48. Kapitel

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Jacob war noch immer sauer. Sie hatte ihn als ihren Liebhaber bezeichnet. Er war nicht einfach nur ihr Liebhaber gewesen. Einen Liebhaber hielt man nicht jahrelang an seiner Seite. Er war ihr Partner gewesen, ihr bester Freund und der Mann, den sie für immer lieben und ehren würde. In den sieben Jahren, die sie zusammen gewesen waren, hatten sie gemeinsam so viel erlebt. Die Zeit hatte sie zusammen geschweißt. Sie waren wie Ying und Yang, wie die Sonne und die Erde. Sie gehörten einfach zusammen. Wieso verstand sie das nicht? Wieso tat sie nach all den Jahren alles, um das zu zerstören, was sie hatten? Warum? Und wieso ausgerechnet mit Conner?

Jacob wurde immer wütender. Hatte sie mit dem Richtigen etwa Conner gemeint? Den ach so perfekten Conner. Sie hatte keine Ahnung, was für ein Mann er war und wie mies er Frauen behandelte. Jacob würde alles für Aimee tun. Sie auf Armen durch die Welt tragen, für sie die Sterne vom Himmel holen und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen. Er hatte Pläne für sie und sie wertschätzte nicht, was er in dem vergangenen Jahr alles für sie und ihre Träume getan hatte.

Aimee sagte, er würde sie nicht kennen. Das stimmte nicht. Er kannte sie beinahe besser als sich selbst. Vielleicht konnte er sich ihren Geburtstag und ihre Lieblingsfarbe nicht merken, dafür wusste er jedoch ganz genau, welche Wünsche sie hatte und welche Träume sie verfolgte.

Wenn Aimee nicht einsah, was er ihr bot, dann musste Jacob ihr wohl einen kleinen Anstoß geben.

Jacob fuhr sich mit den Händen durch das blonde Haar und starrte auf das Telefon in seinen Händen. Das Video der beiden Spanier, die eigentlich beim Banküberfall hätte helfen sollen, wurde abgespielt. Das Handy gab kein Laut von sich. Jacob wusste auch so, was die beiden Männer sagten. Sein Herz wurde ganz schwer und er atmete tief durch. „Du hast mir keine andere Wahl gelassen, Liebling. Wenn du einsichtiger gewesen wärst, dann hätte ich das niemals tun müssen", sagte er und suchte die Nummer des Hauptquartiers raus.

Er atmete noch einmal tief durch und ging im Kopf seinen Plan durch. Ich hätte das niemals gemacht, wenn du dich mir nicht verweigern würdest, sagte er sich erneut und drückte dann auf Senden.

Sobald die Nachricht raus, zertrat er mit dem Fuß das Handy und schob die Überreste an eine Hauswand. Er legte den Kopf in den Nacken und blickte in den Himmel auf. „Wenn du aus der Sache rauskommen willst, musst du mir vertrauen, Liebling. Du und ich."

Er lehnte noch einige Sekunden an die Wand und stellte sich seine Zukunft mit Aimee vor.
Bis sein Handy vibrierte und sein Herz sich zusammenzog, als er die Nummer auf dem Display sah. Das ging schnell.

Bleib doch wo der Pfeffer wächst, Arschloch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt