Kapitel 13 + Trailer

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Die Woche verging wie im Flug. Ehe ich mich versah, war es unser letzter gemeinsamer Abend. Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht genau, was ich davon halten sollte. Unerwarteter Weise war ich nicht annähernd so erfreut, wie ich gedacht hätte.

Als Tae sich mir regelrecht aufgedrängt hatte, hätte ich ihn am liebsten erwürgt. Jetzt jedoch hatte ich zu einem minimalen Teil das Gefühl, dass mir die Zeit mit dem verrückten Haufen fehlen würde.

Über die Woche verteilt, hatte ich mich immer mal wieder dabei erwischt, wie ich lachte und – tatsächlich Spaß hatte.

Zudem musste ich mir eingestehen, dass Taes Freunde nicht so schlimm waren, wie ich es erwartet hatte. Ganz im Gegenteil. Sie alle schienen nett zu sein und auf seine eigene Weise gab mir jeder von ihnen das Gefühl, dass er aufrichtiges Interesse daran hatte sich mit mir zu verstehen. Jeder von ihnen fand seinen eigenen kleinen Platz in meinem Herzen, was mich wirklich erschreckte.

Mit Tae hatte ich natürlich über die Woche am meisten Kontakt. Bei ihm fühlte es sich an wie immer. Dass er so lange weg gewesen war, spielte keine Rolle. Er war noch immer der Gleiche und ebenso waren wir noch immer das, was wir eben schon immer waren. Ein unzertrennliches Team. Mit ihm konnte ich lachen und weinen zur gleichen Zeit. Bei ihm brauchte ich mich nicht verstellen und nicht vorgeben etwas zu sein, das ich nicht war.

Hoseok hatte mich im Verlauf der Woche regelmäßig zum Lachen gebracht. Etwas an ihm war einfach mitreißend. Seine Stimmung steckte sofort jeden an, wenn er den Raum betrat und auch ich war davon nicht verschont. Er hatte einfach unbeschreiblich viel Energie, die er auf magische Weise auf sein Umfeld zu übertragen schien.

Jin war ein wenig der Fels in der Brandung, wenn es um diese Gruppe von Freunden ging. Er war erstaunlich aufmerksam und schien genau zu wissen, wann er als Ältester gebraucht wurde und wann er scherzen konnte. Auf Anhieb merkte man es vielleicht nicht, aber in diesem jungen Mann steckte eine große Portion Humor. Seine Witze waren flach genug um unter einem Teppich Saltos zu schlagen, aber wenn er es nicht darauf anlegte witzig zu sein, war er umso humorvoller. Immer wieder schnitt er Grimassen und erinnerte mich damit schwer an Tae. Er war es aber auch, der die anderen zurechtwies, wenn sie über die Stränge schlugen. Alles in allem war es angenehm in seiner Gesellschaft.

Namjoon übernahm die Momente in denen Jin nicht aufpasste und hielt alle beisammen. Generell legte er viel wert darauf, dass sich alle benahmen, sich an die Regeln hielten und aufpassten. Die meiste Zeit war er damit beschäftigt, viel zu seufzen und die anderen zurechtzuweisen. Was ich an seiner Gesellschaft jedoch am meisten genoss, war seine Tollpatschigkeit. Es war erfrischend zu sehen, dass ein intelligenter und durchgehend organisierter Mensch zeitgleich einfach nur trottelig sein kann. Im Verlauf der Woche hatte er wahrscheinlich mehr Gegenstände in meinem Haus zerstört, als meine Hunde es in einem Jahr schafften. Angefangen bei Gläsern und Tellern bis zu Vasen. Und auch wenn es mir ein Rätsel ist, wie er es schaffte, war zur Mitte der Woche meine Haustür aus den Angeln gerissen. Die Art, wie er sich immer wieder entschuldigt hatte, hatte mein Herz erweicht. Er wirkte so verzweifelt und jede Spur des organisierten Mannes war verschwunden. Auf eine ganz andere Art war auch er ziemlich lustig.

Yoongi war speziell. Von allen hatte ich zu ihm am wenigsten Kontakt. Er schien generell nicht viel zu sprechen und mit mir am Wenigsten. Doch es war keine unangenehme Stille zwischen uns. Irgendwie hatte ich den Eindruck, das es genau das war, was wir beide brauchten. Er schien genauso introvertiert zu sein, wie ich es war. Demnach schienen die Voraussetzungen für eine enge Bindung gering. Nichts desto trotz war es dennoch er, bei dem ich am freisten lachen konnte. So sehr er sich auch abkanzelte, so aufmerksam war er auch. Er schien sensibel zu sein, was das Auffassen der Stimmung betraf. Dadurch, dass wir uns so ähnlich waren, schien er genau zu wissen, wann ich mich wie fühlte. Er schwieg, wenn es nötig war und lachte, wenn es passte. Von allen war er vermutlich der, mit dem ich am ehesten rumhängen würde. Abgesehen von Tae, versteht sich.

Puppy Eyes / BTS JK FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt