21. Kapitel

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Scheiße, das war gar nicht gut. Ihre Handtasche fiel zu Boden, als Aimee sich ihrem
Angreifer vehementer zur Wehr setzte. Er war groß und stark. Das konnte sich spüren. Sie war ihm körperlich unterlegen und hatte keine Chance sich einfach so zu befreien. Tausend Gedanken rasten in dieser Sekunde durch ihren Kopf. Die Schmerzen waren vergessen. In diesem Moment zählte nur eines: Überleben!

Aimee dachte einen Moment nach, holte dann aus und rammte dem Mann ihren Ellenbogen in die Seite. Ihr Ellenbogen traf auf Widerstand und Tränen stiegen ihr in die Augen. Ihr Arm pochte. Ihre Lungen brannten. Sie brauchte Sauerstoff. Allmählich sah sie Sterne vor ihrem inneren Auge tanzen. Sie durfte nicht aufgeben.

Wut stieg in ihr auf. Mit aller Kraft trat sie ihm auf den Fuß und nutzte den Moment, als er den Griff um ihre Taille lockerte. Blindlings warf sie eine Faust hinter sich, entwand sich dem eisernen Griff und ließ sich zu Boden fallen. Sie trat nach ihm und traf ein Bein. Mit einem lauten Poltern fiel der Mann zu Boden. Er stöhnte.

Sofort sprang Aimee auf und rannte los. Sie konnte nicht in die Abstellkammer gehen. Sie brauchte dringend Hilfe.

Aus dem Nichts schoss eine Hand hervor, umfing ihren Fuß und sie fiel bäuchlings hin. Sie trat wild um sich, schlug und zischte wütend. Dann holte sie tief Luft und schrie aus Leibeskräften. „PHOENIX!"

Wieder legte sich eine Hand über ihren Mund. Der schwere Körper ihres Angreifers schob sich über ihren und Aimee zog das Bein an, um ihm ihr Knie in die Eier zu rammen. Der Mann wehrte ihren Hieb ab, versetzte ihr eine Schlag gegen das Gesicht und drängte sich weiter über sie.

Aimee rollte sich mit ihm über den Boden, kämpfte und schrie laut um sich, als sie plötzlich fiel. Gemeinsam rollten sie die Treppe hinunter und Aimee warf schützend die Hände über den Kopf.

Ihre Glieder schmerzten. Alles brannte.

Keuchend kam Aimee auf die Knie und starrte zu ihrem Angreifer herüber. Sie durfte nicht aufgeben. Sie musste weiterkämpfen. Er lag direkt am Fuß der Treppe, richtete sich auf und starrte sie aus eisblauen, kalten Augen an. Er trug eine schwarze Maske, einen kugelsichere Weste und Cargohosen, die seine hochgewachsene, trainierte Figur mächtiger wirken ließ.

Aimee hob die Hände vor das Gesicht, ballte sie zu Fäusten und stellte die Beine schulterbreit auseinander. Sie hatte nur ihre Hände als Waffen und solange Phoenix nicht da war, musste sie diese nutzen, um sich zu verteidigen.

Ihr Angreifer richtete sich zu seinen vollen Größe auf, zog ein Messer aus einer Hosentasche und dehnte dann seinen Nacken, bevor er ebenfalls Haltung einnahm.

Aimee holte tief Luft und starrte den Mann herausfordernd an. Adrenalin raste durch ihre Adern und verliehen ihr die Kraft, die sie für den Zweikampf mit diesem Mann brauchte. „Dann wollen wir doch mal sehen, wer besser ist."

Ohne zu zögern warf sich der Kerl auf sie. Aimee sprang zu Seite, versetzte dem Mann einen Kick und wand sich. Sie musste den Vorteil ihrer Größe und Leichtfüßigkeit ausnutzen, wenn sie unbeschadet aus dieser Sache wieder herauskommen wollte.

Sie wich ein weiteres Mal dem Messer aus, nahm etwas Anlauf und versetzte dem Kerl einen Tritt gegen das Handgelenk. Das Messer fiel klirrend zu Boden. Der Mann gab ein tiefes, zorniges Brummen von sich.

Er rannte auf sie zu und Aimee duckte sich von ihm weg, als er sich auf sie werfen wollte. Mit einem lauten Krachen fiel der Mann zu Seite, als ihn etwas - oder besser gesagt jemand - aus dem Nichts überfiel. Phoenix holte mit der Faust aus, versetzte dem Mann einen kräftigen Schlag gegen den Unterkiefer und konnte in letzter Sekunde einen Seitenhieb parieren.

„In den Aufzug!", rief er ihr zu. Der Angreifer nutzte den einen Augenblick warf sich auf Phoenix und rollte sich mit ihm über den Boden.

Ohne zu zögern sprang Aimee auf, rannte zu dem Fahrstuhl und betätigte hektisch den Knopf. „Komm schon du dämlicher Fahrstuhl!"

Bleib doch wo der Pfeffer wächst, Arschloch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt