Epilog

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Hoch schwanger stand ich vor dem Spiegel und betrachtete mich in meinem Brautkleid. Heute war es soweit. Ich würde die Liebe meines Lebens heiraten.
Wenn ich an Die Zeit zurück dachte, konnte ich nur lächeln. Die Monate waren wie im Nu vergangen, da wir noch vor der Geburt unseres Sohnes heiraten wollten. Das Geschlecht hatte Dorien noch nicht verraten, so sehr er auch bettelte. Aber ich blieb stark. Erst heute sollte er davon erfahren und ich wusste, dass sein Traum in Erfüllung gehen würde.
Mein Vater kam in mein Zimmer, um mich abzuholen. "Wirst du mir wenigstens verraten, ob es ein Mädchen oder Junge wird?"
Lächelnd schüttelte ich den Kopf. "Nein, aber heute werden es alle erfahren, also hab Geduld."
Danach liefen wir in die angrenzende Kirche, wo die Zeremonie stattfand.
Dorien stand schon vorne am Altar und wechselte nervös vom einen Fuß auf den anderen.
Erst als die Musik anfing zu spielen, als ich eintrat, stand er still und schaute mich lächelnd und mit glänzenden Augen an.

Die Zeremonie war sehr schön gewesen. Mittlerweile saßen wir alle im Garten auf den bereitgestellten Bänken. Die Hochzeit fand zum Glück draußen statt, da die Sonne schien. Nach dem Essen würde ich das Geschlecht unseres Babys bekannt geben.
Die Feier war bisher sehr schön und ich wollte es nie anders haben.
Als nun alle fertig waren erhob ich mich etwas schwerfällig und klopfte gegen ein Glas. Prompt wurden alle still. "Ich danke euch allen, dass ihr auch auf unserer Hochzeit erschienen seit. Es ist uns eine Freude, mit euch hier feiern zu dürfen. Aber, warum ich hier diese Rede halte, hat einen besonderen Grund. Das Hochzeitsgeschenk von mir an meinen jetzigen Ehemann. Vor etwa einem Jahr hätte ich nie gedacht, dass ich nun hier als glückliche Braut und werdende Mutter stehen würde. Man sieht, es kommt meist anders als erwartet. Und ich freue mich darüber mehr, als ich erahnen kann. Dazu muss ich sagen, dass mein Ehemann etwas sauer auf mich ist. Noch heute weiß er das Geschlecht unseres Kindes nicht. Denn das ist das einzige Geschenk, dass ich einem König machen kann. Er hat ja schließlich schon alles, was man braucht und mehr."
Aria reichte mir auf diesen Satz das kleine Päckchen, dass ich ihr heute morgen zugesteckt hatte. Selbst sie wusste noch nichts von dem Geschlecht.
Ich drehte mich zu Dorien und überreichte es ihm. Fragend schaute er zu mir auf. "Mach es auf!"
Das ließ er sich nicht zwei mal sagen. Kurz darauf blinkten ihm zwei kleine babyblaue Schuhe entgegen. Er sprang auf und flüsterte mir zu: "Heißt das, wir bekommen einen Jungen?"
An das Volk gewandt nahm ich noch einmal das Päckchen und holte die Schuhe raus. "Wie ihr unschwer erkennen könnt, wird uns ein kleiner Junge geboren!"
Dorien hob mich auf seine Arme und wirbelte mich herum, während unsere Gäste applaudierten und uns Glückwünsche zu riefen.

Zwei Wochen später
Vor zwei Tagen hatte ich unseren Sohn Caleb auf Die Welt gebracht. Dorien hatte sich anfangs nicht getraut, ihn anzufassen oder gar zu halten. Doch jetzt wollte er ihn fast nicht mehr hergeben. Man sah, wie glücklich er war und seinen Sohn liebte.
Und ich? Ich war glücklich. Der Kleine und ich saßen gerade im Garten und ich spielte mit ihm. Der Kleine brabbelte irgendwas vor sich her, während ich das Auto mit einem Brumm Geräusch hin und her schob.
"Da sind ja meine beiden Lieblingsmenschen!", hörte ich Dorien sagen.
Kurz darauf setzte er sich zu uns und gab uns einen Kuss. Dorien machte sich wirklich gut als Vater. Er arbeitete sogar weniger. Und ich? Ich war einfach glücklich. Größtenteils kümmerte ich mich nur um Caleb, aber auch unser Volk brauchte ab und an meine Aufmerksamkeit.
Ich musste sagen, dass ich rundum glücklich war. Auch mit dem Posten als Königin, obwohl mir zu Anfang etwas mulmig mit ihm war. Dorien und Caleb machten mein Glück perfekt. Und wieder bemerkte ich, dass ich in meinem Leben alles richtig gemacht hatte.

Der Mann vom anderen Planeten (ABGESCHLOSSEN)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt