Kapitel 34 Wie ein Stern

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„Wir haben eine Tankstelle in der Nähe gefunden.", erklärte Bella und knabberte an einem Stück Dörrfleisch, dass sie mit vielen anderen Dingen aus dem Laden geklaut haben.

„Und ihr habt sie ausgeraubt?", fragte Gaige verblüfft.

„Wir sind gesuchte Verbrecher!", antwortete Scarlet und machte einen Salat auf. „Denkst du, wir zahlen dann für die Verpflegung?"

Gaige schüttelte den Kopf. Boreos und Karfai stießen dazu und öffneten auch ihren Beutesack.

„Einige Kilometer von hier war eine Apotheke.", erklärte Karfai und öffnete den Sack.

„Und lass mich raten: Ihr habt euch da ein paar Sachen ausgeliehen?", fragte ich mit hochgezogener Augenbraue, während ich einen Proteinriegel aus der Tasche von Scarlet stibitzte.

„Nein.", antwortete Boreos und öffnete eine Dose mit Tabletten. Hoffentlich waren das nur Schmerzmittel. „Wir haben die natürlich ausgeraubt."

Gaige hob geschlagen die Hände und bediente sich an dem Buffet to go, dass die anderen uns beschert haben.

„Wissen wir inzwischen, wo wir sind?", fragte ich weiter, während ich auf dem Riegel rumkaute.

„Ja.", antwortete Scarlet. „Wir sind auf dem Kontinent Amerika."

„Genau genommen in der Nähe von... wie hieß der Ort?", fragte Bella und schaute Scarlet fragend an. „Ich habe die Erde nie verstanden... Waschiton WC ?"

„Washington?!", riefen Gaige und ich aus einem Munde. „Washington DC?"

„Ist der Ort wichtig?", fragte Bella, welche ein Tunfischsandwich verdrückte.

Gaige schlug sich die Hand gegen den Kopf, dass ich dachte, dass sie jetzt innere Blutungen hat.

„Bella, das ist die Hauptstadt des Kontinents.", brummte ich und nach einer langen Pause sprach ich weiter. „Und auch der Ort, wo die Klinik meines Bruders ist..."

„Also Krankenhaus?", fragte Scarlet hoffnungsvoll.

„Dann haben wir das Zeug ja umsonst geholt.", jammerte Boreos.

Ich schluckte.

„Das würde voraussetzen, dass Noah uns hilft...", murrte ich und lief langsam zu einer Telefonzelle. „Denn wie ich schon sagte: Ich traue ihm alles zu."

Zögerlich tippte ich seine Nummer ein.

TÜÜÜT... TÜÜÜT... TÜÜÜT.

Ich wollte schon aufgeben und auflegen, als plötzlich eine vertraute Stimme sprach.

„Hallo guten Tag, Noah Gardner am Apperat. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?"

Ich zögerte. Meine Stimme war verschwunden. Schweiß trat mir langsam auf die Stirn. Ich kann das nicht. Ich will das nicht!

„Ruhig Sam.", sprach Gaige leise, als sie meine Hand griff. „Alles ist gut."

Ich atmete tief durch.

„Eins... zwei... drei!", dachte ich.

„Ist da wer? Hallo?", fragte Noah am Hörer.

„H-hallo Noah.", sagte ich zögerlich. „Hier ist... du weißt schon... Sam."

Am Telefon war es leise. Habe ich etwas falsches gesagt? Ich wusste, es war ein Fehler, meine Familie zu erreichen! Mir schwirrten tausende von diesen Gedanken durch den Kopf.

Sam Gardner Das Tor der EwigkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt