Kapitel 35 Die Karten liegen auf den Tisch

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Die Kälte weckte mich. Es war kalt und nass. Unsere einzige Wärmequelle, das Feuer, war schon lange aus. Als ich auf die Uhr schaute war es schon sieben Uhr. Niemand war wach. Erkältet reib ich mir meine Hände und streckte mich.

„Urgh.", stöhnte ich und stand auf. „Guten Morgen Mallus."

Der Schöpfer des Chaos erschien neben mir. Er grinste wie immer und schien gut gelaunt zu sein.

„Gut geschlafen Dornröschen?", fragte er lachend, woraufhin ich ihm den Mittelfinger zeigte. „Kannst es ja gerne mal probieren."

Mallus schüttelte den Kopf.

„Ich passe.", antwortete er, dann schaute er sich um. „Wann denkst du, kommt dein Bruder?"

„Falls er überhaupt kommt.", korrigierte ich. „Und falls er kommt, dann eher von Morgens bis Mittags. Mein Bruder ist nämlich ein schlechter Autofahrer in der Nacht und wenn er uns hilft, dann muss er alleine kommen."

„Nicht, wenn ihm wer hilft.", erklang eine vertraute Stimme, die mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ich bekam kaum Luft, wie damals, als ich Missandras Gift eingeatmet habe. Ich drehte mich langsam um und blickte in das Gesicht meiner Schwester. Neben ihr stand mein Bruder, angelehnt an sein Auto. „Denn ich kann Nachts fahren."

Reflexartig griff ich zu meinem Schöpfungstaktstock, aber Mallus schaltete sich ein.

„Ruhig Sam.", sprach er und griff mir an die Schulter. „Noch ist nichts passiert."

Ich atmete tief durch, dann ließ ich meinen Schöpfungstaktstock los.

„Wie lange seid ihr hier?", fragte ich feindseliger, als ich es eigentlich wollte.

Mein Bruder schaute auf seine Uhr und antwortete: „40 Minuten. Wollten euch nicht wecken."

Irgendwie kam es mir so vor, als wenn er angepisst ist. Wieso?

„Wieso wir angepisst sind?!", fragte Celest. Ich habe komplett vergessen, dass sie meine Gedanken lesen kann, wenn ich mich nicht konzentriere. „Unser Bruder ist auf der Flucht vor dem Gesetz! Und das, obwohl wir ihn davor gewarnt haben!"

Ich brummte.

„Also das „Ich habe es dir von Anfang an gesagt!"-Spiel.", antwortete ich. „Wenn wir das vielleicht zu dem Part überspringen könnten, an dem ihr uns vielleicht helft, dann wäre ich euch sehr dankbar!"

Meine Schwester schaute Noah mit dem Blick „Sag doch auch was!" an.

„Samuel.", fing er an. „Ich merke, es gibt viel zu bereden. Aber du musst verstehen, dass wir dir nicht helfen können. Wenn herauskommt, dass wir dir geholfen haben, dann sind wir ruiniert."

Ich ging langsam hoch.

„Also seid ihr nur vorbeigekommen, um mir eins reinzudrücken?", fragte ich erzürnt. „Ihr habt euch kein Stück verändert!"

„Schieb das von Früher nicht auf uns!", entgegnete deine Schwester. „Du bist zu jung, um zu entscheiden ein Wächter zu sein! Wir haben versucht das hier zu verhindern!"

Ich hob meine Arme und schüttelte ungläubig den Kopf.

„Ich hatte die ganze Zeit Angst, mit euch zu reden.", erkannte ich langsam. „Für Nichts! Ich schaue in das Gesicht zweier Menschen, die ihre Familie in Stich gelassen haben!"

„Du hast uns in Stich gelassen!", antwortete mein Bruder. „Nachdem wir alles probiert haben, um dich umzustimmen. Wir haben dir alles gegeben, Kleidung, Bildung und Essen."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 08, 2020 ⏰

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Sam Gardner Das Tor der EwigkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt