L(i)eben ohne dich

... happily ever after? (Epilog)

Gegenwart
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Erschöpft lag Noemi mit dem Kopf auf der Brust Aarons und lauschte seinem pochenden Herzen. Sein warmer Arm lag schwer auf ihrer Seite, sanft zeichneten seine Finger kleine Kreise auf ihre nackte Hüfte.

Verflogen waren die Zweifel, ob die Verbindung eine gute Idee gewesen war. Und dennoch nagte die Frage an ihr, ob sie wirklich eine Chance hatten. Sie hatte immer geglaubt, dass Tristan ihr Seelenverwandter gewesen sei. Sie hatte keinen anderen gekannt, keinen anderen Mann je geliebt. War Aaron ihre zweite Chance? Oder gab es so etwas nicht? War er der Trostpreis, weil das Schicksal ihr den Hauptgewinn entrissen hatte? War Tristan überhaupt der Hauptgewinn gewesen? Sie waren schließlich nicht immer glücklich gewesen. Konnte man ständig miteinander glücklich sein, wenn man wuchs und lernte, sich anpasste und reifte? War Tristan nur der Weg zum Ziel? Hatte er sie geformt, um perfekt zu Aaron zu passen?

„Glaubst du, dass das Schicksal uns miteinander eine ehrliche zweite Chance gibt, um glücklich zu werden?" Noemis Flüstern durchbrach die harmonische Stille.

Aaron runzelte die Stirn. War Theresa seine erste Chance auf ein glückliches Leben gewesen? Er hatte sie geliebt. Mehr als jede andere Frau zuvor. Aber die Fehlgeburten hatten sie beide verändert, er hatte seine Zukunftspläne anpassen müssen. Ändern müssen. Wäre er so wirklich glücklich geworden? Theresa hatte ihren Job hinten angestellt. Hätte sie das auf Dauer glücklich gemacht?
War Noemi also seine zweite Chance oder war sie seine erste echte Chance auf Glück? War alles, was mit Theresa geschehen war notwendig gewesen, eine Lernstraße, um jetzt glücklich zu werden? Oder war Noemi die Entschuldigung des Schicksals für Theresas Unfall?

„Mir egal, ob du meine erste oder zweite oder zwanzigste Chance auf Glück bist. Wichtig ist, dass ich keine weitere brauche." Mit seiner freien Hand hob er ihr Gesicht an und beugte sich zu ihr, um sie zu küssen.