Wir rannten durch die Dunkelheit und folgten dem grünen Licht, das Mitbringsel von Mortem. Es führte uns durch die Ruinen der einst glorreichen Stadt der Hochgeborenen, zu einem Eingang in das örtliche U-Bahnsystem.
„Ich habe ein Deja-vu...", murmelte ich. „Das letzte Mal ging das nicht ganz so gut aus."
Gaige rannte ohne mich eines Wortes zu würdigen weiter und folgte dem Licht in die Dunkelheit.
„Ach scheiß drauf.", stöhnte ich, zückte meinen Schöpfungstaktstock und leuchtete mir mit seinen Klingen den Weg. „Wenn ich Mortem nochmal begegne, dann werde ich ihn mein Schwert so tief in den Hals stecken, dass er den Griff noch zu Weihnachten schmeckt!"
Mit diesen Worten folgte ich der furchtlosen Gaige in die Dunkelheit, auf der Suche nach unseren Freunden.
„Warte auf mich!", hechelte ich, als wir durch den hallenden Tunnel rannten. „Wir sollten nicht zu weit getrennt werden!"
Doch Gaige rannte ununterbrochen weiter und vergrößerte allmählich den Abstand. Wieso ist die nur so viel schneller als ich?! Das ist so unfair! Nach wenigen Minuten konnte ich nur noch ihrem Echo folgen.
„Gaige, bleib endlich stehen!", schrie ich, als ich plötzlich an einem offenen Raum ankam.
„Scheiße...", stöhnte ich, als ich anhielt und nach Luft schnappte. Vor mir fingen vier verschiedene Tunnel an. In welchen ist die jetzt gerannt? „Es ist jetzt offiziell! Ich bringe sie um."
Ich inspizierte die Tunnel und kam zu dem Entschluss, dass diese sich kaum unterscheiden. Alle sind gleich. Gleicher Geruch, gleiche Struktur, sogar die gleichen Zeichnungen von Vita! Die Hochgeborenen waren wohl ziemlich vernarrt in sie. Mallus verehren wir Menschen nicht so und ich denke, dass ihm das auch so passt.
„Gaige, wo bist du hingerannt?", fragte ich mich und überlegte fieberhaft. „Im Zweifelsfalle ist die Wahrscheinlichkeit 25%, dass ich den richtigen Tunnel finde. Aber diese Wahrscheinlichkeit ist scheiße!"
„Wo drückt der Schuh?", fragte Mallus plötzlich, welcher wieder da war.
„Auch wieder da?", fragte ich. „Hast das Gespräch mit Mortem verpasst."
„Er darf mich nicht spüren.", erklärte Mallus. „Sonst hätte er dich an Ort und Stelle umgelegt."
Ich schluckte.
„Du kommst gerade richtig zur Gaige-bringt-alle-um-Show.", erzählte ich ihm nun und deutete verzweifelt auf die Tunnel. „Ich meine, was hat die sich dabei gedacht?!"
„Sie will vermutlich nicht mit dir, beziehungsweise mit mir zusammen sein.", sagte Mallus und lief zu einer Zeichnung von Vita, dann schaute er angewidert weg. „Gaige mag mich nicht besonders. Ich habe ja nicht gerade den besten Ruf."
„Aber du willst es ja wieder gut machen.", widersprach ich.
„Du solltest dich um dich kümmern Sam.", empfahl mir Mallus. „Denn PR-Manager für mich zu sein ist zum Scheitern verurteilt, denn nicht mal meine eigene Familie will mir vergeben, zu Recht."
„Das ist vor Millionen von Jahren geschehen Mallus.", entgegnete ich. „Das ist schon ziemlich nachtragend."
„Ich bin der mächtigste Schöpfer.", erklärte Mallus. „Sie fürchten und verachten mich, da ich nicht sehr verantwortungsvoll mit meinen Kräften umgegangen bin. Meine Geschwister waren ja schon dagegen, dass ich einem von euch gezeigt habe, wie man Feuer macht.", dann schaute Mallus wieder zu den Tunneln. „Aber hier geht es momentan darum, deine Freunde vor sehr mächtigen Gefallenen zu retten, egal, ob sie mich hassen oder nicht, denn das ist meine Verantwortung."
DU LIEST GERADE
Sam Gardner Das Tor der Ewigkeit
FantasyMeine erste Geschichte. Hoffe es gefällt euch. Bitte schreibt in die Kommentare Verbesserungen.