiner Schwester, falls du es kannst. Es sollte so weit sein."

Ohne weitere Zeit zu verschwenden, schob ich Taehyung beiseite und lief zu ihrem Zimmer. Ich riss die Tür auf und mein Herz rutschte mir augenblicklich in die Hose, als ich sie auf dem Boden liegen sah.

Sie keuchte schwer und ihre Augen waren weit aufgerissen, als würde eine unsichtbare Hand ihr die Kehle zuschnüren.

„Jeanhee!", rief ich und eilte zu ihr. Sofort hob ich ihren Oberkörper vom Boden und ließ sie auf meinen Beinen ruhen. „Shh! Alles wird gut!"

Mir schoss ein Bild in den Kopf, wie Taehyung sie damals in dem dunklen Raum beruhigt hatte und sofort fing ich an zu singen.

Jeanhee sah mir tief in die Augen und mit jedem Atemzug schien sie sich weiter zu beruhigen. Ihre Atmung wurde langsamer, dafür jedoch immer tiefer. Irgendwann war ihre Atmung beständig und ruhig.

Puppy Eyes / BTS JK FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt