Kapitel 36

286 8 3
                                    

Taehyung p.o.v

Zugegebenermaßen war ich wirklich schockiert gewesen, als Jungkook hinter Jeanhee aufgetaucht war. Ich wollte ihn schon fragen, seit wann seine Mutter so jung war, doch mir war nicht wirklich nach Späßen zumute gewesen.

Noch überraschter war ich, als sie mir von ihrer Beziehung erzählten. Ich wusste nicht, ob ich sauer, besorgt oder einfach nur schockiert war.

Doch mir entging nicht, wie entschlossen Jungkook gewesen war, als er ihre Hand nahm und mir in die Augen blickte. Er war nicht die Art von Mensch, der soetwas tat ohne es ernst zu meinen. Seit ich ihn kannte war er immer derjenige gewesen, der sich Sorgen um seine Hyungs gemacht hatte. Ihn hatte es immer fertig gemacht, wenn wir besorgt waren oder wegen irgendetwas litten. Er war nicht die Art von Freund, der mit meiner Schwester ausgehen würde, wenn es ihm nicht ernst war. Dazu hätte er ansonsten viel zu viel Angst vor meiner Reaktion.

Und Jeanhee war generell nicht der Typ, der mit Männern ausging. Wenn sie sich also dazu entschieden hatte auszugehen, dann musste der Kerl sie wirklich umgehauen haben. In all den Jahren hatte sie sich keinen Kopf darum gemacht jemanden zu daten. Seit dem Typen in der Schule, der sie nur herumkommandieren wollte, hatte sie sich nie wieder für jemanden interessiert. Für sie gab es immer nur die Hunde. Sie jetzt zu sehen, wie sie an Jungkooks Hand festhielt, war eine Überraschung, aber auch eine Erleichterung.

Sie hatte sich jemandem öffnen können. All meine Sorgen verflogen. Und um ehrlich zu sein, hätte es sie wirklich schlechter treffen können. Jungkook war ein feiner Kerl. Das wusste ich am Besten. So überrascht ich auch war, ich war froh, dass sie jemanden gefunden hatte, der gut zu ihr sein würde.

Wenn ich eine Liste hätte schreiben sollen, welche Menschen ich in ihrer unmittelbaren Umgebung wissen will, dann wäre er mit den anderen Jungs wohl an der Spitze gewesen.

Ich wünschte nur sie hätten es mir gesagt.

Als wir das Veterinäramt erreichten, fiel mir auf, wie Jungkook jeden ihrer Schritte beobachtete. Sie wirkte wie immer. Feuer und Flamme für den Job. Doch er wirkte fröhlicher denn je. Jedem ihrer Schritte folgten seine Augen voller Faszination.

So hatte ich ihn wirklich noch nie gesehen.

„Stimmt überhaupt!", sagte Jeanhee plötzlich und wandte sich mir zu. „Was machst du hier?"

„Euch im Auge behalten", meinte ich schlicht.

Ich hatte nicht wirklich vor die beiden zu beobachten, wie ich ihnen sagte, es war ihre Entscheidung. Doch jetzt, da ich sah, wie sie sich vor meinen Augen veränderten, war ich doch neugierig zu sehen, wie sehr sie sich gegenseitig beeinflussten.

„Das sagtest du schon", erwiderte sie. „Ich meine, warum bist du hergekommen? Du wolltest deine freien Tage doch genießen."

„Und Jungkook wollte zu seinen Eltern!", gab ich grinsend zurück und sah, wie Jungkook unschuldig zum Himmel sah und pfiff. „Pläne ändern sich öfter als man denkt. Ich hab mir Sorgen gemacht, dass du dich wegen des dusseligen Deals zu Dingen zwingst, die du nicht magst."

„Oooh!"

„Jeanhee!", rief jemand und kam auf uns zu. Wieder dieser Kerl. „Du hast Verstärkung dabei, wie ich sehe?"

War das eine Frage? War doch offensichtlich.

„Joon", begrüßte sie ihn. „Die beiden waren auch dabei, als wir Aslan aus der Scheune geholt haben. Jungs, das ist Joon vom Veterinäramt, Joon, das sind Taehyung, mein Bruder und Jungkook, mein..."

Sie sah überrascht aus.

„Ein Freund."

Sie warf Jungkook einen entschuldigenden Blick zu, doch er nickte nur unauffällig und verneigte sich vor Joon.

Puppy Eyes / BTS JK FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt