25.

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Als wir zu den Eltern von Julian gingen, merkte ich wie weit wir von der Stadt weg waren.
Wir liefen ungefähr drei Stunden in die Stadt. Der Hinweg wirkte viel kürzer. ein Körper schmerzte immer noch unheimlich stark. Ich hatte immer noch Julian an mich gedrückt, inzwischen schläft er schon. Ich muss aber aussehen wie ein Zombie. Mit Blut verschmiert und mit einem komischen Schritt. Mein Körper schmerzt einfach zu arg. Eigentlich könnte ich Julian Hades geben, aber ich vertraue ihm nicht. Julian ist ein Engel und Hades ein Dämon, man weiß nicht wie Julian oder Hades reagieren würden.
Während wir in die Stadt gelaufen sind, haben wir nicht mit einander geredet. Ich hatte keine Kraft und Lust mit Hades zu sprechen.

Hades klopfte an der Tür von der Familie Goodness. Als die Tür auf ging und die Mutter von Julian uns sah, fing sie an zu schreien und weinen. Sie freute sich so arg ihn zu sehen. Ich übergab ihr Julian, dann rief sie sofort ihren Mann. Beide lachten ,weinten und dankten uns. Julian hat auch inzwischen schon geweint. Kein Wunder... ich kann kaum meine Gedanken hören bei diesem Geschrei."Kommt rein!" batt sie uns weinend rein oder eher gesagt befahl sie uns. Wir gingen also rein, jedoch schwieg ich nur. Ich kann kaum die Kraft finden, um zu reden. "Ihr müsst so kaputt sein und du Schätzchen siehst so mit genommen aus." sagte sie mit einem besorgten Blick. Ich schenkte nur der Frau einen total kaputten Blick. "Ich denke, dass das eine gute Idee ist" meinte plötzlich Hades von der Seite. Claire freute sich nur um so mehr. Sie gab ihren Mann Julian und ging auf mich zu. Ihr Mann ging mit Julian in die Küche, um ihm was zum Essen zu machen und zu versorgen.
"Geh ins Bad, tue deine Sachen in den Wäscheeimer der an der Seite liegt. Ich werde dir was zum anziehen geben. Und morgen kannst du dann wieder deine Sachen mit nehmen. Wir haben nämlich ein Gäste Zimmer, wo ihr dann schlafen könnt" erklärte die Frau und ging los. Ich folgte ihr, natürlich nicht so schnell. Julian hat sich auch schon beruhigt, ich nehme an er hat sein Fläschchen. Bevor ich ins Bad ging gab sie mir eine weiße Jogginghose und ein weißes T-Shirt, dann zeigte sie mir wo alles steht, falls ich was bräuchte. Claire ist wirklich eine Nette.

Im Spiegel konnte ich sehen, wie schrecklich ich aus sah. In jedem Augenblick könnte ich einfach umkippen. Mit leicht warmen Wasser, machte ich mein Gesicht sauber. Plötzlich spürte ich wie sich was in meinen Hals aufsammelt und ich hatte das Gefühl gleich brechen zu müssen. Sofort rannte ich zum Klo und bügte mich darüber,dann fing ich an Blut zu spucken.
Auf einmal hörte ich ein Klopfen an der Tür. Oh nein, wenn es Claire ist? Ich möchte nicht, dass sie mich in so einem zu stand sieht. "Ist alles ok?" fragte eine tiefe bekannte Stimme. Hades. Als ich antworten wollte, fing ich an zu husten und noch mehr Blut zu spucken. Das wird heute mal mit dem Reden. Genau in diesem Moment ging die Tür auf. Hades rannte zu mir hin und kniete sich neben mich. Er nahm dazu meine Haare hoch. Ich wollte das nicht, weil er mich in diesem Zustand nicht sehen soll. Ich bin so Hilflos, so schwach und so verletzlich. "Alles gut? Geht es dir gut?" fragte er vorsichtig, daraufhin nickte ich nur leicht und spuckte noch mal Blut aus mir raus.
Nach ungefähr fünf Minuten hat das ganze endlich aufgehört. Ganz kaputt setzte ich mich neben dem Klo nieder. Ein bisschen Blut ist an meiner Lippe geblieben, dies wischte ich ab. Während ich das machte, beobachtete Hades jede einzelne Bewegung von mir. Leicht geschwächt hob ich meinen Finger und zeigte auf die Tür.  Komischerweise konnte ich meine Kraft sammeln und "Raus" leise sagen. "Sicher? Du siehst so aus, als bräuchtest du Hilfe" meinte Hades und blickte mir tief in die Augen. "Raus!" erwiderte ich ein bisschen Lauter, daraufhin ging Hades aus dem Bad raus. Ohne irgendwas zu sagen ging er raus, doch bevor er aus dem Bad ging, schenkte er mir noch ein letzten besorgten Blick. Ich weiß es war gemein gegenüber ihm, aber ich habe keine Kraft mit ihm im Bad zu sitzen. Außerdem muss ich mich umziehen. Er muss mich nicht nackt sehen...
In meinem Tempo, zog ich mich aus. Das bedeutet so gut wie, im Schneckentempo. Nachdem ich mich umgezogen habe, duschte ich noch. Schließlich musste ich das ganze dreckige Blut abwaschen.  In der Dusche war es aber sehr schwer zu stehen. Der Boden war rutschig und mir war immer noch schwindelig.
Nachdem ich duschte und mich umzog, stand ich im Flur. Ich stande Abwesend da. Immernoch total kaputt. Eigentlich hab ich mich überhaupt nicht erholen können.  Plötzlich spürte ich wie mich jemand antippte. Das war Claire. "Alles in Ordnung?" fragte sie mich besorgt. "Ja, bin nur ein bisschen erschöpft" antwortete ich ganz leise. Die Erschöpfung konnte man aus mir hören. "Komm ich zeig dir euer Zimmer" meinte sie und lief los. Warte hat sie gerade gesagt euer Zimmer. Leider war ich zu fertig, um zu protestieren, also folgte ich ihr nur stumm. Wir waren ganz oben auf dem Dachboden. Die letzte Tür war unseres Zimmer. "Da ganz hinten ist euer Zimmer. Wenn ihr was braucht, dann kommt einfach eine Etage runter" sagte sie und ging runter.
Ich ging einfach ohne zu klopfen ins Zimmer. Auf einmal sah ich Hades. Er stand da und schaute mich an. Ohne T-shirt. Oberkörper frei. Er sah sehr sexy aus. So wie immer. Die ganzen Tattoos an seinem Körper. Sie sind so sexy. So anmachend, so attraktiv, so heiß, dass ich nicht mal die Augen von ihm fernhalten kann.  Plötzlich ging Hades auf mich zu. "Geht's dir besser?" fragte er sehr besorgt. Ich ignorierte ihn einfach und ging auf das Bett zu, außerdem kann ich ihn nicht so anstarren. Mein Körper spielt wegen ihm verrückt, dies halte ich nicht aus. "Hallo? Ich spreche mit dir, Fräulein!" sagte er leicht böse. Er ist aber schnell reizbar. "Mir geht es immer noch scheiße" antwortete ich schlicht, während ich mich gemütlich ins Bett legte. "Was ist los mit dir? Du siehst aus, als hättest du Depression" sagte er ein bisschen leiser. "Das ist immer so wenn ich meine Flügel ausgebreitet habe" gab ich genervt als Antwort, woher die Kraft kam so viel zu sprechen weiß ich nicht. "Warum denn das?" stellte er als nächste Frage. "Keine Ahnung warum das so ist. Ist auf jeden Fall mega nervig. Rein theoretisch könnte ich in jedem Moment in Ohnmacht fliegen" erklärte ich ihm schon im Halbschlaf. Auf einmal spürte ich das sich jemand neben mich legt. Eigentlich wollte ich nicht sofort einschlafen. Wer möchte auch mit so jemanden, wie Hades einschlafen? Doch leider schlief ich ein. Wie ein kleines Baby, hab ich geschlafen. Das war wieder eine Traumlose Nacht. Der Grund dafür war, dass ich mich so sicher bei ihm fühle. Es war schön warm. Ich wusste sofort das mir nichts passieren kann. Obwohl eine Killermaschine neben mir lag und mich in jeden Moment töten könnte. Naja das bedeutet nicht, dass er mich unbedingt umbringen wird. Er ist zu besorgt um mich, zumindest wirkt das so.

Morgens weckte mich die Sonne. Sie strahlte mir direkt ins Gesicht. Ich war aber zu faul die Augen auf zu machen. Es war so schön warm. Bis ich was schweres an meiner Hüfte bemerkte, was höchstwahrscheinlich schon längst auf mir lag. Langsam öffnete ich meine Augen. Bestimmt bin ich gerade eben erblindet. Die Sonne schien so hell. Am liebsten würde ich sie ausschalten, natürlich geht so was nicht. Ich schaute runter zu meiner Hüfte. Ich konnte meinen Augen nicht glauben. Als ob. Niemals. Wie? Dieser bestimmte junger Mann, bräuchte ein bisschen mehr Platz, als ich dachte. Der ganz schwere Arm von Hades lag auf meiner Hüfte. Es scheint so zu sein, das Hades immer noch schlafen tut....

Devil-AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt