Kapitel 30 Ich ziehe meine Maske ab

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„Wach auf Sam!", ertönte es. Ich öffnete die Augen und erkannte nur Dunkelheit. „Wir müssen aufbrechen!"

„Jaja.", brummte ich, noch immer ausgelaugt von der filmreifen Flucht, die wir gestern hingelegt haben. „Ich bin ja schon wach."

Boreos ging zur Tür des Sandseglers und öffnete diese. Ich fühlte den warmen Wüstenwind der Nacht und roch den warmen Sand. Der Himmel war klar und sah aus, wie Spartiums Umhang. Die drei Monde waren voll und bildeten ein recht symmetrisches Dreieck. Ein paar Kilometer weiter ragte ein Berg in den Himmel, so hoch, dass er, wenn es wolkig wäre, in den Wolken verschwinden würde.

„Das ist also das Labyrinth.", dachte ich erstaunt und dachte an meinen Traum zurück. „Da muss ich durch, so wie meine Eltern."

Boreos verließ den Sandsegler und deutete mir an, ihm zu folgen. Zusammen liefen wir, wie R2-D2 und C3PO durch die Wüste, nur, dass wir nicht nach Ben-Kenobi suchen, sondern nach Karfai, welcher bereits beim Labyrinth sein soll. Mallus schlenderte hinter uns und begutachtete die Sterne, ob er wohl gerade an seinen Bruder denkt und wie er seinen Tod verhindern will? Ich kann ihm nicht in den Kopf schauen. Mallus ist mysteriös. Wenn man jetzt nicht wüsste, dass er ein allmächtiges Wesen ist, welches den Untergang des Universums verhindern will, würde man ihn vermutlich für einen recht sympathischen Menschen halten. Auch die Bilder, wie er kämpft gehen mir nicht mehr aus dem Kopf. Sein Stab, um welchen sich lila Flammen schlängeln und einem Schlag, so mächtig, dass er ganze Armeen in die Knie zwingen kann. Dennoch wirkt er so, als würde er keiner Fliege was zuleide tun. Wenn man bedenkt, dass er verbannt wurde, weil er einen Krieg angestiftet hat, hat er eine Charakterwende von 180 Grad gemacht. Wir standen wenige Sekunden später am Fuß des Berges.

„Wo ist der Eingang zum Labyrinth?", fragte ich verwirrt und schaute mich um. „Karfai sollte ja in der Nähe sein."

„Das siehst du gleich.", gab Boreos kurz zurück. Wir liefen einen schmalen Pfad entlang, bis wir schlussendlich vor einer riesigen Gesteinstür standen. Auf ihr war eine Sanduhr und ein Stern abgebildet, die Zeichen für Spartium und Tempa.

„Hier?", fragte ich und schaute mich um. „Wie kommen wir rein?"

„Als sterbliche gar nicht.", antwortete Mallus, welcher neben mir auftauchte. „Deshalb sind auch die Forscher bisher auch auf nichts gestoßen. Das Labyrinth entfesselt erst seine Kräfte, wenn diese Tür sich öffnet."

„Die Forscher haben einen Tunnel an der Seite gegraben.", gab Boreos zurück und wollte weiter gehen, aber Mallus redete weiter.

„Aber, da du die Kräfte von Tempa und Spartium hast, deren Insignien diese Tür verschließen, solltest du sie öffnen können"

Ich nickte und erklärte das Boreos.

„Also wartet die richtige Herausforderung erst.", gab er zurück.

„Außerdem sind deine „Freunde" bereits am Tunnel und warten auf euch.", sprach Mallus weiter. „Aber euer Verfluchter sollte balf hier sein."

Wie aufs Stichwort kam Karfai. Er trug eine weite Leinenhose und dazu eine Art T-Shirt mit Jacke. An seiner rechten Hand war ein Handschuh, an seiner linken keiner. Das machte mich stutzig, dennoch ließ ich das auf sich beruhen.

„Bori.", sprach er und schüttelte Boreos mit der linken Hand die Hand. „Gut zu sehen, dass es euch gut geht."

Boreos lächelte kurz und erklärte dann Karfai alles, sogar auch, dass ich Mallus in mir habe.

„Ist mir eigentlich egal.", brummte er. „Hasse sowieso eher Spartium und Tempa."

„Was erwartet uns dann darin Mallus?", fragte Boreos und schaute dabei mich an. „Wenn das wirklich eine Schöpfungsgrabstätte ist, dann ist die auch gut gesichert."

Sam Gardner Das Tor der EwigkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt