11. Kapitel

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Der schrille Heulen einer Sirene durchbrach schneidend die Stille. Völlig vor Schock erstarrt saß Aimee einen Moment auf ihrem Sessel bis sie begriff, was der Alarmton zu bedeuten hatte. „Mein Pitbull!"

In null Komma nichts war Aimee aus dem Büro gestürmt und hatte den Laptop vom Couchtisch gerissen. Daten rasten über den Bildschirm und die Landkarte rechts unten in der Ecke deutete bereits einen großen, roten Kreis an, der immer kleiner und genauer wurde. „Es funktioniert. Braves Kerlchen. Mach mich stolz", grinste sie zufrieden, stellte den ohrenbetäubenden Lärm ab und rannte dann in Richtung Badezimmer. „Phoenix! Phoenix!"

Das Rauschen der Dusche verstummte. Aimee hielt den Laptop in einem Arm und hob den anderen um an die Tür zu klopfen. Wenn sie die Eindringlinge noch erwischen wollten, dann mussten sie jetzt aufbrechen.

Noch bevor ihre Hand die Tür berührte, wurde diese bereits aufgerissen und ein klitschnasser, lediglich in einem kleinen Handtuch bekleideter Phoenix trat heraus. Aimee hatte das Gefühl, dass jeden Augenblick ihre Augen aus den Augenhöhlen fielen. Seine durchtrainierte, maskuline Brust befand sich direkt auf ihre Augenhöhe und der silberne Piercing in der rechten Brustwarze funkelte sie fröhlich an.

In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nie einen Mann mit einem Brustwarzenpiercing gesehen. Sowas war an einem Mann doch lächerlich. Welcher Mann trug bitte Piercings, wenn er nicht gerade homosexuell, Metallfan oder einer Motorradgang war? Zumindest hatte sie immer angenommen, dass nur solche Männer und weniger Männer wie Phoenix einen solchen Körperschmuck trugen.

Das Schmuckstück hob sich deutlich von der gebräunte, mit einem dunklen, großflächigen Tribal Tattoo verzierten, glatten Haut ab.
Mit einmal fiel ihr das Atmen schwer und sie spürte, wie sich etwas in ihrem Körper regte. Unmöglich. Dieses kleine Accessoire konnte sie unmöglich anmachen.

„Warum schreien Sie so rum?", knurrte Phoenix mit tiefer, rauer Stimme, bei der ihr ein wohliger Schauer über den Rücken lief. Was zum Henker stimmte nicht mit ihrem Körper? Offensichtlich tat ihm der Adrenalinschub nicht gut und ließ ihn völlig verrückt Dinge empfinden.

„Mein Pitbull .. äh, meine Programmierung hat ausgelöst", stammelte Aimee und zwang sich Phoenix ins Gesicht zu sehen, anstatt seine stahlharte Brust mit diesem Ring wie eine Idiotin anzustarren.

„Was für eine Programmierung? Reden Sie nicht Fachchinesisch mit mir."

„Ich habe eine Falle im Netzwerk versteckt. Sobald jemand sich in das Netzwerk einhäckt und die erste Sicherheitsebene überwindet ohne vorher die Falle zu deaktivieren, legt diese den Rechner des Eindringlings lahm und ortet denjenigen."

Phoenix schnaubte und deutete ihr mit einer Handbewegung an, endlich zum springenden Punkt zu kommen. „Die Falle hat zugeschnappt und der Eindringlich wird lokalisiert."

„Warum haben Sie das nicht gleich gesagt", stieß Phoenix zischend aus, schob sie mit einer Hand grob zur Seite und eilte zu dem Koffer, der vor dem leeren Kleiderschrank lag. Bevor Aimee etwas sagen konnte, segelte das Handtuch zu Boden und Phoenix stand völlig nackt vor mir. Splitterfasernackt. Wie Gott ihn schuf. Fassungslos schnappte sie nach Luft.

Just in diesem Moment beugte Phoenix sich nach unten, zog eine Jeans aus dem Koffer und stieg mit einem Fuß hinein. Derweil klebte ihr Blick förmlich auf dem prallen, runden Hintern mit den breiten, festen Oberschenkeln. Über seinem Steißbein zeichneten sich zwei deutliche Einkärbungen ab, bei der ihr glatt die Spucke wegblieb.

„Fürs Anstarren werden Sie nicht bezahlt", rief Phoenix und riss sie aus ihren Gedanken, während er die Jeans hob zog und zu knöpfte. „Packen Sie Ihre Sachen zusammen und orten Sie die Dreckskerle!"

Bleib doch wo der Pfeffer wächst, Arschloch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt