Kapitel 11

383 12 0
                                    

Jeon Jungkook erwies sich als äußerst schüchterner Geselle. Sobald er sein Gesicht hinter einer Maske verborgen hatte, folgte er mir zum Eiscafé. Als ich sein nun halb verstecktes Gesicht in den Scheiben widerspiegeln sah, zuckte ich kurz erschrocken zusammen und wandte mich dann irritiert ihm zu.

Als er meinen fragenden Blick sah, zuckte er kurz mit den Schultern.

„Glaub mir", meinte er und ich sah, dass seine Wangen leicht rot wurden. „Wir wollen beide nicht, dass mich jemand erkennt."

Ich erhob eine Augenbraue, noch verwirrter, als zuvor. Wer sollte ihn hier denn erkennen? Er war doch gar nicht von hier. Vor wem oder was versteckte er sich?

Jungkook bemerkte, dass ich noch immer irritiert war, was wiederum ihn etwas verwirrte.

„Du weißt schon", fügte er hinzu. „Wenn erst einmal ein Fan weiß, wo ich bin, dann wissen es schnell alle. Und dann wird es schwer, hier wegzukommen."

Fan?

Und dann erschlug mich die Erkenntnis beinahe.

„Oh!", entfuhr es meinem Mund. „Das hab ich total vergessen! Tut mir leid!"

Wie peinlich!

Für einen kurzen Augenblick bildete ich mir ein, Jungkook würde mich neugierig mustern, doch ehe ich mir das bestätigen konnte, schenkte er mir bereits ein Lächeln, dass seine Augen nur so halb erreichte.

„Kein Thema!", meinte er nur.

Zwischen uns herrschte eine bedrückende Stille, welche ich schließlich mit einem Räuspern unterbrach.

„Wollen wir dann?", fragte ich etwas verunsichert.

Er nickte. Das genügte mir, damit ich mich umgehend umdrehte und das Eiscafé betrat. Jungkook folgte mir auf den Schritt.

„Jeanhee!", hörte ich eine mir nur allzu vertraute Stimme.

„Hey, Yunai!", sagte ich und schenkte ihr ein aufrichtiges Lächeln.

Yunai war wohl das, was einer echten Freundin am nächsten kam und um ehrlich zu sein, in meinem Fall wohl auch die Einzige.

Wir hatten nicht gerade die typischen Übernachtungspartys oder geheime Treffen, bei denen wir über irgendwas bestimmtes sprachen, dennoch war sie mehr für mich, als das Mädchen mit dem Eis.

„Wir haben dich gar nicht erwartet!", meinte sie und sah mich entschuldigend an. „Tut mir echt leid, aber heute haben wir dein Eis nicht."

„Ach, was das betrifft", winkte ich ab. „Heute bin ich nicht wegen der Hunde da. Ich brauch möchte meinem Gast hier zeigen, wo er das beste Eis der Welt finden kann!"

Ihr Blick folgte meiner Geste und wandte sich Jungkook zu.

Sie warf mir einen Blick zu, der mir genau sagte, dass ich ihr beim nächsten Mal einige Antworten zu geben hatte und lächelte dann Jungkook an. So sehr sie mich gerade mit Fragen löchern wollte, wir waren in ihrem Laden, also musste sie auch die Geschäftsfrau sein, die sie nun einmal war.

„Was darf ich euch bringen?", fragte sie.

Jungkook entschied sich für Pistazie, während ich wie immer Marzipan nahm. Yunai reichte uns unser Eis und Jungkook griff in seine Tasche, als sie uns den Preis nannte.

„Halt mal bitte kurz", unterbrach ich seine Aktion und drückte ihm mein Eis in die Hand.

Er sah mich fragend an, als ich bezahlte.

„Ich hab doch gesagt, dass ich dich einlade", meinte ich nur.

„Dankeschön", erwiderte er und reichte mir mein Eis. Die neue Röte in seinen Wangen zeigte mir, dass er verlegen war.

Puppy Eyes / BTS JK FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt