Kapitel 60

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„Jeaniiii!", hörte ich Tae rufen, gleich nachdem meine Tür beinahe wieder aus der Angel gerissen wurde. Wann würden die wohl lernen ruhig und besinnt ein Haus zu betreten?

Ich verdrehte die Augen und bereitete mich innerlich auf einen anstrengenden Abend vor. Anstrengend, aber gut!

„JEANI!", schrie Tae erneut.

„Küche!", rief ich zurück, bevor er weiter durch das ganze Haus brüllen würde.

Augenblicklich hörte ich ihn rennen und einen Moment später fegte er auch schon in die Küche, als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter ihm her.

Er kam sofort zu mir und schloss seine Arme um mich.

„Du hast mir sooo gefehlt!", meinte er, als sei es Jahre her, dass wir uns gesehen hatten. Nicht einen Tag, sondern Jahre.

Sechs weitere Köpfe ploppten nach und nach auf und schauten durch die Küchentür zu uns.

„Tae", jammerte ich und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien.

„Komm Jeani", jammerte er. „Sag es!"

„Mach dich nützlich und hilf mir, das Essen raus zu bringen!", meinte ich und ignorierte seinen Welpenblick.

„Sag es, sag es, sag es!", flehte er.

Na schön. Er würde ja doch keine Ruhe geben.

„Du hast mir auch gefehlt!", sagte ich leise und er ließ mich fröhlich los.

„Geht doch", grinste er.

„Du hast mir so unendlich gefehlt, kleiner TaeTaePupsi", lächelte ich und kniff ihm in die Wange. „Wie könnte ich dich auch nicht vermissen? Du bist die niedlichste kleine Schwester, die ich je hatte."

Tae sah mich fassungslos an, während ich nur frech grinste und das Lachen der anderen beinahe wie Applaus durch die Küche hallte.

Ich machte mich auf und begrüßte die anderen mit einer flüchtigen Umarmung, Jungkook jedoch mit einem Kuss auf die Wange.

„Warte!", rief Tae mit einem entsetzten Ton in der Stimme. „Wieso kriegt er einen Kuss und ich werde gekniffen?"

„Hyung", meinte Jungkook mit einem engelsgleichen Blick. „Jedem das, was ihm zusteht!"

„Ya!", rief Tae und ehe ich mich versah, war Jungkook auf der Flucht und Tae direkt hinter ihm.

„Hey, Tae!", rief ich ihnen nach. „Du solltest doch helfen!"

Doch mein verzweifelter Ruf sollte ungehört durch den Raum hallen. Sie waren bereits weg und vermutlich würden sie so schnell auch nicht aufgeben.

„Kinder", meinte Jin kopfschüttelnd. „Ich helfe dir!"

Und so deckte ich mit den anderen den Tisch im Garten. Yoongi hatte sich bereit erklärt das Fleisch zu grillen. Von unseren beiden Kindern fehlte jede Spur. Einmal sahen wir sie in der Ferne über den Trainingsparcours der Hunde rennen. Und damit meine ich nicht, dass sie über den Platz rannten. Jungkook floh tatsächlich, indem er den Parcours benutzte. Er rannte über die Wippe und kroch durch den Tunnel. Tae stets hinter ihm.

Wäre Tae nur einmal bereit gewesen, seinen Kopf zu benutzen, hätte er Jungkook am Ende des Tunnels abgefangen, doch er kletterte ebenfalls hinein. Und so kam es, dass sie danach wieder aus unserem Sichtfeld verschwunden waren.

„Tae wird bald müde sein", überlegte Namjoon. „Sobald er müde ist und Jungkook gewonnen hat, werden sie essen kommen."

„Sicher, dass Tae verliert?", überlegte Jimin. „Beim Tanzen ist er schneller müde, wenn es ums Spielen geht, scheint seine Energie aber grenzenlos."

Puppy Eyes / BTS JK FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt