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PIIEEEEP, PIIEEEEEP, PIIIIII...... Und schon war mein Wecker aus. Es war 6.30 Uhr. Ich hatte gerade noch Zeit mich anzuziehen, zu schminken und eine Kleinigkeit zu essen. Geduscht hatte ich mich gestern Abend schon.

"Ranya, bist du wach?", schrie mein Vater von unten.

"Ja, Papa! Bin gleich unten!", antwortete ich. Schnell zog ich meine Lippen noch mit einem rosa schimmernden Lipgloss nach. Dann eilte ich die Treppen der zweistöckigen Wohnung, oder wie man hier in New York sagte "Appartment", nach unten in die Küche.

"Guten Morgen, Sonnenschein. Hast du gut geschlafen?", fragte mein Vater mich. "Hier hast du dein Kaffee, wie immer mit viel Milch und viel Zucker."

Ich jedoch grummelte nur irgendetwas vor mich hin, da ich ein absoluter Morgenmuffel war. Jedoch nahm ich den Kaffee und trank einen Schluck und biss in einen Apfel, den ich von der Anrichte genommen hatte.

Heute war der erste Tag von meinem letzten Jahr der Highschool. Und endlich würde ich meine Beste Freundin Kim wieder sehen. Die blöde Kuh war nämlich die ganzen sechs Wochen bei ihrer Oma in Deutschland gewesen.

"Soll ich dich zur Schule fahren, Kleines?", ergriff mein Vater wieder das Wort.

"Ja, bitte!", rief ich gleich. Denn ich hasste es mit der U-Bahn zu fahren, da sie immer mit zu vielen Menschen überfüllt war. Und Menschenmassen waren eh nie meins.

"Gut, dann zieh dich an! Wir fahren gleich los.", antwortete mein Vater und stand auf.

Eilig rannte ich in den Flur und zog meine schwarzen originalen Chucks an, die ich mir von meinem mühsam gesparten Taschengeld gekauft hatte. Anschließend nahm ich meinen rosanen Eastpak, den ich gestern Abend schon gerichtet unter die Garderobe gestellt hatte.

Ich gab es ja zu, dass ich ein kleiner Nerd war. Schließlich wollte ich später etwas erreichen. Jedoch wusste ich noch nicht, was für eine Richtung ich einschlagen würde. Vielleicht Tierärztin oder sogar Rechtsanwältin. Die nötigen Noten dazu hatte ich ja. Aber jetzt musste ich erst mal das letzte Jahr hier überstehen.

Ich schnappte mir meine Weste und eilte nach unten in die Tiefgarage zu meinem Vater. Dort konnten die Bewohner dieses Wohnhauses ihre Autos parken. Eilig stieg ich zu ihm ins Auto.
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An der Schule angekommen stieg ich aus und verabschiedete ich mich von meinem Dad. Kim war noch nirgends zu sehen, also stellte ich mich an die Linde, die rechts neben dem Hoftor stand.

Um die Zeit zu vertreiben holte ich mein Handy raus und checkte meine Nachrichten. Eine hatte ich von Kim:

Guten Morgen, Süße!
Wir müssen leider noch eine Woche hier bleiben. Oma hatte einen Herzinfarkt. 😥
Lasse dich die Woche nicht zu sehr ärgern. Und versuche ruhig zu bleiben bei Mrs. Lincoln!
Hab dich mega dolle lieb! 😘
Kim

Na Klasse! Die erste Woche Schule und sie ließ mich im Stich. Aber ihre Oma ging nun mal vor. Ich antwortete ihr schnell, dass ich es schon schaffen würde und ihrer Oma eine gute Besserung wünschte. Dann packte ich mein Handy ein und ging Richtung Eingang.

Auf dem Weg hörte ich Mary, die Schulschlampe, mit ihren treuen Barbies (auch Schlampen, wie sie im Buche stehen), dessen Namen ich mir nicht merken konnte, über den neuesten Klatsch reden.

