23.

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Intensiv betrachte ich meine Hand. Der kleine Schnitt auf meiner Haut,auf dem sich mittlerweile eine Kruste gebildet hatte.
Ich starrte sie seit einigen Tagen viel zu oft an.

Ich konnte es nicht leugnen,aber meine Gedanken gingen immer und immer wieder zu Jimin und den Vergangenen Ereignissen:

Wie geht es ihm?

Was denkt er über all das was geschehen ist?

Warum macht er weiter wie bisher?

Umso akribischer und länger ich über meinen Mitschüler nachdachte umso mehr Fragen bildeten sich in meinem Kopf auf die ich keine Antwort wusste.

Es nervte mich. Vergeblich versuchte ich meine Neugierde zu unterdrücken. Wie gesagt:

Vergeblich.

So gut wie etwas mehr als eine Woche ist das alles jetzt schon her und immer noch belastete mich -aus mir unerfindlichen Gründen- diese Erinnerungen.

Ich wandte meinen Blick von meiner Hand und somit auch von dem schon fast verheilten Wunde ab und zwang mich auf mein Arbeitsblatt direkt vor mir zu schauen.

Ich wusste,dass sich all die Gedankengänge dich mich momentan plagten abschwächen und die Erinnerungen verblassen würden.

Komischerweise wollte ich gar nicht,dass dies passierte. Auch wenn mir dieser ganze Mist dermaßen gegen den Zeiger ging.

Irgendwas störte mich gewaltig.

Es war schon fast als wenn ich mich selber belügen wollte.

"Warum gehst du nicht?"

Ich wirbelte aus dem Konzept geworfen herum und musste feststellen das der Klassenraum geräumt war und sich kein einziger Schüler mehr im Klassenraum befand,außer mir und die Person die mich aufgerüttelt hatte.

"War in Gedanken." Murmelte ich geistesabwesend und packte eilig mein Zeug zusammen.
"Was beschäftigt dich?"
Erst jetzt schaute ich auf und sah das sich jemand gegen meinen Tisch lehnte und mich fragend anschaute.

Das ich seine Stimme nicht vorher schon identifiziert hatte machte mich stutzig.

"Jimin,was machst du noch hier?"
Er zuckte nur ahnungslos mit den Schultern.
"Das gleiche könnte ich dich fragen."
"Du hast meine Frage nicht beantwortet."
bemerkte ich und stand von meinem aufgeräumten Platz auf und schulterte mir meinen Rucksack.
"Du aber auch nicht."
Leicht entnervt blickte ich ihn an und er seufzte ergebend.
"Okay,ich habe dich hier Geistesabwesend noch sitzen sehen,was komisch ist,da du normalerweise der Erste bist der von uns allen aus dem Raum flüchtet. Das is auch schon alles."
Ich zog eine Augenbraue hoch.
"Ich sagte ja bereits: Ich war in Gedanken. Und jetzt entschuldige mich."
Ohne weitere Umwege zu machen, machte ich einen Bogen um ihn und ließ ihn an meinem Tisch stehen.
"Wieso bist du so kalt?"
Die Frage fiel mir Wortwörtlich in den Rücken und ich biss mich auf die Lippe.
"Scheint mir so,als wenn ich nicht der einzige wäre mit mehreren Fassetten."
"Ich habe nicht mehrere Fassetten." Gab ich schlicht von mir und drehte mich zu ihm um.
Er hatte sich auf meinen Tisch niedergelassen und pustete sich lässig eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Als wenn das die Situation besser machen würde.
"Und wie nennst du dein Verhalten dann?" versuchte er neugierig zu erforschen.
"Ich versteh' dich einfach nicht. Das war's auch schon. Und jetzt tu nicht so als wenn du nicht wüsstest warum."
Es klang schon fast wie eine Anklage aus meinem Mund aber ich hoffe inständig,dass er wusste das es nicht so gemeint war wie es sich vielleicht anhören möge.
"Du bist aber auch nicht unbedingt ein offenes Buch,Yoongi."

Ins Schwarze getroffen.
Aber was tat das jetzt noch zur Sache?

ⓕake ⓟersonality.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt