Kapitel 26 Das Schicksal ist eine Lüge!

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Ich rannte durch einen Irrgarten. Mein Atem schnell und Flach. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich wusste nur, dass ich hier raus musste. Ich schaute zum Himmel und erkannte eine finstere Gestalt, welche mit Blitzen warf. Um sie herum erstanden Säulen aus Lava. Wer war das? Das wollte ich nicht erfahren. Als ich an ihn vorbeischaute, erblickte ich was, was mir den Atem verschlug. Es war eine Art Riss im Himmel. Unmengen von Gefallenen quollen heraus. Nur die Gestalt mit Blitzen stand dieser Welle am Tod und Zerstörung entgegen. Ich rannte immer weiter durch das Labyrinth. Orientierungslos und ohne jedes System, aber dennoch schien ich meinem Ziel näher zu kommen. Ich lief und lief und nach einer kurzen Zeit stand ich vor einer Wand. Irgendwie wusste ich, dass das mein Ziel war. Ich musste da durch. Erst jetzt viel mir auf, dass ich keine Kontrolle über mich habe, denn ich hob meine Hände, ohne es zu wollen. Mit meiner linken Hand zückte ich ein Messer, mit welchem ich mir in die Hand schnitt. Dann drückte ich einige Bluttropfen auf ein Muster im Boden. Zuerst passierte nichts. Dann auf einmal rauchten die Tropfen schwarz. Die Wand löste sich auf. Zu sehen war ein Sternenhimmel. Eine Finsternis mit wenigen Lichtern. Aber ich fühlte keine Angst, als ich hineingesaugt wurde. Ich fühlte Erleichterung. Ich wurde von einer Kälte umschlungen. Ich erblickte einen Kristall, welcher in allen Farben strahlte. Farben, von denen ich nicht einmal wusste, dass sie existieren. Farben, so kraftvoll, dass sie ganze Galaxien verschlingen könnten. Im Inneren des Kristalls pulsierte ein Licht, fast so, als ob der Kristall ein Leben hätte, was bei allem, was ich bisher erlebt habe, nicht einmal abwegig ist. Der Kristall selbst hing an einer Kette aus Sternen welche bis in die Unendlichkeit reichte. Ich hörte einen himmlischen Klang, welcher sich wie eine Wärmedecke um mich legte. Gerne hätte ich die Ewigkeit hier verbracht. Aber dann riss etwas an mir.

„Adam!", schrie jemand. „Der Pendelgraph muss verschwinden! Jetzt! Mallus kann ihn nicht mehr abwehren!"

Ich drehte mich um und erkannte, dass jene Gestalt, welche die Gefallenen bekämpft hatte, Mallus war. Er hielt einen langen Kampfstab, um welchen sich lila Flammen schlängelten.

„Beeilt euch!", schrie er. „Der Pendelgraph muss weg!"

„Wie stellen wir das an?", fragte eine junge Frau. „Ihre Augen waren... braun. Wie meine."

Meine Stimme wollte mir nicht gehorchen, denn sonst hätte ich nach meiner Mutter geschrien. Stattdessen öffnete ich meine Hand und schrie: „Hiermit!"

Ein riesiges Portal öffnete sich um mich, meine Mutter und dem Pendelgraphen.

„Es tut mir leid Mallus!", schrie ich. „Aber ich kann nicht mehr Leute transportieren. „Halte durch, bis-!"

„Nix halte durch!", schrie Mallus. „Versteckt den Pendelgraphen, wo selbst ich ihn nicht finden kann! Und egal was passiert..."

Das Portal schloss sich. Ich erkannte Mallus, wie er seinen Daumen hob und verschmitzt lächelte.

„... kommt nicht zurück!"

Meine Mutter und ich wurden durch die Gegend geschleudert. Dann verschwamm alles. Kurze Zeit später wachte ich auf. Ich erkannte einen wunderschönen Sternenhimmel. Um mich herum war Sand. Ich vernahm das Rauschen von Wellen und ich roch Salz. Meine Mutter stand über mir und reichte mir die Hand.

„Was machen wir jetzt Adam?", fragte sie, nachdem sie mir aufhalf. „Wo wollen wir den Pendelgraphen verstecken."

Ich blickte runter zu meinen Händen. Das Lila aus meinen Adern war am Verschwinden. Eine Kette mit einem Stein baumelte von meiner Hand.

„Wir verstecken ihn.", sprach Adam und schloss eine Faust um den Stein. Dann Blickte er hoch zum Himmel. Die Sonne ging über dem Meer auf. „Ich habe auch schon so ein paar Ideen."

Sam Gardner Das Tor der EwigkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt