War das sein fucking Ernst? Die ganze Zeit hatte es ihn nicht gejuckt, was mit mir war. Und jetzt stand er hier und wollte mich zur Sau machen? Nicht mit mir.
"Was geht dich das an? Dich hat es doch die ganze Zeit nicht gejuckt, was mit mir ist. Dann braucht es das jetzt auch nicht! Lass mich einfach in Ruhe!", schrie ich ihn an.
Doch er dachte nicht daran. Schneller als mir lieb war, war er bei mir und drückte mich gegen die Wand. "Das geht mich sehr wohl etwas an! Du bist meins!"
"NOCH MAL ZUM MITSCHREIBEN! ICH GEHÖRE DIR NICHT!", schrie ich und betonte jedes einzelne Wort. Der sollte mich ja in Ruhe lassen. Auch wenn ich mich komischerweise zu ihm hingezogen fühlte. Fehlte gerade noch, dass ich das Stockholmsybdrom bekam.
"UND OB DU MIR GEHÖRST! AKZEPTIERE DAS! UND BIS ICH WEIß WO DU WARST, WIRST DU HIER IM ZIMMER BLEIBEN!", mit diesen Worten flog er aus dem Zimmer und schloss die Tür ab.
"DU KANNST MICH DOCH NICHT EINFACH HIER EINSPERREN! ICH BIN KEIN VERDAMMTES KIND MEHR!", schrie ich Dorien nach. Doch dieser schien mich zu ignorieren.
Na Klasse. Ich war von einem pubertierenden Teenager entführt worden. Gefrustet ließ ich mich aufs Bett fallen. Was war sein verdammtes Problem?
Ich grübelte noch bis spät in die Nacht. Irgendwann schlief ich dann auch ein.
Am nächsten Tag
Ich wurde von strahlendem Sonnenschein geweckt. Aber ob das die Sonne war, war fraglich. Schließlich befand ich mich immer noch auf einem anderen Planeten. Ich wusste noch nicht mal, wie der hieß.
Plötzlich öffnete sich die Tür und Aria kam rein. "Guten Morgen, Sonnenschein! Ich hoffe du hast gut geschlafen!"
Ich grummelte etwas vor mich hin. Gott, wie ich Morgenmenschen hasste. "War okay! Nur dein Bruder hat definitiv eine an der Klatsche!"
Sie schaute mich mitfühlend an. "Ach, Süße. Sei etwas nachsichtig mit ihm. Er kennt das nicht, abgewiesen zu werden. Und da du seine Gefährtin bist, tut ihm das nur noch mehr weh."
Ich schnaubte. "Gefährtin? Von was, zur Hölle, redest du da? Wenn er etwas von mir wollen würde, dann hätte er das von Anfang an anders regeln müssen. Hätte er mich in der Schule nach einem Date gefragt, dann hätte ich dem wahrscheinlich nachgegeben. Aber so? Nein danke! Da kann er sich echt die Zähne ausreißen!"
Aria seufzte. "Du machst es ihm aber auch nicht gerade leicht. Lerne ihn doch einfach kennen. Er ist echt nicht so ein Arsch, wie er sich dir gegenüber zeigt. Zumindest meistens nicht."
Ich schnaubte. "Wundert es dich? Dorien hat mich entführt! Und das nich auf einen anderen Planeten, von dem ich noch nicht mal weiß, wie er heißt! Ich bin nicht freiwillig hier!"
Aria schüttelte den Kopf. "Ich versteh dich ja. Aber dich gegen ihn zu wehren bringt dich auch nicht weiter. Und der Planet heißt Basilie. Und die Stadt Origon."
Zumindest wusste ich jetzt, wo ich war. "Ich werde ihm doch auch nicht in den Arsch kriechen! Der hat meine Nettigkeit einfach nicht verdient!"
Dazu sagte sie nichts mehr, sondern zog mich einfach mit. Kurze Zeit später waren wir auch im Esszimmer angelangt. Der Tisch war reichlich gedeckt. Nur das Essen sah etwas komisch aus. In einer Schüssel war lilaner Schleim. Und auch andere komische Dinge befanden sich auf dem Tisch. Nichts davon sah essbar aus. Zumindest nicht für mich.
Ich sah wohl so aus, als würde ich gleich kotzen. Denn Aria lachte mich aus. "Wir vergiften dich schon nicht, Sonnenschein. Das alles ist echt lecker, auch wenn es für dich nicht so aussehen mag!"
Das sie versuchte mich zu beruhigen rechnete ich ihr hoch an. Trotzdem war mir damit nicht wohl zumute. "Naja. Irgendwas muss ich ja essen um nicht umzukippen."
Wieder lachte sie. "Ich stell dir einfach was zusammen. Das wird schon."
Kaum das wir saßen hielt sie Wort und stellte mir eine Kleinigkeit zusammen. Ich probierte. So komisch oder auch eklig es aussah, schmeckte es erstaunlich gut. Das hätte ich echt nicht gedacht.
Ich zeigte ihr nur den Daumen hoch, als Zeichen, dass sie meinen Geschmack getroffen hatte. Erneut lud ich mir etwas auf. Ich hatte schon ewig nichts mehr gegessen.
Kurz darauf kam Dorien rein. "Guten Morgen!"
Aria antwortete höflich, doch ich ignorierte ihn. Ich hatte ihm nichts zu sagen. Was er getan hatte musste ich ja nicht erneut erwähnen.
"Aria, wo wart ihr zwei gestern?", ertönte Dorien's Stimme erneut.
"Wir waren nur Shoppen, Dorien. Also beruhige dich. War Ranya deswegen in ihrem Zimmer eingeschlossen?", antwortete Aria freiwillig, obwohl ich ihr mit Handzeichen deutete nichts zu sagen. Tolle Freundin hatte ich da.
Beleidigt verschrenkte ich meine Arme und lehnte mich zurück. Ich hatte es ihm nicht umsonst verschwiegen. Schließlich hatte er kein Recht darauf zu wissen, was ich tat.
"Sie wollte mir nicht sagen, wo sie war. Deswegen hatte ich sie eingeschlossen. Und eigentlich sollte sie da noch sein.", antwortete er seiner Schwester, während er mich böse anschaute.
Was hatte ich damit zu tun, wenn Aria mich befreit hatte? Wenigstens eine verstand mich und half mir. Zumindest so einigermaßen. Aber ich hielt mich da raus. Denn ich hatte ihm immer noch nichts zu sagen.
Aria verdrehte die Augen. "Erstens, wenn du den Schlüssel im Loch stecken lässt, ist es nicht meine Schuld. Zweitens kannst du sie nicht einsperren, wie ein kleines Kind. Wie alt bist du? Zwei?!"
Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Aria hatte echt Feuer unter dem Hintern. Zumindest sagte sie ihrem Bruder gehörig die Meinung und das gefiel mir. Immerhin war sie in der Hinsicht auf meiner Seite.
"Sie wollte mir nicht sagen, wo sie war! Ich hatte mir Sorgen gemacht! Hätte ein anderer Mann sie angefasst, wäre er tot!", erklärte dieser.
"Dorien, sie ist mit unseren Sitten nicht vertraut, also zügle dich ein bisschen. Und außerdem war ich dabei! Ich hab schon auf sie aufgepasst. Geh doch mal ein bisschen mehr auf sie ein! Sie ist fern ihrer Heimat. Sogar auf einem anderen Planeten! Wie würdest du dich fühlen an ihrer Stelle?!"
Mehr wollte ich nicht hören, also stand ich auf und verließ den Raum. Im Flur ging ich rechts lang, wo am Ende eine Glastür war. Durch das Fenster konnte ich sowas wie einen Garten sehen, den ich auch direkt ansteuerte. Ich brauchte jetzt einfach frische Luft.
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Der Mann vom anderen Planeten (ABGESCHLOSSEN)
FantasyMein Leben verlief normal. Ich war im letzten Jahr der Highschool in New York. Mein Kopf drehte sich um nichts anderes, als den Abschluss zu schaffen. Aber was in dem Jahr passierte, warf alles durcheinander. Das, woran ich glaubte, oder auch nicht...