Vergangenheit
♾♾♾„Wollen Sie, Theresa Valeria Leister, die Ehe mit Aaron Langmore eingehen?"
„Ja."
„Und wollen Sie, Aaron Langmore, die Ehe mit Theresa Valeria Leister eingehen?"
„Ja."
„Dann stelle ich nun fest, dass sie Kraft des Gesetzes rechtmäßig verbundene Eheleute sind." Die Standesbeamtin räusperte sich. „Und nun verlese ich das Protokoll, sollten Sie Unstimmigkeiten feststellen, merken Sie dies bitte sofort an."
Während die Beamtin mechanisch die Worte herunterrasselte, die den Beginn ihres Lebens als Mann und Frau darstellen würden, betrachtete Theresa einen großen Spalt in der Tischplatte des massiven Schreibtischs, der aussah wie Michael Jackson beim Moonwalk.
„Bitte unterschreiben Sie hier", sie schob Theresa, die aus ihren Gedanken schreckte, die Urkunde hin, die diese mechanisch unterschrieb „und hier." Auch Aaron setzte seinen Namen unter das Dokument, welches die Beamtin ihm hinschob.
Anschließend setzten Isy und ihr dieswöchiges Tinder-Date Victor ihre Unterschrift unter das Dokument, die Beamtin schüttelte ihnen gratulierend die Hände und verwies sie wieder des Raumes.
„Du bist verheiratet!" Isy hüpfte begeistert auf und ab und riss ihre große Schwester in eine stürmische Umarmung. „Wie fühlst du dich? Fühlst du dich anders? Fühlt es sich gut an? Oh mein Gott, Thessa! Du bist verheiratet." Ihre jubilierende Stimme zerrte an Theresas Nerven. Wie genau sie vom gestrigen Spieleabend auf das Standesamt gekommen war, konnte sie sich rückblickend nicht mehr erklären. Hormonrausch? Adrenalinrausch? Drogen? Alkohol? Ihre Mutter würde sie umbringen, dann spielte die Ursache keine Rolle mehr.
Aarons große, warme Hand schmiegte sich um ihre und riss sie aus ihren Gedanken. Aaron. Sie seufzte.
„Theresa Valeria Langmore", er grinste sie verschmitzt an, genoss ihren neuen Namen sichtlich, denn er ließ sich jede Silbe auf der Zunge zergehen wie Filet Mignon. Behutsam zog er ihren Körper an den seinen und vergrub sein Gesicht an ihrer Schulter. Wie ein Ertrinkender sog er ihren Geruch ein. Seine warmen Lippen fuhren sanft über die Haut ihrer Schulter.
„Ja, Ehemann?" Sie schmunzelte.
„Ich habe eine Überraschung für dich."
Sie seufzte. Damit war ja zu rechnen gewesen. Wie sehr sie Überraschungen hasste, wusste er, ignorierte es aber wie so oft. „Was ist es?" Sie hatte keinerlei Hoffnung, dass er ihr ernsthaft verraten würde, was es war, aber den Versuch war es wert.
„Thessa, eine Überraschung überrascht nicht, wenn der Überraschende der zu Überraschenden vorher verrät was die Überraschung ist." Er verdrehte die Augen im vollen Bewusstsein, dass sie verärgert war.
Isys und ihr Prinz- Tinderling Victor lachten. Sie hatte ihren dunklen Haarschopf an seine Brust geschmiegt und er hatte seine Arme um sie geschlungen. Die beiden sahen süß miteinander aus, beide groß, schlank, olivfarbene Haut und dunkles Haar. Ihre Kinder würden aussehen wie kleine Götter.
Theresa schalt sich selbst eine Idiotin, was war denn heute los mit ihr? Selbst mit ganz ganz viel Glück würde Isy nicht länger als eine Woche Interesse an ihm haben und bis dahin war sie hoffentlich auf keinen Fall schwanger und machte ihre Schwester zur Tante. Keine entzückenden göttergleichen Neffen und Nichten für sie.
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L(i)eben ohne dich
RomansZwei Partnerschaften, beide vollkommen auf ihre Art, die dennoch ungleicher nicht sein könnten und ein Ereignis, was ihrer aller Leben unwiderruflich auf die eine oder andere Weise enden lässt. In dieser Story verbergen sich gleich drei Liebesgesch...