Etwas unfreiwillig hörte ich zu: "Wir sollen hier einen neuen Schüler kriegen und der soll verdammt heiß sein und verdammt viel Kohle! Den schnapp ich mir! Niemand hat ihn auch nur anzusehen! Er gehört mir! Wer ihn mir weg nimmt, oder wegnehmen will, dem mach ich die Hölle heiß!"

Ich schüttelte angewidert meinen Kopf und ging weiter. Wenn es nach ihr ginge, gehörten ihr alle Typen, die sexy waren oder die zumindest viel Geld hatten. Die waren auch so blöd und kauften ihr alles, was sie wollte. Doch ich fand so ein Verhalten einfach widerlich.

Als ich endlich den Schulflur betrat, ging ich schnellen Schrittes zu meinem Spind. Gott, hatte ich die Schule vermisst.... NICHT! Ich öffnete meinen Spind und holte die Bücher für die nächsten zwei Stunden raus.

Zur ersten Stunde, wer hätte es gedacht, hatte ich Mrs. Lincoln in einer Doppelstunde Mathe. Welcher hirnverbrannte Idiot hat beschlossen, montags gleich in den ersten beiden Stunden Mathe in den Stundenplan zu klatschen? Dem gehörten doch die Eier rausgerissen und rektal gefüttert!

Zu Mrs. Lincoln musste ich sagen, dass ich sie nicht nur nicht mochte. Nein, ich hasste sie. Aber das beruhte auf Gegenseitigkeit. Wir beide konnten uns vom ersten Augenblick nicht ab.

Wenn Kim nicht gewesen wäre, hätte ich dieser alten, verbitterten Schrulle schon längst den Hals umgedreht. Ich fragte mich echt, wie ich die Woche überstehen sollte. Gerade weil Kim nicht da war.

Als der erste Gong ertönte, der dazu aufforderte in die erste Stunde zu gehen, schloss ich meinen Spind und lief zu meinem Klassenraum. Einige meiner Klassenkameraden, leider war auch Mary und ihre Barbies unter ihnen, standen schon vor dem Zimmer. Ich hoffte nur, dass sie nicht in meiner Nähe saßen. Alleine schon ihre piepsigen Stimmen brachten mir Kopfschmerzen.

Pünktlich zum zweiten Klingeln kam Mrs. Lincoln und schloss den Raum auf, in den wir auch sofort rein stürmten. Eilig rannte ich auf den Platz ganz hinten am Fenster zu. Denn am besten war es, dass ich mich ganz weit weg von dieser Schrulle setzte. Sonst gäbe es am Ende Tote.

Kaum saßen alle, begann sie schon mit dem Stoff. Typisch für die alte Hexe. Sie interessierte sich noch nie für die Vollständigkeit ihrer Schüler. Nur ihre Lieblinge, die Nerds, fielen ihr auf sollten sie mal fehlen.

Ich hasste Mathe zwar, aber ich hatte trotzdem bisher damit keine Probleme gehabt. Egal, was wir durchgemacht hatten. Und eins musste man der Furie lassen, obwohl sie mich so hasste, benotete sie einen fair.

Plötzlich sprang die Tür auf und alle sahen zu ihr. Dort stand ein Junge mit schwarzen, langen Haaren, muskulöser Körperbau (für meinen Geschmack nicht zu viel und nicht zu wenig) der in einem schwarzen T-Shirt und einer schwarzen Lederjacke steckte, einer dunkelblauen zerrissenen Jeans (durch die Löcher konnte man seine Oberschenkelmuskeln nur erahnen) und schwarzen Chucks. Ich musste zugeben, Geschmack hatte er. Und zudem war er noch verdammt heiß. Aber ich sollte mich lieber weiterhin auf die Schule konzentrieren. Eine Affaire oder eine Beziehung kam daher nicht in Frage. Zumindest nicht für mich.

"Entschuldigung, ich hatte den Raum nicht gefunden. Ich bin neu hier!", ertönte seine tiefe und raue Stimme, bei der mir es eiskalt den Rücken runter lief.

Der Mann vom anderen Planeten (ABGESCHLOSSEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt