Ich spürte einen weichen Untergrund unter mir, als ich langsam zu mir kam. Auch einige Stimmen hörte ich, konnte sie aber nicht verstehen. Es glich eher einem undeutlichem Murmeln.
Als ich versuchte die Augen zu öffnen, klappte das auch nicht. Nicht einmal einen Finger konnte ich rühren. Ich wollte fragen, was passiert war, bekam aber keinen Ton über die Lippen. Es schien, als wäre ich in einer Art Zwischenwelt gefangen.
Ich hörte, wie die Tür aufging. Wieder ein Murmeln. Dann hörte ich ihn. Dorien. "Wie geht es ihr?"
Die Stimmen antworteten, aber verstehen konnte ich sie noch immer nicht. Nur ihn konnte ich hören. Es war so komisch. Wieder wollte ich fragen, was los war. Und wieder versagte ich. Es war zum verzweifeln.
Plötzlich schossen mir einige Blitze durch den Kopf. Und plötzlich erinnerte ich mich, was passiert war.
Flashback
Ich hatte Dorien in diesem Wald gesucht. Er war so schön und doch gruselig im gleichen Moment. Aber ich musste ihn finden und so lief ich in ihn.
Plötzlich war ein Tier hinter mir, dass über meine Gedanken mit mir redete. Ich lief weg. Rückwärts. Er kam immer näher. Ein Baum hatte meine Flucht gestoppt. Dies nutzte dieser Löwe mit den Flügeln. Sofort legte er sich hin und sein Kopf auf meine Beine. Er befahl mir ihn zu streicheln. Doch ich konnte nicht.
Erneut befahl er es mir und ich tat es. Als sein Schnurren ertönte entspannte ich mich plötzlich. Sein Fell war so schön weich gewesen. Doch kurz darauf erschien ein anderer Löwe mit Flügeln, der um einiges kleiner war als meiner. Fluglöwe hatte ich sie getauft. Sie schienen sich über ihre Gedanken zu unterhalten.
Plötzlich kämpften sie miteinander. Kurze Zeit später war der kleinere tot. Meiner hatte zwar auch etwas abbekommen, aber das waren kleine Kratzer. Dann sah mich meiner mit diesem wilden Blick an. Und ich bekam Angst.
Ich lief weg. Der Fluglöwe redete wieder mit mir über meine Gedanken. Doch ich ignorierte es, so gut ich konnte und lief weiter. Dann blieb ich an dieser verdammten Wurzel hängen und fiel hin.
Keine zwei Sekunden später war der Löwe über mir und hatte mich gebissen. Er sagte etwas, dass Klang als würde ich ihm endlich gehören.
Danach war alles um mich rum schwarz geworden.
Flashback Ende
Wieder wollte ich schreien. Doch ich konnte nicht. Mein Herz begann zu rasen. Es fühlte sich an, als bekäme ich eine Panikattacke. Bloß das ich weder schreien, noch mich rühren konnte.
Plötzlich hörte ich ein wildes Piepsen. Keine Minute später spürte ich irgendwelche Hände an mir. Ich wusste nicht, was sie machten.
"Was ist passiert? Was hat sie? So macht doch was!", hörte ich Dorien's Stimme. Wieder kam nur ein Murmeln als Antwort. Das Piepsen war mittlerweile verstummt. Das war auch gut so, sonst wäre ich wohl noch taub geworden.
Wieder ein Murmeln. Mann, was sagen sie da? Dann ging erneut die Tür. Danach war nur ein Atmen zu hören. Kurz darauf hörte ich etwas über den Boden kratzen. Dann spürte ich eine Hand, die sich auf meine legte.
"Ranya, bitte wach auf. Es tut mir alles so leid. Ich hätte dich nicht markieren dürfen. Zumindest nicht so. Aber mein Tier ist ausgerastet. Ich konnte es nicht mehr zurück halten.", hörte ich erneut Dorien's Stimme.
Moment. Er hatte mich markiert? War das normalerweise nicht anpinkeln? Jedoch hatte er mich gebissen. Ich musste definitiv noch einiges lernen, bis ich ihre Art verstand.
Und wütend war ich auch. Wie konnte er mich ohne meine Zustimmung beißen? Nicht, dass er die je bekommen hätte. Wer fügte sich denn schon freiwillig Schmerzen zu? Ich unter Garantie nicht. Das würde ich ihn auch spüren lassen, wenn ich wieder bei Sinnen war.
"Ich hoffe nur, dass du mir irgendwann verzeihen kannst.", sprach er weiter. Er hörte sich richtig traurig an. Und irgendwie litt ich mit ihm.
Doch er musste spüren, was er falsch gemacht hatte. Ein bisschen Strafe musste einfach sein. Auch wenn ich ihm eigentlich schon verziehen hatte. Wir hatten es noch nie leicht gehabt, aber die jetzige Situation machte es nicht gerade einfacher.
Oh, wann würde ich endlich wieder aufwachen? Es war die reinste Hölle nichts, aber wirklich auch rein gar nichts tun zu können. Ich lag nur dumm in der Gegend rum und bekam ein bisschen was mit.
Nach mehreren Stunden in der Dorien nur geredet hatte gab ich es auf, endlich irgendwas von mir zu geben. Es ermüdete mich und kostete all meine Kraft. Und auch er hatte seinen Kopf neben meinen gelegt.
Jedoch konnte ich nicht abschalten. Mein Kopf platzte fast vor lauter Gedanken und Erinnerungen. In letzter Zeit war einfach zu viel passiert. Und ich vermisste meinen Daddy. Er würde sicher wissen, was ich zu tun hatte.
Flashback
Ich war mit meinem Vater beim Schlitten fahren im Central Park. Ja, ich lebte in New York. Dort hatte man extra für die Kinder einen Berg aufgestellt, damit sie Schlitten fahren konnten.
Ich fand alles ganz toll. Bloß gab es da einen älteren Jungen, der mich immer ärgerte. Er nannte mich "fette Kuh", "Elefant" oder einfach "Fettkloß". Immer brachte er mich damit zum heulen.
Eines Tages hatte mein Vater das mitbekommen und hatte dem Jungen eine Lektion erteilt, die sich gewaschen hatte. Er hatte dem Jungen Juckpulver in seine Klamotten geschüttet und ihn dabei angeschrien, dass er mich ja in Ruhe lassen sollte. Sonst würde er das nächste Mal nicht mehr so glimpflich davon kommen. Seither hatte mich der Junge in Ruhe gelassen.
Den Rest des Tages hatte mein Vater mich den Berg hoch gezogen und mich wieder angeschubst, als wir oben waren. Ich genoss den Tag. Da war noch alles in Ordnung, auch ohne meine Mutter. Besonders nachgetrauert hatte ich ihr nie. Ich war schon immer Papakind gewesen.
Flashback Ende
Ich seufzte auf. Das waren noch schöne Zeiten. Nie hatte mein Vater etwas über mich kommen lassen. Selbst die Lehrer schreckten vor ihm zurück, obwohl ich das meiste angestellt hatte. Aber für ihn war ich immer sein kleiner Engel gewesen. Und war es auch heute noch. Was er jetzt wohl machte? Er machte sich bestimmt tierische Sorgen um mich. Ich hoffte nur, dass er nicht durchdrehte.
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Der Mann vom anderen Planeten (ABGESCHLOSSEN)
FantasyMein Leben verlief normal. Ich war im letzten Jahr der Highschool in New York. Mein Kopf drehte sich um nichts anderes, als den Abschluss zu schaffen. Aber was in dem Jahr passierte, warf alles durcheinander. Das, woran ich glaubte, oder auch nicht...