From Elephants and Tortoises (girlxgirl)

Kapitel 3

Jane blickte auf ihre Uhr und seufzte erleichtert auf, als sich das Ende der Stunde ankündigte. Einige fingen schon an ihre Sachen einzupacken, Stühle zu rücken und aufzustehen. Jane blieb sitzen, bis Dr. Isles das Ende der Stunde verkünden würde. Sie hörte ihr gerne zu, sie fand auch die Thematiken der Vorlesung interessant, doch Jane bezweifelte, dass sie mit den anderen mithalten konnte. Schon heute zeigten sich Verständnisprobleme, sie verstand einige Aufgaben nicht und ihre Kommilitonen schienen die Aufgaben mit links zu erledigen. Bevor die Studenten aus der Tür strömen konnten, erhob Maura noch einmal ihre Stimme.

„Danke, dass ihr heute so gut mitgemacht habt. Nächste Stunde gibt es hier trotzdem ein paar kleine Änderungen. Dazu gehört eine Sitzordnung, außerdem werdet ihr eure Sachen erst zusammenpacken, wenn ich es euch sage", Maura wirkte verärgert. Als Antwort bekam sie genervtes Stöhnen, dann strömten ihre Studenten auch schon aus dem Raum. Zu guter Letzt kam Jane auf Maura zu, Maura hatte irgendwie gehofft sie noch einmal zu sehen, bevor alle verschwinden, aber irgendwie auch nicht. Sie blickte auf das Kühlkissen in Janes Hand, welches bestimmt schon warm war.

„Du solltest deine Hand weiter kühlen und ruhig halten. Kriegst du das hin?", Mauras Blick wurde weich, als sie bemerkte welche Schmerzen ihre Studentin hatte. Sie besorgte ein weiteres Kühlkissen und drückte es vorsichtig auf ihre Hand. „Danke", murmelte Jane und nickte verschmitzt, „Ich werde mein Bestes geben."
„Hast du dir dieses Jahr alle Bücher aus der Bibliothek ausgeliehen?", fragte Maura ohne jeglichen Hintergedanken. Jane fühlte sich von dieser Frage jedoch etwas überrumpelt und brachte lediglich ein zögerliches Nicken hervor, danach starrte sie zu Boden. Es war ihr nicht peinlich, dass sie die Bücher auslieh, aber Dr. Isles wollte so viele Dinge wissen, dass es Jane unangenehm wurde.
Maura zauberte einen Zettel hervor, ging einen Schritt auf Jane zu und ließ diesen in ihren Rucksack fallen. Jane hielt während der ganzen Zeit den Atem an, ihre Nähe verursachte ein nervöses Kribbeln in ihrem Körper. „Das Aufgabenblatt für zu Hause. Schönen Tag noch, Miss Rizzoli", Maura drehte sich um, zwinkerte Jane zu und ging zu ihrem Büro. Im Rausgehen bedankte sich Jane ein weiteres Mal und eilte zu ihrer nächsten Vorlesung.

Jane quälte sich durch die nächsten Vorlesungen und lief, glücklich über eine Pause, mit Frost zur Mensa. Frost erzählte von seinen Vorlesungen, den neuen Eindrücken und Kommilitonen. Erst als Jane die Tür aufhielt, fiel ihm der Eisbeutel in Janes Hand auf. „Was ist denn mit dir passiert?", fragte Frost und beäugte Janes Hand näher, welche diese schnell hinter ihren Rücken versteckte. „Nix schlimmes, nur ein kleines Missgeschick", erwiderte Jane, die nicht in der Stimmung war über den Vorfall zu berichten, sie wollte Frost auch nichts von ihrer umwerfenden Dozentin erzählen. Er würde sie nur jeden Tag damit aufziehen und darauf hatte Jane absolut keine Lust. Frost ignorierte Janes ausweichende Antwort, tat es mit einem Schulterzucken ab und redete weiter ohne Punkt und Komma: „Wir haben gleich zusammen Sport, ich bin gespannt wie wir auf die Prüfungen zum Detective vorbereitet werden. Oh und danach habe ich Forensik bei einer Dr. Isles. Grant meinte, sie sei ein echt heißer Feger, ich bin schon gespannt."
Genervt verdrehte Jane die Augen und holte dann ihren Stundenplan heraus. „Wie es aussieht, haben wir den restlichen Tag zusammen", eine weitere Vorlesung bei Dr. Isles? Dieses Semester sollte wirklich eine Herausforderung für Jane werden. Aufgeregt klopfte Frost ihr auf die Schulter, während sie in einer endlos langen Schlange standen, um etwas zu Essen zu bekommen. Während Jane die Leute musterte, entdeckte sie weiter vorne in der Schlange honigblonde Haare und meterlange Beine in beigen Heigh Heels. Dr. Maura Isles höchstpersönlich. Sie gestikulierte wild mit der Frau hinter dem Tresen, die immer wieder den Kopf schüttelte und sie zu einem anderen Schalter verwies. Ein Mann tauchte hinter Dr. Isles auf und versuchte die Situation zu schlichten. Er sagte kaum mehr als zwei Sätze und plötzlich setzte die Frau hinter dem Tresen alles in Bewegung, um Dr. Isles Wünsche zu erfüllen. Jane beobachtete die Situation und fragte sich, welchen Status Dr. Isles an dieser Uni haben könnte. Der Direktor selbst setzte sich für sie ein, also musste sie ein hohes Ansehen genießen. Jane nahm sich vor zu Hause mehr über ihre Dozentin herauszufinden.